Bleiben wir in Verbindung!
“Bleiben wir in Verbindung!” Vielleicht haben Sie diesen Satz schon einmal gehört oder selbst gesagt. Was ist danach passiert? Szenario 1: Es war nur eine dahingesagte Floskel, ohne Verbindlichkeit, vielleicht trifft man sich zufällig mal wieder – oder auch nicht. Szenario 2: Beide Menschen wollen tatsächlich in Verbindung bleiben, eine*r meldet sich beim anderen, wir tauschen uns aus, erzählen einander, was uns bewegt, teilen Mühseliges und Erfreuliches miteinander, unsere Beziehung wird immer tiefer und beständiger.
Von einer ganz besonderen Verbindung haben wir in der Lesung gehört. So wie Gott die Menschen geliebt hat, indem er sich ihnen in Jesus Christus gezeigt und offenbart hat, so sollen Menschen diese Liebe weiterleben, vor allem innerhalb der Gemeinde, die sich zu Jesus als dem Retter bekennt. So wie Gott ganz verbunden mit Jesus ist, möchte er es auch mit uns sein. Immer wieder bietet er uns seine Liebe an, will in unseren Herzen wohnen und uns ganz erfüllen. Sie denken, dass das kitschig klingt? Ja, das finde ich tatsächlich auch! Doch wir brauchen menschliche Bilder, um über unsere Beziehung zu Gott zu sprechen, Bilder, die teilweise jahrtausendealt sind. Alles, was mit dem Thema Liebe zu tun hat, ist gefährdet, dass wir es “nur” aus einer Emotion heraus verstehen, doch wenn wir es genauer betrachten, hat Liebe für mich immer viel mit Entscheidung zu tun, mit dranblieben, mit Verbindung.
Um gut in Verbindung mit diesen alten biblischen Liebesbildern zu kommen, lade ich Sie nun ein, den einen Vers, den Sie heute bekommen haben, entweder für sich persönlich laut auszusprechen, oder der Person, die neben Ihnen sitzt, als Frohe Botschaft zuzusagen. PAUSE
Ich hoffe, Sie haben die Kraft dieser Worte spüren können!
Gleichzeitig brauchen wir aber auch immer neue Bilder, um von Gott und unserer Beziehung zu ihr zu sprechen. Daher lade ich Sie ein, dass Sie den Zettel mit nachhause nehmen und im Laufe der nächsten Woche etwas für sich formulieren, dass Ihre persönliche Beziehung zu Gott für Sie gut ins Wort bzw. ins Bild bringt.
Vielleicht kommen Sie dann mit jemandem ins Gespräch, mit dem oder der Sie sich dazu austauschen können. Ich bin mir fast sicher, dass dabei ein Aspekt zur Sprache kommt, der wesentlich für Beziehungen ist: nämlich die Praxis. Wenn es um Selbstliebe, Gottes- oder Nächstenliebe geht, bleiben wir nicht beim Wort stehen: Liebe zeigt sich immer ganz konkret in unseren Handlungen, in unserer Aufmerksamkeit, in unserem Aushalten, Dasein, Zuhören, in einer echten Verbindung. Amen.