Lyrik-Ecke: Wind
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I g’spia di durch’s Lånd streifn, a G’fühl, des du net kaunst begreifn.
Wås wüll dir die Zeit leicht sågn,
dass es schwarer wird, du mehr muasst klågn?
Bist betroffn von Kummer und Schådn,
tuast da schwar, di sölba zan lobn.
Schlogst auf die Zeitung in da Friah,
wås begegnet dir,
Öland, Kriag und Gier.
Hia und då beginnt a Gedanke in dir zan Reifn:
I g’spia di durch’s Lånd streifn,
a G’fühl, des du net kaunst begreifn.
Frühling, Summa, Herbst und Winter lafn senna Zeit,
es is liacht und finster.
So måg a des Lebn sein für’n oan,
åber wås is nocha, wer wird si mia daboarm?
Imma siachst du nur den Schåtten in deim Lebn,
åba Moment, tuat’s då net so vül mehr gebn?
Auf unsra Erdn, die ålle Zeitn bliaht und wåchst,
die Sunn, der du freindlich entgegnlåchst.
Und dann heaibst wieda an zum Studieren,
und hia und då beginnt a Gedanke in dir reifn:
I g’spia di durch’s Lånd streifn,
a G’fühl, des du net kaunst begreifn.
Plötzlich, gånz fest in dir drin,
fangst du büldn au, an Sinn.
Und wås außa kummt,
kennt schua a jeds Kin.
Dir wird kloar,
noch’nd noch ba kloan,
dåss’d net du des bist, wås du voramål nimmst wåhr,
sondern a tiefe Vertrautheit, des is kloar.
I g’spia di durch’s Lånd streifn,
a G’fühl, des du net kaunst begreifn.
I kenn di, I hob di schua mål wo g’sehn,
in meim åfachn, bescheidenen Lebn.
Bist du net da Wind,
ich håb mi auf di besinnt.
Denk z’ruck, wia I no wår a Kind.
Doch du bist net von då, derf I di frogn?
Du kummst von wo anders her, wo’s gib kua Klogn.
Du bist oana von die Drei, de åba san als åna banand,
für ålle då san, in an jedn Lånd.
Du Wind, du Hl. Geist, hauch ein in uns’re demolierte Wölt,
wo’s oft nur geht um Kriag und Göld.
A bissl G’fühl, Liebe und Freid,
damit ma durch di, Wind,
’n Herrgott wieda g’spian in unsara einmolign Menschheit.
Anja Asel