Eine Prise genügt!
„Ihr seid das Licht der Welt, ihr seid das Salz der Erde“.
Mit diesen Worten hat Jesus die Menschen neugierig gemacht und sie strömten herbei, um ihn zu hören. Jesus brauchte die Menschen, denn sie sollten seine Botschaft begeistert weitersagen und vom Reich Gottes erzählen.
Jesus konfrontiert uns auch heute im Evangelium mit diesen mit ganz bestimmten Worten, er sagt: „ihr seid“ und nicht „ihr sollt „ das Licht der Welt und das Salz der Erde sein“. Jesus meint es ernst und zählt auf jede und jeden von uns.
Vermutlich haben Sie heute früh schon etwas Salz verwendet?
Nichts Ungewöhnliches, weil Salz für uns eigentlich immer vorhanden ist.
Salz zu haben, war aber nicht immer so selbstverständlich wie heute.
In der Antike war es sehr kostbar und wurde gehandelt wie Gold. Salz war wertvoll und wurde vielfältig eingesetzt, weil es so einiges bewirkt. Salz würzt, es heilt, lässt Eis schmelzen, es reinigt und konserviert.
Salz hat in unseren Speisen zwar keinen besonderen Geschmack und man sieht es nicht, doch ohne würde uns das Essen nicht besonders schmecken. So eine kleine Prise kann den Geschmack verändern.
Bestimmt würden wir auch ohne Salz auskommen, aber würde uns da nicht etwas fehlen?
Jesus sagt uns heute: “Ihr seid das Salz der Erde“ – unglaublich - er meint damit, dass wir genau so kostbar und wertvoll sind.
Jesus ermutigt uns, nicht nur für uns selbst zu leben und auf unser eigenes Wohlergehen zu schauen, sondern täglich auch für unsere Mitmenschen da zu sein und seinen Auftrag die frohe Botschaft weiterzusagen, ernst zu nehmen.
Wie das Salz ganz im Unscheinbaren seine Wirkung zeigt, so können wir auch mit einem guten Wort oder liebevollen Geste, so manches bewirken und so dem Leben die nötige Würze geben. Eine Prise genügt, damit das Gewöhnliche zu etwas Besonderem wird.
„Ihr seid das Licht der Welt“ – ist die zweite Botschaft an uns, die Jesus uns heute mitgibt.
Wir sind Licht! Das traut uns Jesus zu. Er meint dabei nicht: Bleibt nur für euch und macht es euch untereinander hell, warm und gemütlich! Nein, er meint: Brennt für andere und gebt euer Licht weiter, macht das Leben anderer hell, gebt Orientierung, schenkt Freude und Herzlichkeit.
Jesus selbst ist das Licht der Welt und wir dürfen nach seinem Vorbild leuchten.
Wie eine Kerze, die äußerlich immer kürzer wird, sich verzerrt, und dadurch Wärme und Licht verbreitet, so kann sich, wenn wir mit ganzen Herzen für die Sache Jesus brennen, seine Botschaft wie ein Lauffeuer ausbreiten und Freude und Liebe entfachen.
„Ihr sind das Salz der Erde und das Licht der Welt“.
Zwei Metaphern aus der Bergpredigt, zwei unterschiedliche Bilder, die aber in die gleiche Richtung gehen.
Sowohl das Salz, als auch das Licht sind beide nicht für sich selbst da. Genauso ist unser Glaube nicht nur für uns selbst oder Insider gedacht.
Auch wenn uns unser Tun unbedeutend erscheint, so unsichtbar wie das Salz und so zart wie das Flackern eines Kerzenlichtes und nicht die große sichtbare Veränderung bringt, tragen wir doch dazu bei, dem alltäglichen Leben, in der Schule, am Arbeitsplatz, in der Nachbarschaft, Geschmack zu geben. Genau darauf kommt es an!
Jesus macht uns heute mit seinen Worten Mut, weil er uns zutraut, seine Liebe in die Welt zu bringen. Amen