Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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1. Ich komme gerade zurück von Tagen einer gänzlich anderen Erfahrung von Kirche. In einer kleinen Delegation haben wir verschiedene Projekte unserer kirchlichen Organisationen für Entwicklungszusammenarbeit in Uganda und Tanzania besucht. Und obwohl vieles dort radikal anders ist - die Frage ernstgenommener Christusnachfolge stellt sich dort wie hier. Dort habe ich hautnah erfahren, was wir eben in der Lesung gehört haben: "Von Herzen will ich mich freuen über den Herrn. Meine Seele soll jubeln über meinen Gott. Denn er kleidet mich in Gewänder des Heils, er hüllt mich in den Mantel der Gerechtigkeit." Die Christen, die uns als noch relativ junge Kirchen, als Brüder und Schwestern ganz nahe stehen, sind trotz allem, was an Lebens-un-möglichkeiten dort vorhanden ist, dankbar für ihre Berufung, dankbar für die Möglichkeit im Glauben Jesus Christus, dem Erlöser der Welt nachfolgen zu können.
2. Genau das erfahre ich auch hier und heute in Ihnen, Frau Demml: Sie freuen sich von Herzen über den Herrn und jubeln über Ihren Gott. Er ist, der Sie und uns in Gewänder des Heils kleidet. Und diese, Ihre Freude, wollen auch wir heute teilen. Mehr noch: diese, Ihre Freude soll Zeichen mitten in der Welt sein für eine Freude, die tiefer geht als bloßes Glück, das kommt und geht. Ich danke Ihnen daher im Namen unserer Kirche von Graz-Seckau dafür, dass sie mit Ihrem Leben deutlich machen wollen, worauf es eigentlich ankommt für jene, die ernstmachen mit Christus in ihrem eigenen Dasein. Sie leben zeichenhaft als einzelne inmitten von Vielen aufmerksames Hinhören auf den, der Leben schenkt. Dies ist in unserer Zeit wirklich notwendig, da Leben an vielen Orten gesucht wird. "Hier aber ist einer, der mehr ist als Salomo", einer dessen Weisheit nie vergeht - im Ausschnitt des Evangeliums zu dieser Feier wird dies deutlich. Danke dafür, dass Sie die Flamme des Zuhörens am Brennen halten!
3. Sie machen durch Ihr "Ja" zu Christus, ausgesprochen hier in dieser Kirche, aber auch deutlich, dass dieser Jesus wirklich den Durst stillen kann, der jeden Menschen mit den ihm innewohnenden Fragen nach dem "Woher komme ich? Wohin gehe ich? Was ist der Sinn meines Lebens?" in sich trägt. Mal wird dieses, mal wird jenes, um im Bild des Evangeliums zu bleiben, getrunken. Ich danke Ihnen dafür, dass Sie deutlich machen: Ich will mit allem, was ich vermag bezeugen, dass Jesus es ist, der den innersten Durst jedes Menschen zu stillen vermag. Sie bringen das nicht nur durch Ihre Tätigkeit in der Seelsorge zum Ausdruck, Sie bringen dies mit Ihrem ganzen Sein zum Ausdruck: "Du, Herr, bist mein Leben!" Und daher setzen Sie auch die Karten Ihres Daseins auf Ihn. Danke auch dafür, dass Sie für die Menschheit rund um Sie herum beim rechten Wasser Ihren Lebensdurst zu stillen versuchen.
4. Ich hoffe, dass Sie mit Ihrem Zeugnis dazu verleiten und anleiten, dass rund um Sie herum Menschen ihr eigenes Dasein auf jenen Grund bauen versuchen, den der Auferstandene durch Sein Leben gelegt hat. Ein solch überzeugtes Christsein haben wir gerade in einer Welt, die immer unübersichtlicher, komplizierter und schnelllebiger zu werden scheint, dringend nötig. Sie machen nämlich deutlich, dass ein Dasein - eingesenkt in den Lebensanker der Hoffnung, der Christus heißt, - alles andere als "verschroben", alles andere als weltfremd ist und vielmehr Zufriedenheit und tiefe Freude bringt, trotz allem, was an Kreuz und Leid sich in der Welt und vielleicht auch im eigenen Leben ereignet und zu tragen ist. Werden Sie daher nicht müde, sich immer neu "in den Mantel der - göttlichen - Gerechtigkeit" zu hüllen, der Sie jedem und jeder begegnen lässt als Kind des lebendigen Gottes, als Bruder und Schwester im gemeinsamen Glauben. Diese Botschaft braucht unsere Tage dringend - wie das tägliche Brot.
Die Schriftlesungen der Messfeier:
Jes 61,10 – 62,5
Joh 4,1–14