Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Am Ende des offiziellen Festaktes "500 Jahre Reformation" im Rahmen der 116. Superintendentialversammlung der Evangelischen Kirche A.B. in der Steiermark wurde im Innenhof des Landhauses ein ökumenischer Gedenkstein "Gegeneinander - Nebeneinander - Miteinander" verlegt. Dort wurde das Grußwort verlesen.
Der Gedenkstein wurde beim Steirischen Kirchentag der Evangelischen Kirche 2017 enthüllt.
Wir stehen heute im Grazer Landhaushof festlich und friedlich zusammen: evangelische, orthodoxe, katholische Christinnen und Christen mit Menschen, die sich einer anderen oder auch keiner Religion zugehörig fühlen.
Dass dieses respektvolle und freundliche Miteinander nicht selbstverständlich ist, zeigt ein Blick in die Geschichte dieses Hauses, das ursprünglich als Bollwerk der evangelischen Landstände gegen den katholischen Landesfürsten, der seinerseits das Luthertum bekämpfte, errichtet wurde. Das zeigt auch ein Blick in die Geschichte unseres Landes, in dem mehrmals jüdische Menschen grausam verfolgt und vertrieben wurden, in dem sich katholische und evangelische Christen oft feindlich gegenüber standen, in dem sich Lutheraner und Katholiken aber darin einig waren, die sogenannten „Wiedertäufer“, die Vorläufer heutiger Freikirchen, zu verfolgen.
Das Gegeneinander triumphierte oft – so oft, dass das Nebeneinander, zu dem schließlich eine vom Kampf erschöpfte Vernunft aufrief, schon als Fortschritt gewertet werden konnte.
Aber die Menschen dieses Landes haben gelernt. Ein hoffnungsvolles Zeichen menschlicher Lernfähigkeit ist die Ökumene der christlichen Kirchen in der Steiermark heute. Im Wort Ökumene steckt das griechische Wort oikos – das Haus. Es signalisiert das gedeihliche Miteinander-Wohnen unterschiedlicher Menschen.
Ich bin sehr dankbar, dass die christlichen Kirchen gelernt haben und immer besser lernen, nicht nur nebeneinander zu koexistieren, sich nicht nur zu tolerieren, sondern einander wirklich wertzuschätzen, geschwisterlich miteinander zu leben und miteinander einen Beitrag für eine friedlichere Gesellschaft zu leisten.
Den jungen wie überhaupt allen Menschen in unserem Land dürfen wir daher gemeinsam zurufen: Welcher Herkunft, Kultur, Religion oder politischen Gesinnung ihr auch immer seid, lasst euch von niemandem gegeneinander aufhetzen! Lernt miteinander zu leben! Lernt einander zu lieben! Dazu gibt es keine Alternative, wenn ihr im Frieden leben wollt. Daran soll der Gedenkstein, der heute hier verlegt wird, uns und künftige Generationen erinnern.