Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Geburtstage zu feiern ist ein Grund, dankbar zu sein. Dies im Blick auf den eigentlichen Spender des Lebens und Lenker der Welt zu tun, bedeutet, sich "im Herrn zu freuen". Betrachtet man die äußeren Umstände, unter denen Paulus die eben gehörten Worte geschrieben hat, sind sie eigentlich nicht verständlich. Aber im Wissen um die Nähe Gottes kann er der Gemeinde in Philippi zurufen: "Freut euch!" Am heutigen 100. Geburtstag des Canisiuswerks ist es daher angebracht, sich "im Herrn zu freuen". Denn: die Jahre herauf hat dieses "kleine Werk" "große Geschichte" geschrieben, weil es das Wesentlichste unseres Christseins im Blick hat: den Ruf und damit das Wort, das Gott in die Welt hinein sendet bzw. spricht. Und wir wissen: "wie der Regen und der Schnee vom Himmel fällt und nicht dorthin zurückkehrt, ohne die Erde zu tränken und sie zum Keimen und Sprossen zu bringen, dass sie dem Sämann Samen gibt und Brot zum Essen, so ist es auch mit dem Wort, das meinen Mund verlässt: Es kehrt nicht leer zu mir zurück, ohne zu bewirken, was ich will, und das zu erreichen, wozu ich es ausgesandt habe" (Jes 55,10-11). Auf unterschiedliche Art und Weise und in verschiedenen Organisationsformen fällt dem Canisiuswerk seit nunmehr 100 Jahren der Auftrag und die Sendung zu, den Ruf, das Wort Gottes für das eigene Leben zu entdecken. In der Gründungszeit war es Josef Moser, dem es ein inneres Anliegen war, dass die Großstadt Wien ausreichend Priester hat, damit das Evangelium - ich drücke es so aus - wirklich überall hingelangen kann.
Damit aber ist der Inhalt dessen, wofür der Begriff und die Einrichtung "Canisiuswerk" stehen, deutlich als "wesentlicher" alle kirchlichen Vollzüge durchdringender Zug markiert: Gottes Ruf wahrnehmen, hören und ihm mit dem eigenen Leben zu antworten. So wie es der Tagesheilige Johannes Bosco für sich in seiner Zeit auch gemacht und vorgelebt hat. Dieses Anliegen ist Mitte der Anliegen von Kirche im Leben der Welt von heute, denn nur jene, die Seinen Ruf hören und diesem entsprechend handeln, sind in den Augen unseres Herrn und Meisters "klug" (vgl. Mt 7,25ff.). Werden wir also nicht müde, in unserem eigenen Leben dem Ruf Gottes nachzuspüren: "Was willst du, Herr, dass ich tue?" kann wohl als einer der innersten Fragestellungen derer bezeichnet werden, die sich in die Kirche gerufen und damit in diese Welt hinein gesendet wissen. Dieses Anliegen müssen wir uns als Einzelne und als Kirche insgesamt mehr und mehr zu unserem eigentlichen Anliegen machen. Nur dann, wenn klar ist, wozu wir uns als Christinnen und Christen in diese Welt hinein gesendet wissen, werden früher oder später auch antworten können "hier bin ich" und einen Dienst in dieser Kirche für die Menschen als Verkündiger der frohen Botschaft antreten. "Ein Leben nach den Evangelischen Räten" ist gerade im Heute unserer Zeit ein Zeichen, das notwendig ist und deutlich macht, dass wir unser Dasein eben nicht aus uns selbst haben, sondern uns verdankt wissen dürfen.
Ja, wir können und dürfen uns freuen, weil wir um Seine Nähe wissen. Gerade heute. Gerade angesichts so mancher Zahlen, die uns in der Kirche manchmal mutlos werden und fragen lassen: "Haben wir auf das falsche Pferd gesetzt?" Aber: Sein Wort kehrt nicht leer zurück! Es bewirkt, wozu Er es aussendet - und dafür sind viele im Heute unserer Welt Zeugen, mitunter vielleicht anders und andererorts als wir es bisher gewöhnt waren oder wie wir selbst groß geworden sind. Es braucht "nur" den Mut, sich selbst dieses unbändige Vertrauen zuzumuten und dem entsprechend zu leben; und es braucht den Mut, diesen Glauben anderen zuzumuten und zuzusprechen. - Schwestern und Brüder, haben wir dieses Vertrauen, diesen Glauben - als Kinder eines, also des himmlischen Vaters?
Ich bin mir sicher: Gott sendet seinen Ruf auch heute! Lernen und leben wir die "Hörbereitschaft" und trauen wir uns zu, diese auch in anderen zu wecken, damit das, was uns zuinnerst leben lässt, weiter getragen wird. "Ad multos annos!", liebes Canisiuswerk, und damit liebe Beterinnen und Beter, Spenderinnen und Spender, liebe Frauen und Männer, denen die Jahrzehnte herauf geholfen wurde, liebe Mitarbeitende und liebe für die Berufungspastoral in unserer Kirche Lebende!