Lassen wir uns bewegen?
Haben Sie Lust auf ein Abenteuer?
Jesus fordert uns heute heraus, uns in ein Abenteuer zu stürzen, einfach aufzubrechen, um seine Botschaft zu verkünden, ...sich also auf eine Missionsreise zu begeben.
Die Sache hat jedoch einen Haken: Die Reise wäre
ganz ohne Geld, Handy und ohne ein paar persönliche Sachen gedacht.
Sind sie da noch dabei?
Für die meisten von uns ist so etwas wahrscheinlich unvorstellbar, denn dafür müssten wir uns alle schon weit aus unserer Komfort- und Sicherheitszone hinausbewegen.
Vor allem, was da alles passieren kann und - wo soll man schlafen und essen, ohne Geld…?
Wir gehen lieber auf Nummer sicher und planen unsere nächsten Schritte, nämlich für jeden Lebensbereich, im Beruf, in der Familie, Freizeit und auch in unserem Glauben.
Im Evangelium hörten wir, dass Jesus seine Jünger hinausschickt, ja er bevollmächtigt sie, seine Botschaft zu verkünden. Sie sollen alles, ihr ganzes Hab und Gut zurücklassen, alles, was sie belastet, was für die Reise zu schwer wird. Er sagt auch, sie sollen jeweils zu zweit aufbrechen und einen Wanderstock mitnehmen. Dieser Auftrag war bestimmt eine gewaltige Herausforderung, doch sie ließen sich von seinen Worten bewegen und wagten dieses Abenteuer.
Aber was könnte Jesus uns damit sagen wollen?
Jesus bevollmächtigt seine Jünger, haben wir gehört.
Wir alle haben bestimmt schon einmal jemandem eine Vollmacht ausgestellt, weil wir krank oder auf Urlaub waren.
Mit dieser Vollmacht vertrauen wir der- oder demjenigen, dass er/sie in unseren Namen das Erforderliche erledigt, unterschreibt bzw. so handelt, wie besprochen.
Wenn Jesus seinen Jüngern eine Vollmacht schenkt er ihnen Vertrauen, Vertrauen, dass er auch von ihnen ihm gegenüber erwartete.
Jesus gibt auch uns allen so eine Vollmacht, - schon unglaublich -, er vertraut und traut uns die Fähigkeit zu, sein Wort nach seinem Willen weiterzuerzählen.
Ein Wanderstab, das Einzige, was wir mitnehmen sollen.
Heute würden es moderne Wanderstecken oder Nordic Walking Sticks sein – ich glaube, jede/r von uns hat welche.
Wir wissen, sie geben uns Halt auf unwegsamem Gelände, sie stützen uns, wenn es steil bergab oder bergauf geht, wenn wir müde werden.
Sie dienen auch als Schutz, um uns zu verteidigen oder uns den Weg zu bahnen
Alles zurückzulassen wäre wohl die größte Herausforderung, und nicht möglich so umzusetzen
Ich denke aber an Ordensleute, SeelsorgerInnen, die sich voll und ganz in den Dienst Jesus stellen oder auch an Menschen wie z.B. ÄrztInnen ohne Grenzen, die aufbrechen, ohne zu wissen, was sie genau erwartet, in Länder, wo Armut und Krieg herrscht, für den Dienst am Nächsten. Ich bewundere diese Menschen, die dieses Abenteuer wagen und auf ihren eigenen Wohlstand verzichten.
Wir alle haben Dinge im Überfluss. Doch was davon brauchen wir wirklich? Es geht glaub ich auch gar nicht darum, alles zurückzulassen bzw. zu verzichten, aber einfach sensibler zu werden für die eigenen Bedürfnisse und die der anderen, Handy, soziale Medien, Auto einzuschränken.
Jesus möchte, dass niemand allein auf seinem /ihren Lebensweg unterwegs ist, das sagt er auch zu seinen Jüngeren. In Begleitung ist immer jemand da, wenn Hilfe notwendig ist, wenn man erschöpft ist, für ein aufmunterndes Wort oder Lächeln. Wenn wir füreinander da sind, dann geht oft das nächste Stück Weg wieder leichter.
Wenn wir am Sonntag hier zum Gottesdienst zusammenkommen, gehen wir ein Stück des Weges in dieser Gemeinschaft mit und für Christus
Wir hören die frohe Botschaft und sind bevollmächtigt, sie hinauszutragen. Im Rucksack nichts Materielles, sondern ein offenes Ohr, Umsicht, Vertrauen und Gottes Zusage, dass er für uns sorgt.
Wir können uns auf Jesus verlassen, denn wir sind gesandt, Menschen zu ermutigen, begleiten, zu trösten, zu ermutigen, wieder aufzurichten.
Lassen wir uns heute doch (trotz der Hitze) von seinen Worten bewegen und wagen wir dieses Abenteuer?
Amen