Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
Es gibt viele Möglichkeiten, sich in der Kirche zu engagieren! Mehr Infos
Schulen, Kindergärten, Bildungshäuser und vieles mehr: Kirche ist ein wesentlicher Bildungsanbieter. mehr Infos
Ja: Gott selbst ist es, der uns vertrauen lässt. Mitten in einer Welt, die in vielem uns weismachen möchte, dass Vertrauen eine nicht ihr entsprechende Lebensform sei. Lassen wir nicht davon, weil wir als "Diener des neuen Bundes" eben "Diener des Geistes" sind[1]. Gerade deswegen stelle ich mir die Frage: Leben wir wirklich Vertrauen oder "verwalten" wir bloß? Oder noch einmal anders: haben wir wirklich Glauben am Lebendigen und bezeugen diesen?
Vor einigen Tagen hat mir eine junge Mitarbeiterin aus dem Ordinariat nach einer mehrmonatigen Praxis in einer deutschen Diözese ihre Lern-Erfahrungen zukommen lassen. Unter anderem analysierte sie, die nicht Theologie studiert hat: "Wenn man mit Verantwortlichen in Kirche spricht, werden alle mit Nachdruck sagen: umfassende Veränderungen in den Diözesen sind notwendig, es kann nicht mehr so weitergehen wie bisher. Die Katholische Kirche in ihrer aktuellen Verfasstheit in Deutschland und Österreich steckt in einer Krise. Alle Verantwortlichen wissen das, allerdings macht niemand den ersten Schritt. Oft habe ich in diesem Zusammenhang das Wort „Mutlosigkeit“ gehört. Je mehr wir aber abwarten oder beschwichtigen, desto stärker verschärft sich das Problem: Die Welt und damit Gesellschaftsstrukturen, Arbeitsweisen etc. verändern sich immer schneller. Arbeitsabläufe in Diözesen funktionieren heute jedoch im Grunde so, wie sie vor 30 Jahren funktioniert haben." Einige Zeilen weiter stellt sie unverblümt fest: "Unser zentraler Auftrag als Diözese ist: Den Menschen die Nähe Gottes erfahrbar machen und das Evangelium vermitteln" um danach uns ins Gewissen zu reden, ob wir nicht mitunter versucht sind, Mittel auf diesem Weg mit dem Zweck zu verwechseln und wir daher oft versucht sind, an Vermittlungsformen Verbesserungen anzubringen, die im Heute und wohl erst Recht im Morgen nicht entsprechen. Schließlich reüssiert sie: "Je weiter die Formen der Vermittlung des Evangeliums von der aktuellen Lebensrealität der Menschen entfernt sind, umso weniger inhaltliche Wirkung kommt bei den KatholikInnen an. Dies verringert weiter die Kirchenbindung, was mehr Kirchenaustritte und weniger Berufungen zu pastoralen Berufen sowie weniger Einnahmen zur Folge hat. Dies drängt wiederum zu neuen Reduktionsprozessen, ein Abwärtstrend wird in Gang gesetzt, der nicht linear sondern exponentiell verläuft."
Also: Wagen wir es mehr und mehr, Diener des Geistes zu sein und tragen wir so zu einer Kirche bei, die den Menschen die Frohe Botschaft bringt, die die Erfüllung des ganzen Gesetzes ist.
[1] Vgl. 2Kor 3,6.