Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Ja, wie wir in der Lesung hörten: die Schritte des Freudenboten, der Frieden ankündigt, sind auch heute nötig! (vgl. Jes 52,7), denn unsere Welt ist im Kleinen wie im Großen von Terror, Krieg und Zerstörung geplagt – nicht nur dort, wo es uns die mediale Aufmerksamkeit zeigt. Die Welt hat jemand nötig, der Frieden ankündigt – bitter nötig sogar. Wenn wir das hebräische Wort ???????? (schalom), das im Urtext des Jesaja steht, und das üblicher Weise mit "Frieden" übersetzt wird, ansehen, dann ist damit weit mehr gemeint als "Waffenstillstand". Mit diesem Wort "schalom" ist die große Sehnsucht des Menschen nach ganzheitlich gelungenem Sein angesprochen, nach Heil im Gefüge dessen, was Welt heißt. Dies ernst genommen, sind die Schritte des Freudenboten, der Frieden ankündigt, nicht nur in internationalen Konfliktherden willkommen und vonnöten, sondern auch hier in unserer Heimat angesichts der vielen Fragestellungen, die sich den Verantwortungsträgern in Politik und auf anderen Ebenen auftun: Sorge um Arbeitsplätze, demographische Entwicklungen, Fragen rund um Gesundheit und Pflege, um Bildung, Armut und unzähliges mehr. – Damals wie heute gibt es viel, das nach Frieden, nach ???????? (schalom) lechzt.
Rund um den Erdball wird heute Weihnachten gefeiert. Mehr als eine Milliarde Menschen sagt und bekennt feierlich: "Wir kennen diesen Freudenboten, weil wir um den menschgewordenen Sohn Gottes wissen, der das Evangelium, die Frohe Botschaft schlechthin ist." Er ist dieses Wort Gottes, hinein gesprochen in diese Sehnsucht nach allumfassenden Frieden. Das, was Gott mit dem Wort sagt, ist keine Sicherheitsdoktrin, keine politische Reform oder ein Wirtschaftsplan; nein, es ist ganz anders und vielmehr: es ist ent-waffnend, frei und unaufdringlich: ein Neugeborenes. Ein zartes Wesen voller Leben, das alle Zukunft und Hoffnung der Welt in sich trägt. – Die Antwort Gottes auf die Sehnsucht nach Frieden finden wir in Ihm selbst, als das Kind in der Krippe zu Bethlehem.
Daher, liebe Christen: "Bringen wir uns mit dieser Gewissheit ein in unsere nach Leben ächzende Welt!" Sie sehnt sich nach einer Botschaft von Liebe, die wirklich trägt und Leben ermöglicht. Wir wissen in Jesus Christus darum und sind daher auch berufen, die "Freude der Liebe" ("Amoris laetitia") in der Welt immer und immer wieder durch unser Leben und Beispiel anzuzeigen. Die Welt sehnt sich nach Angenommensein und Wertschätzung, unabhängig von erbrachter Leistung und allen möglichen Mühen, die wir uns auflasten: wir bringen dieser Welt die Botschaft des Lebens, das angenommen und bejaht ist – von Anfang an, weil wir Christen Freunde des Lebens sind: "Freunde des geborenen, aber auch des noch nicht geborenen Lebens; Freunde des entfalteten Lebens, aber auch des Lebens mit Beeinträchtigung; und alles umgreifend: Freunde des irdischen und des ewigen Lebens". Ich zitiere damit gern meinen Vorgänger im bischöflichen Dienst unserer Diözese, Bischof Egon Kapellari, der dies seit seiner Bischofsweihe 1982 immerzu betont hat und damit sicher auch jene mit eingeschlossen hat, die derzeit in unserer Welt ob ihres Glaubens verfolgt werden. – Ja, die Welt sehnt sich nach Miteinander und Zueinander. Und der, dessen Geburtsfest wir heute begehen, hat es uns in die Hand gelegt, diese uns vorgegebene "Einheit" mit Leben zu füllen. Das heißt, uns Menschen rund um unseren Planeten ist es aufgetragen, das "gemeinsame Haus Welt" zu beleben und so zu leben (vgl. Franziskus: "Laudato si"), "damit die Welt glaubt", dass er der Sohn Gottes ist (vgl. Joh 17,21). – Die Liste der Herausforderungen, die die Welt für uns Christen bereithält, ist lang und fortsetzbar. Daher: "Wie willkommen sind auf den Bergen die Schritte des Freudenboten, der Frieden ankündigt, der eine frohe Botschaft bringt und Rettung verheißt, der zu Zion sagt: Dein Gott ist König." – Wie willkommen bist du uns, Herr!
Bekennen wir uns hier und heute zur Liebe, die in Jesus Christus, dem Friedenskönig, Hand und Fuß bekommen hat! Ja: stehen wir zu unserem Glauben, der durch alle Wirrnisse der Zeit und Entstellungen hindurch Anziehungskraft hat: Leben wir mit und in dieser Kirche Weihnachten!