Ostern ist in besonderer Weise ein Fest des Lebens durch den christlichen Festinhalt - der Tod ist nicht das Letzte. Neben Weihnachten gehört Ostern zu den wichtigen Festen, die im großen Rahmen mit der Familie gefeiert werden. So müsste das alltägliche Bemühen, Leben zu schaffen in und um uns, gipfeln in Ostererlebnissen, in verstärkten Zeichen, in einer Atmosphäre der Wärme, Geborgenheit, Aufmerksamkeit, des Miteinander und der Hoffnung.
Ostern ist ein Fest des Lebens, der Auferstehung, ein Fest der Freude und der Fröhlichkeit.
Ostern will uns sagen: EINER traut uns zu, dass wir einmalig und wandelbar sind, so wie das Samenkorn sich wandelt und wie aus der Raupe ein Schmetterling wird. Alles was lebt, wandelt sich. Diesen Wandel verspüren wir in der Natur, im menschlichen Zusammenleben und auch im religiösen Leben. Die natürlichen Rhythmen, vor allem deren stetige Wiederholung verleihen unserem Leben Halt und Orientierung, aber auch Hoffnung und Zuversicht. In diesem Sinne gelingt auch der Zugang zu den Fragen nach Tod und Auferstehung. Der Sonntag ist das wöchentliche Ostern, an dem in der Eucharistiefeier Leben, Tod und Auferstehung Jesu vergegenwärtigt werden.
Was die Bibel erzählt - Auferstehungserzählung
Es war am Sonntagmorgen in aller Frühe, die Sonne ging gerade auf. Da machten sich die Frauen auf den Weg zum Grab. Sie hatten Öl dabei, das mit duftenden Kräutern versetzt war. Damit wollten sie Jesus salben. "Wer wird uns den schweren Stein vom Grab wegrollen?", fragte die eine. Aber als sie ankamen, sahen sie erstaunt, dass das Grab offen war. Jemand hatte den Stein weggerollt. Sie gingen in die Grabkammer hinein. Sie war leer! Jesus lag nicht mehr da. Vielleicht hatte ihn jemand gestohlen? Traurig und verwirrt fragten die Frauen: "Was sollen wir jetzt tun?" Da traten plötzlich zwei Männer zu ihnen. Sie leuchteten hell. Die Frauen erschraken. Sie wagten nicht, die Männner anzusehen. "Fürchtet euch nicht! Ihr braucht Jesus nicht hier zu suchen", sagten die Männer. "Jesus ist nicht mehr tot. Er lebt! Gott hat ihn auferweckt!" Da liefen die Frauen zurück in die Stadt und erzählten den Jüngern, was geschehen war. "Das glauben wir nicht!", riefen die Jünger. Nur Petrus rannte zum Grab, um nachzusehen, was passiert war. Tatsächlich! Es war genauso wie die Frauen es gesagt hatten. Das Grab war leer! Jesus war wirklich auferstanden! (nach Mk, 16, 1-81)
Osterjause mit der Familie - Idee für eine kleine Familienfeier
Am Ostersonntag bzw. am Karsamstag nach der Osterspeisensegnung wird von den Familien gemeinsam die Osterjause eingenommen. Als sichtbares Zeichen, dass es sich um ein besonderes Mahl handelt, wird der Tisch festlich gestaltet. Kinder können etwa die Tischdecke oder Servietten mit den österlichen Motiven verzieren, Blumen werden auf den Tisch gestellt und eine Osterkerze wird entzündet. Bevor nun die Osterspeisen verzehrt werden, kann eine kurze Feier abgehalten werden.
Die Feier beginnt mit dem gemeinsamen Kreuzzeichen:
Alle: Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Zu Beginn kann ein Osterlied bzw. ein Hallelujaruf gesungen werden.
Gemeinsam wird nun Stück für Stück der Osterkorb ausgepackt, die Speisen werden auf den Tisch gelegt und dazu wird jeweils der entsprechende Teil des folgenden Dankgebetes gesprochen:
Guter Gott, wir danken dir für das Osterbrot. Weizenkörner wurden in die Erde gesät, sie starben und brachten reiche Frucht. Aus den Körnern wurde dann Mehl und später das Brot hergestellt. Jesus Christus ist für uns lebendiges Brot, das vom Vater zu uns gesandt wurde.
Guter Gott, wir danken dir für das Osterfleisch. Das Osterfleisch ist ein Zeichen für das wahre Osterlamm, für Jesus Christus. Durch sein Leiden und Auferstehen haben alle Menschen die Hofffnung auf das ewige Leben.
Guter Gott, wir danken dir für die Eier. So wie Jesus Christus das Grab sprengte, so sprengen die Küken die Eierschalen. Die Eier sind ein Zeichen für neuwerdendes Leben und für einen Neubeginn.
Guter Gott, wir danken dir für den Kren. Die Schärfe des Krens erinnert uns an das Leiden Jesu. Doch Jesus Christus überwand das Leiden und erstand von den Toten.
Guter Gott, wir danken dir für das Salz. Wir verwenden das Salz als Würzmittel, aber auch um Speisen haltbar zu machen. Salz ist ein Zeichen, dass die Auferstehung von Jesus Christus uns unzerstörbares Leben schenkt.
Guter Gott, wir danken dir für die Kräuter. Das Grün der Kräuter steht für das Wachsen und Gedeihen. Es soll uns erinnern, dass aus dem geöffneten Grab neues Leben keimt, blüht und Frucht bringt.
Bevor nun gemeinsam gegessen wird, bittet die Familie um den Segen Gottes:
Guter Gott, wir danken dir für unsere Familie. So wie Jesus mit seinen Jüngern Mahl feierte, sitzen wir als Familie nun zusammen und brechen gemeinsam das Brot und erinnern uns an den Tod und die Auferstehung Jesu.
Wir bitten dich, schenke uns allezeit deinen Segen und den Frieden der Auferstehung. Mache uns lebendig, denn Du bist der Gott des Lebens und nicht des Todes.
So segne uns alle Gott der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.