Gedanken unserer Organistin Marie Neurathner
Als Organistin hat man eine große Verantwortung – wie beispielsweise nicht zu früh und nicht zu spät beginnen, nicht zu schnell und nicht zu langsam spielen, sich für die Kommunion, den Einzug und den Auszug passende Instrumentalwerke zu suchen und zu überlegen. Stichwort Kommunion – besonders hier stehe ich oft vor der Herausforderung, die richtige Länge zu erwischen. Meistens spiele ich ein Präludium oder eine Fuge von dem barocken Komponisten Johann Sebastian Bach. Einmal durchgespielt sind diese Werke in 99 Prozent der Fälle zu kurz. Dann muss man sich kurz vor Schluss einen Übergang suchen – notfalls auch irgendetwas dazu erfinden, um harmonisch und flüssig wieder zum
Anfang zurückzukehren und nochmal von vorne zu beginnen, ohne dass es jeder merkt. Trotz dieser Verantwortung – aufgrund welcher ich auch zu Beginn meiner Organistenkarriere oft etwas nervös war vor den Sonntagsgottesdiensten, ist es eine große Freude, welche man verspürt, wenn alles so funktioniert, wie man es sich vorgestellt hat. Man spürt richtig die feierliche Stimmung in der Kirche, die Dankbarkeit des Volkes, dass es Musik gibt. Die Begeisterung, die man mitbekommt von den Menschen beim Singen ist sehr ansteckend und ist sehr erfreulich. Auch wenn ich nicht immer mit 100-prozentiger Motivation die Kirche am Sonntag Vormittag betrete, kann ich mit Sicherheit sagen, dass ich voller Motivation nach dem Gottesdienst aus der Kirche herausgehe, weil es einfach ein schönes Gefühl ist, für die Kirchenmusik zuständig zu sein, zu merken, dass die Bemühung und der Zeitaufwand den man auf sich nimmt, wirklich wertgeschätzt wird.
Ich bin auch wirklich glücklich darüber, dass die Kirchengemeinde in Altenmarkt so offen für neue Lieder ist und auch bei bis jetzt unbekannten Gotteslob- Nummern lautstark mitsingt – das ist keine Selbstverständlichkeit und gibt mir auch mehr Entfaltungsmöglichkeiten.