Ich bin der gute Hirt
Ich bin der gute Hirt. So stellt sich Jesus heute im Evangelium vor.
Ich bin der gute Hirt, ist ein Freundschaftsversprechen, eine Liebeserklärung an jede und jeden von uns.
Aber, was ist ein echter Hirte, oder eine gute Hirtin? Was tun sie? Wie schauen sie aus?
Ich habe dazu eine Expertin aus Peru eingeladen, ein junges Mädchen – so in eurem Alter, liebe Erstkommunionkinder. Sie heißt Agnes. ?
Bild von Ernst Zerche (Mädchen mit Alpaka)
Agnes schaut uns direkt an. Sie ist ganz da! Und wenn wir die Augen aufmachen, sehen wir auf diesem Bild, was eine gute Hirtin ausmacht:
- Schaut einmal auf die Hände. Mit ihren beiden Händen hält das Mädchen das kleine Alpaka. Sie hat sonst nichts in ihren Händen und Armen. Es hätte auch nichts Anderes Platz. Sie ist voll und ganz für ihr kleines Tier da. Sie hat alles andere aus der Hand gelegt. So wie für diese kleine Hirtin ihr Alpaka ihr ein und alles ist, genauso wichtig sind wir für Jesus. Er ist ganz für uns da.
- Schauen wir auf das Herz der kleinen Hirtin. Das können wir nicht sehen. Aber wir können fast mitspüren wie dieses Mädchen das Alpakababy ans Herz drückt. Ihr liebes Tier, für das sie da sein will, hat an ihrem Herzen Platz. Es ist ihr ganz nahe.
Genauso umarmt uns Jesus immer wieder mit seiner Liebe und drückt uns quasi ans Herz. In der Kirche haben wir besondere Zeichen dafür, die wir feiern können, um das zu erfahren. In der Taufe, die wir heute mit Greta gefeiert haben, drückt sie Jesus an sein Herz. In der heiligen Kommunion, im Brot der heiligen Messe, dürfen wir auch spüren, dass er ganz nahe zu uns kommt und bei uns ist.
- Habt ihr schon gesehen, was Agnes, die kleine Hirtin anhat? Einen Pullover aus Alpakawolle. Das Alpakajunges und die Hirtin tragen dieselbe Wolle. Auch ein Zeichen, dass sie ganz eng zusammen-gehören, mit Haut und Haar. Jesus ist einer von uns geworden. Er ist nicht weit weg in einem fernen Himmel geblieben als Sohn Gottes. Jesus ist einer von uns geworden, als kleines Baby in der Krippe, als Kind, als junger Mann, am Kreuz hat er unsere Angst geteilt, sogar den Tod. Aber Gott hat ihm ein neues Leben geschenkt und das gibt er uns weiter. In das neue Leben der Auferstehung dürfen wir hineinschlupfen durch unsere Freundschaft zu ihm. Bei Jesus haben wir alle Platz – große und kleine, schwarze und weiße. Er sagt: Ich kenne meine Schafe und sie kennen mich. AMEN!