Die Pfarre Unterlaussa im schönen Laussatal am Fuße des Hengstpasses, ist die einzige Pfarre der Abtei Admont, deren Kirche auf dem Gebiet des Bundeslandes Oberösterreich liegt. Das Pfarrgebiet liegt zum Teil auf oberösterreichischem Terrain (Marktgemeinde Weyer), zum Teil in der Steiermark (Marktgemeinde St. Gallen). In einem von Abwanderung geprägten Ort versucht die Pfarre in Zusammenarbeit mit den Vereinen und Institutionen den Menschen auf ihrem Lebensweg beizustehen und Hoffnung und Lebensfreude zu vermitteln.
Die kleine neugotische Pfarrkirche ist unserer Lieben Frau vom Berge Karmel geweiht. Die Pfarre zählt Ende 2024 156 Katholiken.
Seit rund 800 Jahren wurde im Tal von Unterlaussa Bauxit abgebaut. Durch Jahrhunderte hatte der Ort vom Bergbau gelebt. 1964 wurde das Bergwerk im Ortsteil Weißwasser eingestellt, und damit auch die damals mit rd. 13,5 km längste Materialseilbahn Mitteleuropas.
Erste Hinweise auf ein Kirchlein in Unterlaussa finden sich bereits im Jahr 1790. Seit 1872 bis Ende der 50er Jahre des 20. Jahrhunderts wurde der Ort von St. Gallener Kaplänen seelsorglich betreut, die dazu jeweils den (vor allem im Winter) beschwerlichen Weg über die sogenannte Pfarreralm gehen mussten. Am 1. Mai 1872 wurde schließlich eine kleine Kapelle eingeweiht, die ungefähr 50 Meter von der jetzigen Kirche flussaufwärts stand. In den Jahren 1906-1908 wurde die heutige kleine neugotische Pfarrkirche als Filialkirche von St. Gallen erbaut; die Inneneinrichtung erfolgte in den Jahren bis 1915.
1947 erfolgte in unmittelbarer Nähe zur Kirche die Einrichtung eines eigenen Friedhofs für den Ort, um den gerade auch im Winter oft mühseligen Transport der Verstorbenen nach St. Gallen zu vermeiden. 1965 wurde der Pfarrhof errichtet, 1966 Unterlaussa schließlich zur Pfarre erhoben. In den 70er Jahren wurde die Kirche grundlegend umgestaltet. 1970 und 1979 wurde das Geläute auf vier Glocken erweitert.
2002 schließlich erfolgten die Außenrenovierung der Kirche
und die Neuanlage des Kirchenplatzes.
Zum 40-Jahr-Jubiläum der Pfarre 2006 wurde die Kirche in der Amtszeit von Pfarrer Pater Thomas Stellwag-Carion innen grundlegend renoviert und unter anderem der Altarraum durch die Wiederaufstellung eines Hochaltares umgestaltet.
Im Zuge der Umgestaltung der Pfarrkirche in den 70er-Jahren ist die ursprüngliche neugotische Einrichtung der Kirche weitgehend verloren gegangen. Der „neue“ Hochaltar ist eine Dauerleihgabe der Cistercienserabtei Heiligenkreuz im Wienerwald. Er repräsentiert den Typus des neugotischen „Rosenkranz-Altares“ und wurde im Jahre 1862 von Josef Angeler und Josef Richter geschaffen.
Das große Mittelbild stellt die Gottesmutter Maria mit dem Jesusknaben als unbefleckt emfangene Jungfrau dar. Umgeben ist das Bild von den 15 Rosenkranzgeheimnissen des freudenreichen (rechts), schmerzhaften (unten) und glorreichen (links) Rosenkranzes. Die Gemälde stammen von Friedrich Walzer. Die große Marienstatue im Kirchenschiff links stammt vom alten Hochaltar der Kirche, ebenso die Heiligen Joseph (links) und Franziskus (rechts) neben dem Hochaltar.
Auch die Kreuzwegstationen stammen noch von der ursprünglichen Ausstattung der Kirche, wurden jedoch ihrer neugotischen Rahmen beraubt.
Die Glasfenster wurden in der Tiroler Glasmalerei in Innsbruck gefertigt und stellen (evangelienseitig) das Heiligste Herz Jesu, und die Hl. Walpurga (vorne) dar, sowie (epistelseitig) den Hl. Kajetan (vorne), den Hl. Aloisius Gonzaga (mitte) und die Gottesmutter Maria inmitten der Hll. Drei Könige (hinten).
Aus der selben Werkstatt stammen die Kirchenfenster der Pfarrkirche St. Gallen.
die heilige Walburga
das Heiligste Herz Jesu
die heiligen drei Könige
der heilige Aloisius
Ostern 2021 mit neuem Altartuch.
Ostern 2021 in der Pfarrkirche Unterlaussa
Urnenbeisetzung in Unterlaussa
VOLLGELÄUTE (VIDEO AUF YOUTUBE (5:02MIN))
Seit Juli 2022 hat unsere Pfarre Unterlaussa eine Pfeifenorgel.
Die Orgel wurde 1967 von Harald Stroz, Wuppertal, gebaut. Sie stand in der evangelischen Kirche Kleve-Kellen (Niederrhein) und wurde dort von Orgelbauer Stephan Trostheide abgebaut und bei uns aufgebaut.
Sie besitzt eine mechanische Spiel- und Registertraktur, sieben Register, 455 Pfeifen (davon drei stumme Pfeifen).