Hoffnungstexte von Gerhard Hatzmann
„Seid fröhlich in der Hoffnung, geduldig in der Bedrängnis, beharrlich im Gebet!“
Wenn wir eine Wanderung auf einen Berg unternehmen, packen wir den Rucksack mit verschiedenen Dingen für alle (Not)Fälle. Selbstverständlich denken wir da an verschiedene Situationen, die auftreten können.
Nur auf unserer „Lebensreise“ haben wir oft keinen Proviant parat, wenn es drauf ankommt. Tritt etwas Unvorhersehbares ein, stehen wir rat- und hilflos da und haben Angst. Dabei ist die Hl. Schrift voll von Schätzen und Lebensweisheiten, die uns tatsächlich helfen können, viele Krisensituationen in unserem Leben zu meistern, denn Krisen gab es auch schon zu Zeiten der Bibel.
Der Satz aus dem Römerbrief gehört nicht nur zu meinen Lieblingsstellen, sondern auch zu meinen meistverwendeten Nothilfen im Leben. Wer sehnt sich nicht nach einem Leben in Hoffnung und Zuversicht – gerade in solchen Zeiten, wie wir sie derzeit erleben müssen. Gott bietet uns so ein Leben an!
Als einzige Voraussetzung erwartet Gott von uns die Bereitschaft, IHM ganz zu vertrauen. Denn ER möchte uns aus der Angst herausholen und durch jegliche Bedrängnis führen. Und Gott enttäuscht niemanden, der sich mit ganzem Herzen im Gebet IHM zuwendet.
Gerhard Hatzmann
Der Funke Hoffnung
Es ist eine eigenartige Zeit, die wir erleben.
Eine Zeit zwischen Angst und Resignation.
Wer wird angesteckt? Bin ich es etwa?
Oder ist es jemand aus meiner Familie?
Wie kann ich mich am besten schützen?
Warum komme ich mir so hilflos vor?
Maske? Abstand? Hände waschen?
Ist das genug? Und wie geht es weiter?
Die Unberechenbarkeit, das Ausgeliefertsein,
die Ungewissheit, die eigene Hilflosigkeit.
Lange halte ich da nicht mehr aus,
die Zerrissenheit zwischen Angst und Ohnmacht.
Und ganz tief in meinem Inneren,
verschüttet und verborgen,
kaum mehr sichtbar und spürbar,
lebt ein kleiner Funke Hoffnung.
Kann aus diesem Funken ein Feuer werden?
Kann ich meine Angst und Hoffnungslosigkeit besiegen?
Kann ich meine Lebensfreude wieder wecken?
Kann ich anderen Menschen Mut machen?
Ich kann es nicht allein. Aber einer kann es:
Er, der alle Resignation besiegt hat,
Er, der dem Tod den Stachel genommen hat,
Er, der das Kreuz zum Siegeszeichen gemacht hat.
Es ist der Gott des Lebens,
Es ist der Gott meines Lebens,
Es ist der Gott meiner Freude,
es ist Gott, der mich auch jetzt nicht allein lässt.
Gerhard Hatzmann
Ich suche dich, Gott!
Ich suche dich, Gott, in dieser Zeit.
Ich suche dich, Gott, unter den Menschen,
ich suche dich, Gott, in meinem Inneren.
Aber ich kann dich nicht erkennen.
Könnte es sein, dass du da bist,
aber ich sehe dich nicht?
Könnte es sein, dass du zu mir sprichst,
aber ich höre dich nicht?
Könnte es ein, dass du meine Hand hältst,
aber ich spüre dich nicht?
Könnte es ein, dass du mir den Weg zeigst,
aber ich vertraue dir nicht?
Ich suche dich Gott,
dabei bist du schon längst da.
Aber in meiner Angst, in meiner Ohnmacht
Sehe ich nur mich selbst.
Öffne mein Herz für deine Gegenwart,
lass mich sehen, dass du da bist,
lass mich hören, dass du zu mir sprichst,
lass mich deine haltende Hand spüren.
Denn du lässt mich nicht allein,
du bist bei mir und du bleibst bei mir.
Ganz besonders jetzt,
wo ich dich doch so brauche.
Gerhard Hatzmann
Höchst sinnvoll
Wir erleben Einschränkungen unseres Lebens,
Ausgangsbeschränkungen, Ausgehverbote,
Besuchsverbote, Reisebeschränkungen,
Abstandsregeln, Maskenpflicht, Berührungsverbote.
Wir sind unsicher, aber niemand klärt uns auf.
Wir fragen und bekommen keine Antwort.
Wir geraten in Panik, aber niemand nimmt uns die Angst.
Wir sind ohnmächtig und sehen keinen Ausweg.
Es ist allerdings nicht verboten,
Gott um Hilfe zu bitten, ihm zu vertrauen,
Ihn anzubeten, ihn um Rat zu fragen,
ihn anzurufen und ihn zu bedrängen.
Es ist sogar höchst sinnvoll,
unseren Glauben neu zu entdecken,
unseren Gebetsschatz auszupacken,
und daraus neue Hoffnung zu schöpfen.
Dann erleben wir neue Perspektiven,
wir können schwierige Zeiten überwinden,
wir sehen neue Chancen, Kirche zu leben
und dürfen Gott danken, dass er uns liebt.
Gerhard Hatzmann
Du Gott des Lebens und der Liebe,
komme zu uns in dieser Bedrängnis,
bleibe bei uns, wenn es dunkel wird.
Halte unsere Hand und segne uns.
Du Gott der Hoffnung und der Geduld,
nimm von uns alle Unsicherheit,
lass uns deiner göttlichen Kraft vertrauen.
Schenke uns die Gnade, dich zu erkennen.
Du Gott des Erbarmens und der Demut,
begleite uns durch diese Zeit der Pandemie,
tröste alle, die traurig und verzweifelt sind
und lass uns nicht vergessen,
dass du alles zum Guten wenden wirst.
Gerhard Hatzmann