Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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1. Das, was in der Lesung heute gehört haben, habe ich in den vergangenen Tagen wirklich erlebt: immer dann, wenn es gegolten hat, "heiligen Boden" zu betreten, also Messe zu feiern, habe ich in Indien meine Schuhe ausgezogen. - Nebenbei gesagt hatte ich diese Sitte auch schon erlebt, wenn ich mit koptischen Christen gefeiert habe.
2. Diese sichtbare Zeichen habe ich im Leben derer Gestalt annehmen gesehen, die sich für andere einsetzen: ob es im Staat Bihar Sr. Rose war, die sich seinerzeit der von Kinderlähmung gezeichneten jungen Mädchen angenommen hat und die uns nun, nach Erweiterung ihrer Internatsschule für jene, die eigentlich zu keiner Schulbildung kommen könnten, stolz ihre Oase des Lebens gezeigt hat; oder ob es Sr. Bina und Sr. Gemma waren, die uns ihre Initiativen vorgestellt haben, mit denen sie es v.a. Frauen und den Landbewohnern, den im Nordosten Indiens nicht wahrgenommenen und selbst außerhalb des Kastenwesens (!) stehenden "tribals" ermöglichen ein selbstbestimmtes Leben zu führen; oder ob es das sog. "family care project" ist, das im Südwesten, in Kerala, schon seit knapp 30 Jahren 1.200 Familien es ermöglicht hat, fernab von den uns aus Indien bekannten "Wachstumszentren" der Wirtschaft, die auch uns blenden, selbständig zu werden oder oder oder. Ihnen allen geht es in ihrem Einsatz darum, dass wir ernst machen, dass uns eben in jedem Menschen Gott entgegentritt und daher auch klar ist/wird: wenn wir einem Menschen begegnen, begegnen wir letztlich Gott - und daher ist jeder Mensch "heiliger Boden".
3. Maria ist das Zeichen hierfür schlechthin, meine ich. Sie ist wirklich heiliger Boden, da sie Jesus zur Welt gebracht hat. Ich möchte mich und uns alle, für das gemeinsame Unterwegssein im Jänner die Einstellung wünschen, die über dem Weltjungendtag in Panama als Überschrift steht. Wenn wir, jede/r von uns nämlich für sich sagen kann: " Ich bin die Magd, ich bin der Knecht des Herrn - mir geschehe nach deinem Wort", dann sagen wir damit nichts anderes als dass wir Gott und damit "heiligen Boden" durch uns in die Welt hinaustragen (wollen), dass wir mit unserem eigenen Leben nichts anderes im Sinn haben als im Heute unserer Welt, im Heute unseres Lebens Gott zur Welt bringen wollen. Daher stärken wir uns heute: Gott ist uns eben in seinem Wort entgegengekommen, Gott gibt uns in ein paar Augenblicken mit dem Brot des Lebens Kraft für diesen Weg. Damit wir - wie ich es im Priesterseminar in Ranchi gesehen habe - auch wirklich fähig werden, die "am Rand" ernst zu nehmen und in die Mitte zu holen: die Seminaristen machen dort nämlich als wichtigen Teil ihrer Ausbildung Arbeit in den slums: in aller Ehrfurcht vor allen Menschen lernen sie mit Kindern, sie üben Theaterstücke mit ihnen ein und musiziersen mit ihnen, hin und wieder gestalten sie auch mit ihnen in ihrem Haus und auf ihrem campus Spielenachmittage. Sie bringen Gott zur Welt und machen ernst damit, dass er nicht irgendwo zu finden ist, sondern dass Sein Reich schon mitten unter den Menschen ist.
4. In diesem Sinn wünsche ich mir uns uns viele tief gehende Erfahrungen, wenn wir aus "heiligen Boden" begeben, indem wir hunderttausenden zumeist jungen Menshcen in Paname begegnen.
Während der Messfeier mit den Weltjugendtagsteilnehmern wurden folgende biblische Lesungen verkündet:
Lesung: Ex 3,1-14
Evangelium: Lk 1,26-38