Ein Kind ist uns geboren
Die berührende Botschaft von Weihnachten ist, dass in der Armut eines Stalles mitten in der kalten Jahreszeit ohne ärztliche Betreuung in einer Winternacht ein Kind geboren wurde. Viele von uns kommen gern in eine Kirche, um dort das Jesuskind mit Maria, Josef und den Hirten zu sehen. Kindheitserinnerungen werden wach. Aber es kommen auch Gedanken, zu dem, was dieses Kind der Welt gebracht hat.
Es ist eine Botschaft der Einfachheit des bescheidenen Lebens und der innigen Liebe. Selbst sehr kritische Menschen können sich dem Charme dieser Heiligen Nacht nicht entziehen. Auch Menschen, die nicht in die Kirche kommen, ziehen sich in ihr trautes Heim zurück, um mit den engsten Familienangehörigen einen besinnlichen Abend zu verbringen. Auch wenn die meiste Zeit dem Essen gewidmet ist, spielen doch Geschenke eine große Rolle. Sie sind ein Zeichen des Interesses aneinander, der Fürsorge und wohl auch der Liebe.
Würde man das Christentum auf seinen innersten Kern zurückführen, käme man nur auf ein Wort und das ist die Liebe. In unserer Zeit, wo viele Menschen Sorgen haben, sei es wirtschaftlicher Art, Arbeitsplatz oder auch Gesundheit, kann es nur eine Antwort geben und die lautet: Liebt einander, sorgt euch umeinander, teilt miteinander, verzichtet auf all zu starken Egoismus und vergesst nicht, dass Gott uns über alles liebt und uns nicht im Stich lässt.
Immer, wenn ein Kind zur Taufe in die Kirche gebracht wird, betone ich, dass dies ein Augenblick ist, in dem der Täufling wirklich von Gott als sein eigenes Kind angenommen wird und dass alle Getauften aus diesem Grund untereinander Geschwister sind. Es wäre wunderbar, wenn die Getauften nur diese eine Wahrheit glauben und im Leben umsetzen würden. Wir sind eine Familie. Und Jesus ist unser Bruder.
In unserer Pfarre sind wir redlich bemüht, wirklich alle als Glieder der einen Pfarrfamilie zu sehen und jeden in seinen Wünschen und Anliegen ernst zu nehmen. Auch wenn unsere Möglichkeiten begrenzt sind, möchten wir alles daransetzen, möglichst vielen zu vermitteln, dass man immer zu uns kommen kann und dass wir jedes Anliegen ernst nehmen.
Weihnachten ist und bleibt das schönste Fest der Christenheit. Auch wenn die Welt bisweilen noch so dunkel erscheint, geht von dieser Heiligen Nacht eine große Herzenswärme aus. Mögen alle Bewohner unserer Pfarre sich davon berührt fühlen.
Ihr Pfarrer, Wolfgang Pucher CM