Ich back mir meine Brötchen selber
Ich back mir meine Brötchen selber (Wolfgang Becksteiner 2010)
Dieses Jausensackerl entdeckte ich anlässlich eines Museumsbesuches im Shop. Neugierig geworden, schaute ich hinein und fand ein seltsamesGebäck. Eine Semmel aus Beton – ungenießbar!
Der Grazer Künstler Wolfgang Becksteiner ist bekannt dafür, dass er alle möglichen Alltagsgegenstände in Beton gießt, Bücher, Glühbirnen in der Fassung, Klopapierrollen und diese Gegenstände dann mit einem besonderen Titel vorstellt. So werden diese Dinge in ein völlig anderes und neues Licht gehoben.
So goss er auch eine Semmel aus Beton – Ich back mir meine Brötchen selber.
Becksteiner bringt für mich einen Charakterzug unseres Zeitgeistes auf den Punkt und provoziert. Ja, genau das ist der Wunsch von vielen, selbstwirksam zu sein, auf niemand angewiesen zu sein, unabhängig, omnipotent, selbst herrlich. Doch dieses Brot, das ich nur für mich selber backe, ist steinhart. Mit dieser Einstellung der Selbstisolation beißen wir auf Beton. Dieses Verlangen nach absoluter Unabhängigkeit ist eine Urversuchung, letztlich eine Lüge. Keiner darf und kann seine Brötchen nur für sich machen. Wer das anstrebt verhungert.
Jesus ist das befreiende Gegenstück zu dieser Selbsttäuschung. Er ist der, der uns zeigt, woher unser Leben seine Lebendigkeit bezieht, wohin dieses Dasein zielt und wie es gelingen kann. Er bringt es auf den Punkt mit dem Wort: Ich bin das Brot des Lebens!
ein Mensch
wie Brot
unverzichtbar
seine Gegenwart
nahrhaft
seine Worte
schmackhaft
seine Lehre
köstlich
seine Wunder
wollwertig
seine Gabe:
Ich bin das Brot des Lebens (Charis Doepgen)
Dass Jesus so für und mit uns da ist, feiern wir jetzt und jeden Sonntag hier am Altar. Durch ihn können wir genießbar für uns und andere werden. AMEN!