Neues vom Weizenkorn
Liebe Erstkommunionkinder, liebe Pfarrgemeinde!
Es gibt viele Bilder von Jesus. Für viele ist ein Bild von Jesus eine gute Möglichkeit an ihn zu denken, zu ihm zu beten, die Freundschaft mit ihm zu spüren.
Auch in unserer Kirche gibt es Bilder von Jesus, das große Bild, Jesus am Kreuz und das herrliche Fenster mit Jesus, dem Gott ein neues Leben schenkt und der wie die Sonne strahlt. Dieses Bild ist heute verhängt. Wir warten auf das Fest seiner Auferstehung und darum ist dieses Bild und sind die Kreuze verhängt. Wir verzichten auf das Bild von Jesus, um ihn neu kennen zu lernen, um aufmerksam auf ihn hinzuschauen.
Jetzt im Evangelium haben wir gehört, dass Leute zu Philippus kommen und sagen: Wir wollen Jesus sehen!
Jesus sagt darauf: Das beste Bild von mir ist das Weizenkorn! Es geht nicht darum, welche Haarfarbe ich habe, wie groß ich bin, ob ich einen Bart habe oder nicht. Wer mich wirklich kennen lernen will, muss auf das Weizenkorn schauen. Schau auf das Weizenkorn, das gesät wird, von der Erde zugedeckt wird, ver-schwindet und scheinbar untergeht. Im Weizenkorn ist eine ungeheure Kraft. Wenn das Weizenkorn zu Grunde geht, dann merken wir: Da ist Leben drinnen. Leben keimt und wächst heraus. Aus dem Samenkorn wächst ein Halm und wenn er älter wird, wird er goldgelb. Ein Dichter (Wilhelm Willms) schreibt dazu:
Eigentlich ist der Halm
Das größte Bauwerk der Welt!
Im Verhältnis zu seinem Grundriss
Ist der Halm viel höher als jeder Dom,
sogar höher als der Stephansdom.
Der Halm schwankt im Wind
Und bricht nicht zusammen.
Genauso war und ist es mit Jesus. Er hat sein Leben für uns eingesetzt und hergegeben. Er ist aus Liebe am Kreuz gestorben. Er ist untergegangen und begraben worden wie das Weizenkorn. Gott hat ihm ein neues Leben geschenkt. Jesus lebt und viele Menschen sind seine Freund:innen geworden, seine Jünger:innen.
Aus den Weizenkörnern, die geerntet werden, gedroschen und gemahlen, wird Brot gebacken.
Beim Letzten Abendmahl sagt Jesus über das Brot: Das ist mein Leib! Das Brot wird zu einem echten Zeichen für Jesus, wie das Weizenkorn. Brot wird geteilt und gegessen, damit alle daraus neue Kraft gewinnen. So ist Jesus für uns da. Darum nehmen wir heute Brot und Wein und bringen beides zum Altar und werden Gott dafür danken und für alles, was uns geschenkt ist. Amen!