Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Am Allerheiligen- und dem darauf folgenden Allerseelentag werden wir an die Sterblichkeit des Menschen erinnert, aber vor allem an das, was nach dem Tod eines Menschen von ihm in uns bleibt.
Zu Allerheiligen erinnern wir uns an jene, die ein Leben der Gottes- und Nächstenliebe geführt haben und die wir als unsere Vorbilder in Glauben und Leben sehen - an die Heiligen. Dabei gibt es jene, die „offiziell“ heiliggesprochen wurden, aber auch welche, die nicht im Kalender stehen und somit keinen eigenen Gedenktag haben.
Das Fest steht in engem Bezug zu Ostern und damit zur Auferstehung der Toten. Die Heiligen stehen laut christlicher Überzeugung bereits in Gemeinschaft mit Gott und bilden die "Kirche des Himmels". Den Gläubigen soll das Gedenken Motivation sein, das eigene Leben intensiver im Sinne des Evangeliums zu leben und so einen Weg der "Heiligkeit" zu gehen.
Am Allerseelentag wird aller Verstorbenen gedacht und für sie gebetet. Zu diesem feierlichen Anlass werden auch die Gräber geschmückt. Am Allerheiligen- oder am Allerseelen finden auf unseren Friedhöfen Gräbersegnungen statt (mehr Infos dazu in der gelben Spalte). Man kommt am Friedhof zu einer kurzen Andacht zusammen. Danach gehen Priester, Diakone, oder auch beauftragte Laien von Grab zu Grab und besprengen es mit Weihwasser.
Viele Angehörige warten nach der gemeinsamen Andacht bei einem Grab ihrer Familie bis es gesegnet wurde. Diese Zeit wird zum Gebet für den, oder die Verstorbene:n genutzt. Oder man erzählt einander Geschichten oder Erlebnisse, die man mit dem/der Verstorbenen früher gemeinsam hatte.
Die Totengedenken sind geprägt von der Trauer, aber sollen stets zumindest einen Funken der Frohbotschaft enthalten, die Christen miteinander teilen. Die Hoffnung darauf, dass der Tod im Diesseits nicht das Ende ist und Gott an den Verstorbenen vollende, was er in der Taufe aus Wasser und Heiligen Geist begonnen hat. So drückt das Totengedenken die bleibende Gemeinschaft der Lebenden und der Toten als Kinder Gottes aus.
In Österreich (wie auch in vielen anderen traditionell katholischen Ländern) ist Allerheiligen ein gesetzlicher Feiertag. An vielen Orten ist es Brauch, dass Patenkinder von Ihren Paten und Patinnen den "Allerheiligenstriezel", ein geflochtenes Germgebäck, erhalten. Er soll an die Verbindung von Himmel und Erde, Diesseits und Jenseits, an die liebevolle Gemeinschaft zwischen den auf der Erde Lebenden und den in die Ewigkeit Vorausgegangenen erinnern. "Ob wir leben oder ob wir sterben, wir gehören dem Herrn." (Römer 14,7-8)
Die Anfänge des Allerheiligen-Festes gehen bis ins 4. Jahrhundert zurück, wo man bereits mit Festen der Märtyrer gedachte. Seit dem 7. Jahrhundert ist ein Fest überliefert, das anlässlich der Einweihung des römischen Pantheons zur Ehren der seligen Jungfrau Maria und aller heiligen Märtyrer begangen wurde.
Hundert Jahre später, im 8. Jahrhundert, weihte Papst Gregor III. eine Kapelle in der Basilika St. Peter allen Heiligen und legte den Feiertag auf den 1. November fest. 839 bestimmte Papst Gregor IV. diesen Gedächtnistag für die ganze Kirche. In den orthodoxen Kirchen wird Allerheiligen am ersten Sonntag nach Pfingsten gefeiert.
Am Vorabend des Allerheiligenfestes, dem 31. Oktober, wird in den Vereinigten Staaten und vielen Ländern Europas „Halloween“ (von „All Hallows Eve“) gefeiert. In der heutigen, aus Nordamerika zurückgekommenen Form hat es eine stark kommerzialisierte und säkularisierte Form angenommen. Der Brauch „Süßes, oder Saures“, zu dem Kinder verkleidet von Haus zu Haus ziehen, ist auch hierzulande schon zu sehen. Weltweit gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, mit dem Tod umzugehen: In Mexiko feiert man etwa den „Día de los Muertos“, in welchem der Tod als Teil des Lebens gefeiert wird. Es möchte darauf verweisen, dass der Tod nicht das Ende bedeutet und eine Beziehung zu den Verstorbenen über den Tod hinaus möglich ist.
Am Allerheiligen- und dem darauf folgenden Allerseelentag werden wir auch an die Sterblichkeit des Menschen erinnert. „Gedenke, dass du sterblich bist.“ Ein Satz, der in unseren Ohren heute fremd klingt, im Mittelalter jedoch eine Art Lebensmotto oder unter Mönchen sogar eine Form der Begrüßung darstellte. Was er vor allem ausdrückt, ist das Bewusstsein, dass wir Menschen vergänglich sind und uns unaufhaltsam dem Tod nähern. Katastrophale Ereignisse wie das Auftreten der Pest in Europa verstärkten damals diese Haltung noch.
Heute, einige hundert Jahre später, hat sich die Situation verändert. Der Tod wird in öffentlichen Diskussionen gerne ausgespart. Und doch holt er uns immer wieder ein, sei es durch den Todesfall eines Arbeitskollegen, in der Familie oder Terrormeldungen in den Nachrichten. Im Umgang mit einem solchen Todesfall reagieren wir unterschiedlich. Für viele ist es jedoch hilfreich, Trauer nicht allein verarbeiten zu müssen. In der Steiermark gibt es viele kirchliche und außerkirchliche Initiativen und Stellen, die Begleitung in solch schwierigen Trauersituationen anbieten – sei es durch Trauergruppen, Gedenkgottesdienste, Gebetsabende oder Beratungsangebote.
Wenden Sie sich an Ihre Pfarre, oder schauen Sie auf der Seite der Katholischen Kirche Steiermark, welche Angebote es gibt und fragen Sie nach, wo es ein passendes Angebot für Ihre Situation gibt!
Neue Traditionen kommen nicht nur aus Amerika zu uns. Erstmals 2005 in Tirol findet 2022 schon in über 200 Pfarren österreichweit die „Nacht der 1000 Lichter“ statt. In diesen von der Katholischen Jugend organisierten Veranstaltungen werden in Kirchen viele Lichter entzündet. Der Lichterglanz der Nacht der Tausend Lichter weist darauf hin, dass es das "Heilige" auch in meinem persönlichen Leben gibt - und nur darauf wartet, entdeckt zu werden. Genaueres dazu und in welcher Pfarre in Ihrer Nähe es eine Nacht der 1000 Lichter am 31. Oktober gibt, finden Sie hier.
In unserem Terminkalender finden Sie heraus wann und wo Gräbersegnungen stattfinden.
Der TrauerRaum zu Allerheiligen in der Grazer Stadtpfarrkirche soll ermöglichen, die eigene Trauer wahrzunehmen und dieser in vielfältiger Weise Ausdruck zu geben. So kann aus Trauer neue Kraft und Lebensfreude wachsen.
Trauerberatung, Trauerspaziergänge
In vielen österreichischen Kirchen wird am 31. Oktober zu Lichtermeeren eingeladen. Auch in der Steiermark beteiligen sich einige Pfarren an der "Nacht der 1.000 Lichter".
Alle Orte und Infos zur Aktion