Basilika in Miniatur
Wer die Basilika Mariatrost betritt, den erwarten seit neuestem nicht nur ein Altar und Kirchenbänke, sondern auch eine Vitrine mit Spielzeug-Kran und ein Opferstock voller LEGO®-Steinen. Hinter der bunten Kirchendekoration steckt die neue Bausteinaktion der Basilika Mariatrost. In Mariatrost herrscht Baustelle. Nicht nur rund um, sondern auch direkt innerhalb der Basilika. Neben dem Kircheneingang ist ein Kran gerade dabei, das Seitenschiff neu auf Vordermann zu bringen. Im Hintergrund fährt die Bim vorbei; einige Personen spazieren am Kirchplatz – alles natürlich im Spielzeugformat. Die LEGO®-Enthusiasten Hannes Schiestl und Stefan Königshofer hauchen der Basilika mit der Szene rund um Bim und Kran neues Leben ein. Stein für Stein. Die beiden unterstützen Mariatrost nämlich bei einer ganz besonderen Bausteinaktion. Auf 2 x 2 m Grundfläche gestalten sie in einer Seitenkapelle ein Modell vom Wallfahrtszentrum Mariatrost mit der Basilika und ihrer Umgebung.
Weihnachten im Mariatroster Legoland
Noch ist das Mariatroster Legoland eher von Baulandschaft geprägt, doch das kleine Modell wird sich über die kommenden Monate hinweg zusammen mit der „großen Schwester“ immer verschönern. „So wie die Renovierung an Mariatrost sichtbar vorangeht, so soll die Lego- Basilika wachsen“, erklärt Franz Hasenhütl die Aktion. Bis voraussichtlich 2023 werden beide Werke, Groß und Klein, ihre Vollendung finden. Die Basilika aus LEGO® Steinen soll dabei einer Krippenschau ähneln, bei der es dann immer wieder was Neues zu entdecken gibt. Jeden Monat werden neue Details hinzugefügt. Zu Fronleichnam könnte beispielsweise eine Lego-Prozession durch den Kirchplatz ziehen, oder zu Weihnachten eine Gruppe Minifiguren den Glühweinstand auskosten. Es lohnt sich also, Mariatrost regelmäßig einen Besuch abzustatten.
Opferstock und Stein
Vor der Vitrine lädt ein Opferstock der etwas anderen Art Besucherinnen und Besucher ein, selbst bei den Bauarbeiten mitzuhelfen. Gegen eine Mindestspende können sie ein Lego-Teil nehmen, das in der Basilika aufliegt, ein wenig Geld in den einen Opferstock und Lego in die danebenstehende Vitrine werfen – und schon hat man sich mit seinem persönlichen Baustein bei der Renovierung beteiligt.
Ein Blick hinter die Scheibe zeigt nicht nur den Baukran und die Straßenbahn, sondern auch zahlreiche Figuren. Einige von ihnen haben sich ganz vorne zu einem Gruppenfoto der etwas anderen Art positioniert. Bekannte Gesichter wie Pfarrer Dietmar Grünwald oder Franz Küberl, Obmann des Vereins „Verein der Freunde und Förderer der Basilika Mariatrost“ begrüßen Kirchenbesucherinnen und -besucher als LEGO®-Figuren.
Für den Bau der LEGO®-Basilika sind natürlich mehr Bausteine nötig als die rund 800 Stück, die sich bereits im Opferstock gesammelt haben. Die genaue Anzahl bleibt sogar dem
Baumeister Hannes Schiestl vom LEGO®-Hobbyverein Stoasteira selbst ein Rätsel. „Man kommt irgendwann in die Situation, wo man aufhört zu zählen,“ sinniert der Steirer, der schon seit seiner Kindheit gern mit LEGO® gebaut hat. Weit über 100.000 Steine braucht die Vitrinen-Basilika auf jeden Fall.
Harry Potter und Hogwarts in Mariatrost
Die besonderen Bauteile für die Basilika findet man nicht in jedem Spielmarkt. Irgendein Zuschneiden oder Neubemalen ist für LEGO®-Enthusiasten auch tabu. Ziel ist es immerhin, alles aus den originalen Legoteilen rauszuholen. Dafür kaufen sie auf einer Internet-Seite ein, auf der man sämtliche Einzelteile des LEGO®-Universums bestellen und so bis zur Kirchturmspitze alles möglichst treu nachzubauen. Aus den zahlreichen LEGO®-Sets stellen sie die richtige Kombination zusammen. So kann es theoretisch auch passieren, dass ein Stückchen vom Harry Potter Hogwarts-Schloss oder SpongeBobs „Bikini Bottom“ in die LEGO®-Basilika miteinfließt. Die umfangreiche Farbpalette von LEGO® lässt die Basilika zu ihren Wurzeln zurückkehren. Die charakteristische gelbe Fassade ist jetzt im Realen rot angestrichen, in der LEGO®-Variante bleibt die Originalfarbe allerdings erhalten.
Mariatrost ganz handlich
Neben der großen Kirche am Purberg und der kleineren im Schaukasten zeigt sich das barocke Gotteshaus auch im Miniformat von der besten Seite. „Ich bin heute in der glücklichen Lage zu sagen, mein Modell ist schon fertig,“ scherzt der Wiener Herbert Mühlocker, während er die Miniatur-Basilika Mariatrost herzeigt. Die Mini-Kirche hat auf einer Fläche von 17,2 x 12 cm Platz. Trotz der handlichen Größe versuchte Herbert Mühlocker zusammen mit dem Steirer Stefan Kofler so viele Details wie möglich einzubauen. Die beiden Mitglieder der LEGO® Gemeinschaft Österreich begannen mit einem Entwurf am Computer. In der Finalversion setzen sich 369 Bausteinen unter anderem zu den zwei
Innenhöfen oder den markanten Kirchtürmen zusammen. Hebt man das Dach hoch, kommen zusätzlich Altar und Tabernakel zum Vorschein. Rund 500 Exemplare werden im Dezember als besonderes Weihnachtsgeschenk und Dankeschön an Großspenderinnen und Großspender verschickt.
LEGO® für den Aufbau
Nach der Renovierung wird die LEGO®-Basilika nicht ein Neues zuhause finden. Christian Krainer und Hans Schaffer, Vorstandsdirektoren von ÖWG Wohnbau, haben schon konkrete Pläne. „Wir haben in unserem Informations- und Kommunikationsbereich auch einen Kinderbereich, an dem wir die Basilika aus LEGO® Steinen aufstellen werden. So können wir unseren Kundinnen und Kunden auch spielerisch das Thema Bauen näherbringen.“ Die kommenden Jahre wird die LEGO®-Basilika allerdings noch am Purberg bleiben. Mit jedem Baustein wird sie helfen, Mariatrost selbst im Großformat neu aufzubauen.