Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Es gibt viele Möglichkeiten, sich in der Kirche zu engagieren! Mehr Infos
Schulen, Kindergärten, Bildungshäuser und vieles mehr: Kirche ist ein wesentlicher Bildungsanbieter. mehr Infos
1. Am 10.1.2006 hat mich Bischof Egon Kapellari gefragt, ob ich denn Regens im Bischöflichen Seminar und zugleich damit Verantwortlicher für die Berufungspastoral in unserer Diözese werden würde. Und zwei Tage danach habe ich die kleine Beigabe zu meinem "ja", das wie aus der Pistole geschossen gekommen ist, zugesagt erhalten, die unterschiedlichen Bildungseinrichtungen in diözesaner Verantwortung auf dem Areal in der Lange Gasse zusammenzufassen. Und plötzlich fand ich mich mitten drin in unterschiedlichen Kulturen, Befindlichkeiten - befand ich mich eben mittendrin in Kirche. Was dann in vielen Überlegungen, was dann in vielen Schritten nach vor und mitunter auch wieder zurück oder innehaltend, mit der Zeit gewachsen ist, wurde vor nunmehr 10 Jahren am 1655. Geburtstag des hl. Bischofs von Hippo Augustinus feierlich eröffnet. Ich muss sagen: "Das Baby von damals ist gut gewachsen!"
2. Zum kleinen "Jubiläum" des Lebens hier vor Ort möchte ich Ihnen/Euch daher einen kurzen Gedanken mitgeben: "Bleibt dran an der Lebendigkeit des Evangeliums, denn diese Frohe Botschaft ist eine, die letztlich jedem und jeder hier als Ziel dienen kann!" Nur auf sich selbst zu schauen mag zwar aufs erste dem heutigen Lebensgefühl entsprechen, das uns aber auch schon im politischen Bereich mit "America" oder was auch immer "first" schal in den Ohren klingt. Innerhalb der eigenen Verantwortung dann mag dies aber doch mitunter wohl klingen. Wir wissen alle: wenn wir nur auf uns selbst zurückverworfen agieren, dürfen wir uns nicht wundern, wenn das Leben dabei ausgehaucht und nicht weitergegeben wird. Auch unser Papst warnt immer wieder vor der Gefahr einer "selbstreferentiellen Kirche". An der "Lebendigkeit des Evangeliums dran zu bleiben" bedeutet demnach für alle Einrichtungen hier im Haus - ob sie nun primär auf Pädagogik hin ausgerichtet sind oder auch dem alltäglichen persönlichen wie institutionellen Leben dienen, den jeweils eigenen Sendungsauftrag deutlich im Blick zu haben, und damit die Menschen, für die wir schlicht und einfach "da" zu sein haben. Anders ausgedrückt: an der "Lebendigkeit des Evangeliums dran zu bleiben" bedeutet also mehr und mehr in die Lebensform einzutauchen, die das Evangelium vielfach mit "Liebe" umschreibt und damit etwas von der Wesensart Gottes umschreibt, dessen Wesen bekanntlich mit "agape" - "Liebe" [im Vollsinn des Wortes] umschrieben wird.
3. Einander zu lieben lässt leben und lässt demnach auch Kirche wachsen - hier in einem ganz besonderen, weil nur mit besonderer Verantwortung zu gestaltendem Feld des Lebens, dem der Pädagogik, auf dem uns junge Menschen mit all ihren Fragen, ihren Hoffnungen und Sorgen, ihren Freuden und Leiden entgegentreten und eine begleitende Hand ersehnen, die ihnen hilft, die nächsten Schritte in diese unsere, vielleicht mehr und mehr unübersichtlich werdende Welt hinein zu setzen. Wollen wir dies an diesem ausgezeichneten Platz wirklich ernst nehmen und ernsthaftig leben, sind wir als VertreterInnen, als MitarbeiterInnen aller Einrichtungen unter diesem gemeinsamen Dach wohl als erste dazu herausgefordert, persönlich und (!) institutionell das Gebot, das der Herr als das Seine uns geoffenbart hat, in das Kleingeld des Alltags zu übersetzen, das heißt: "Liebt einander wie ich euch geliebt habe."
4. Jeder und jedem hier sei daher von meiner Seite für den Beitrag gedankt, der dafür gegeben wird, dass "der Campus lebt" und damit deutlich macht, dass wir jenem Auftrag zu entsprechen versuchen, den der Auferstandene seinen Jüngern in Galiläa mitgegeben hat: "Geht und macht alle Völker zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Und siehe, ich bin mit euch alle Tage bis zum Ende der Welt."