Bedeutende Heilige des Minderbrüderordens
Hl. Berard und Gefährten (die ersten Märtyrer des I. Ordens)
Als Söhne des hl. Franziskus zogen der hl. Berard und seine Gefährten 1219 nach Spanien, um den Moslems das Evangelium zu verkünden. Bald wurden sie gefangengenommen und nach Marokko abgeschoben. In Marrakesch wurden sie erneut in Ketten gelegt und hatten viele Qualen zu erdulden. 1220 wurden sie zum Tode verurteilt. Sie werden die "Erstlingsmärtyrer" des Ordens genannt. Ihr Martyrium war von großem Einfluss auf die Entscheidung des hl. Antonius, dem Orden der Minderbrüder beizutreten. Der Gedenktag der hl. Berard und Gefährten ist der 16. Jänner.
Hl. Petrus Baptista Blázques (Ordenspriester, Märtyrer in Nagasaki)
Petrus Baptista Blázquez (spanisch: Pedro Bautista) - geboren am 24. Juni 1542 in San Esteban del Valle - trat in den Minderbrüderorden ein, war zunächst als Lehrer für Philosophie in Spanien, dann als Oberer des Klosters in Mérida tätig, wirkte ab 1581 als Missionar in Mexiko, ab 1584 auf den Philippinen, wo er ab 1591 Oberer des Klosters in Manila war. 1593 kam er nach Japan und gründete dort Klöster und Hospitäler. Petrus Baptista Blázquez wurde zusammen mit den drei japanischen Jesuiten Paulus Miki, Johannes von Goto und Jacobus Kisoi, fünf weiteren Minderbrüdern und 17 anderen japanischen Christen während der von Kaiser Taikosama aus politischen Gründen eröffneten Verfolgung am 9. Dezember 1596 in Osaka verhaftet. Am 5. Februar 1597 wurden Petrus Baptista Blázquez, Paul Miki und Gefährten dann in Nagasaki gekreuzigt. Sie wurden 1627 selig- und 1882 heiliggesprochen. Ihr Gedenktag ist der 06. Februar.
Hl. Antonius von Padua (Ordenspriester, Kirchenlehrer)
Antonius von Padua stammte aus Portugal, wo er 1195 in Lissabon geboren wurde. Er war zunächst Augustiner-Chorherr. Wegen seines Verlangens nach dem Martyrium trat er mit Zustimmung seiner Oberen zum Minderbrüderorden über, wurde auf seinen Wunsch nach Marokko entsandt, wegen Krankheit aber zur Rückkehr gezwungen. Als machtvoller Prediger wirkte er in Südfrankreich und Italien. Der hl. Franziskus ernannte ihn zum ersten Lehrer der Theologie für die Minderbrüder an der Ordensschule zu Bologna. Er starb am 13. Juni 1231 in Padua. Als Meister in der Kenntnis der Bibel erhob ihn Pius XII 1946 unter dem Titel „Doctor evangelicus“ zum Kirchenlehrer. Seine Verehrung als Helfer in vielen Nöten ist in der Volksfrömmigkeit weit verbreitet. Der Gedenktag des hl. Antonius von Padua ist der 13. Juni.
Hl. Bonaventura (Ordensmann, Bischof, Kirchenlehrer)
Bonaventura, geboren als Johannes Fidanza 1221 zu Bagnorea bei Viterbo, trat in den Minderbrüderorden des hl. Franziskus ein und wurde nach seinen Studien und kurzer Lehrtätigkeit in Paris schon mit 36 Jahren Ordensgeneral, als der er die Ordensregel vollendete. 1273 ernannte ihn Gregor X zum Kardinal und übertrug ihm die Vorbereitung und Leitung des 2. Konzils von Lyon, vor dessen Abschluss Bonaventura am 15. Juli 1274 starb. Als Kirchenlehrer trägt er den Beinamen „Doctor seraphicus“. Er war ein kluger Oberer, ein gefeierter Prediger und neben Thomas von Aquin der größte Theologe seiner Zeit. Der Gedenktag des hl. Bonaventura ist der 15. Juli.
