Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Am Freitag der 3. Fastenwoche wurde Anton Luu unter die Kandidaten zur Diakonen- und Priesterweihe aufgenommen.
1. Wir alle hier kennen - zumindest ein wenig - die Bibel. Wir wissen, sie enthält "Worte des Lebens". So auch die heutigen Schriftlesungen. - Sie haben Geltung für alle, die in der Nachfolge Jesu Christi als Getaufte und Gefirmte gehen und leben. Daher haben sie erst recht Geltung für jene, die sich aufmachen, im Volk Gottes, der Kirche, einen Dienst auszuüben. Das geweihte Amt ist ja Dienst. Es ruft uns in Erinnerung, dass es eben nicht wir selbst sind, die alles in der Hand haben, sondern dass wir uns in jeder Lebenssituation IHM, dem lebendigen Gott, anvertrauen können und damit rechnen dürfen, dass uns letztendlich die Nähe Jesu Christi heilt. Es gilt daher auch für dich, Anton.
2. Gottes heilende Nähe wird in den Lesungen des heutigen Tages in der Vorbereitungszeit auf Ostern zu, deutlich: immer und immer wieder macht sich Gott auf den Weg, um seinem Volk, das abtrünnig ist, entgegen zu gehen. Heute wird dies im Bild des Arztes aus dem Buch des Propehten Hosea deutlich. Lieber Anton, liebe Seminaristen: was auch immer Menschen in eine bestimmte Situation gebracht haben mag: Gott "will ihre Untreue heilen und sie aus freiem Willen wieder lieben" - sohaben wir es eben gehört. Und das haben wir zu verkünden. Nein: wir haben es zuerst zu leben und dann, wenn wir "müssen" - um den hl. Franziskus zu zitieren - auch mit Worten anzusagen. Denn: erst aus der Erfahrung geliebt zu sein kann Bekehrung hin zu Gott deutlich werden. Und die ist notwendig - für jeden von uns. Denn das, was uns im Leben nach Seinem Willen erwartet, wird auch in der heutigen Stelle mit großartigen Bildern beschrieben: "Ich werde für Israel da sein wie der Tau, damit es sprosst wie die Lotosblüte und seine Wurzeln schlägt wie der Libanon. Seine Zweige sollen sich ausbreiten, sodass seine Pracht wie die des Ölbaums wird und sein Duft wie der des Libanon. Die in seinem Schatten wohnen, bauen wieder Getreide an und sie sprossen wie der Weinstock, dessen Wein so berühmt ist wie der Wein vom Libanon."
3. Im Evangelium wird deutlich, dass das Leben in der Nachfolge nicht bloß Hirngespinst ist, bloß vernünftig, sondern Hand und Fuß bekommen möchte. Durch dich, durch uns alle. Ja: der erste Dienst, den einer zu leben hat, der im Volk Gottes Diakon, Priester oder Bischof ist, ist mit dem Gebot der Gottes-, Nächsten- und Selbstliebe gut ausgedrückt. Er harrt der Umsetzung mit Hand und Fuß. Nutz die Zeit, dich in genau diese Lebenserfahrung immer weiter einzuüben, damit du dann freudig "Hier bin ich!" sagen und dich in Dienst nehmen lassen kannst.
4. Auch wenn so sich manches an der Form des Dienstes in der Kirche ändert, weil eben auch die Menschen in ihr sich verändern, so ist dieser tägliche Sprung hinein in den Glauben, in die Gewissheit der Nähe Gottes, den jeder von uns selbst tun kann und eigentlich auch tun muss, ein großartiges und erfüllendes Geschenk für den betreffenden selbst, mehr noch aber für jene, zu denen wir gesendet sind. Lieber Anton: ich wünsche Dir diese evangeliumsgemäße Freude!
Die biblischen Lesungen des Tages:
Lesung: Hos 14,2-10
Evangelium: Mk 12,28b-34