Staunen nur kann ich und staunend mich freuen
Nach unglaublich schönen fünf Tagen müssen wir Abschied von San Giovanni Rotondo, dem Gargano und Apulien nehmen. Das Gepäck ist schwer von Mitbringseln und Erinnerungen.
Aber noch sind wir nicht am Ende unserer Reise.
Unsere nächste Station ist Manoppello. Bei uns vielleicht nicht so bekannt, doch in Italien hochverehrt, befindet sich in der Kirche auf einer Anhöhe ein Schleier mit dem "Volto Santo". Das Heilige Antlitz, das nur für den Betrachter sichtbar ist, wenn kein direktes Licht durchscheint.
Wenn man vor dem Rahmen mit dem "Volto Santo" auf der Hinterseite des Altars steht, erblickt man das Antlitz Jesu, das dem Gesicht auf dem Turiner Grabtuch ähnlich sehen soll.
Ähnlich wie bei den Ikonen der Ostkirche kann man sich von diesem Antlitz ansehen und berühren lassen.
Wie Papst Benedikt XVI anlässlich seines Besuches sagte:
"Deine Augen ruhen auf uns mit Zartheit und Erbarmen."
Padre Pio bezeichnete das "Volto Santo" als "das größte Wunder, das wir haben!"
Weiter geht es entlang der Küste zu einem weiteren Wallfahrtsort: Loreto.
Hier steht in eine prachtvolle Kirche eingebettet das Haus Mariens aus Nazareth.
Am Anfang stand eine Tragödie: Nach drei Jahrhunderten Kampf um das Hl. Land ging dieses im 13. Jh. für die Christen verloren. Die Stätten, an denen Christus gelebt und gewirkt hatte, waren in muslimischer Hand.
Der Legende nach trugen nun Engel das Hl. Haus, in dem Maria in Nazareth geboren wurde und auch die Botschaft Gabriels empfing, nach Loreto um es vor der Zerstörung zu bewahren.
Die weltlichere Überlieferung erzählt davon, dass christliche Seefahrer das Haus nach Italien retteten.
Nun pilgern viele Gläubige - darunter auch wir - zu der beeindruckenden Kirche um beim Hl. Haus zu beten.
Im Haus befindet sich auch eine schwarze Madonna.