Hl. Klara von Assisi (Jungfrau, Ordensgründerin)
Klara von Assisi, geboren 1194, legte mit 18 Jahren in die Hände des hl. Franziskus die Gelübde ab und gründete mit ihm den später nach ihr benannten strengen Orden der Klarissinnen, dem auch ihre beiden Schwestern und ihre Mutter beitraten. Ihrem Gebet zum allerheiligsten Sakrament schrieb Assisi die Errettung vor den Sarazenen zu. Klara liebte das Gebet, die Demut und die Armut. Sie erlebte die Ausbreitung ihres Ordens weit über Italien hinaus. Die hl. Klara von Assisi starb am 11. August 1253 und ruht in der ihr geweihten Kirche von Assisi. Ihr Gedenktag ist der 11. August.
Hl. Maximilian Maria Kolbe (Ordenspriester, Märtyrer)
Maximilian Kolbe wurde 1894 in Zdunska-Wola (Polen) geboren. Nach Eintritt in den Orden der Franziskaner-Minoriten studierte er in Rom Theologie, wurde 1918 zum Priester geweiht und gründete eine Vereinigung für das Apostolat katholischen Schrifttums. In Polen und Japan widmete er sich mit zielstrebigem Einsatz der Errichtung von katholischen Pressezentren. 1941 wurde er von den deutschen Nationalsozialisten verhaftet und in das Konzentrationslager Auschwitz gebracht. Am 30. Juli ging er für einen Familienvater, der als Geisel für einen entflohenen Häftling mit neun anderen Polen hätte sterben müssen, freiwillig in den Hungerbunker. Nach 14 Tagen war er noch bei vollem Bewusstsein. Am Vorabend von Mariä Himmelfahrt machte eine Phenolspritze der Marter ein Ende. Kolbe wurde 1971 von Paul VI selig- und 1982 von Johannes Paul II heiliggesprochen. Sein Gedenktag ist der 14. August.
Hl. Josef von Copertino (Ordenspriester, Mystiker)
1603 in Apulien geboren, trat er in jungen Jahren in den Minoritenorden ein. Seine Fähigkeit, ohne Hilfsmittel zu schweben (Levitation), zog immer mehr Menschen an, die ihn berührten, um Heilung, Hilfe, Trost oder Verständnis zu finden. Seine besonderen Charismen fanden nicht immer die Zusimmung seiner Oberen, wodurch seine Demut, sein Gehorsam und seine Geduld zu einer einzigartigen Reife gelangten. 1663 starb er am 18. September zu Osimo in Piceno. Josef von Copertino wurde am 24. Februar 1753 von Papst Benedikt XIV. selig- und von Papst Clemens XIII. am 16. Juli 1767 heiliggesprochen. Seiner wird am 18. September gedacht.
Hl. Elisabeth (Landgräfin von Thüringen)
Elisabeth ist im Jahre 1207 als Tochter des ungarischen Königs Andreas II und der Gertrud von Andechs geboren. Sie wurde auf der Wartburg bei Eisenach erzogen und noch als Kind mit Landgraf Ludwig IV von Thüringen vermählt. Mit zwanzig Jahren war sie schon Witwe, legte ein Jahr später das Gelübde der Armut als Tertiarin der Franziskaner ab und lebte ganz im Dienst aufopfernder Nächstenliebe in Marburg an der Lahn, wo sie am 17. November 1231 starb und bestattet wurde. Schon vier Jahre später wurde Elisabeth heiliggesprochen. Das Haupt der Heiligen wird im Kloster der Elisabethinen in Wien aufbewahrt und verehrt. Elisabeth ist Patronin vieler karitativer Vereinigungen. Ihr Gedenktag ist der 19. November.