Das Leben ist ein Fest
Das Leben ist ein Fest! Du bist eingeladen! Freu dich des Lebens!
Das ist kurzgefasst die Botschaft der heutigen Lesungen.
Die Absicht Gottes ist, dass wir das Leben feiern. Gott ist großherzig und großzügig. Er will, dass wir Freude finden an unserem Dasein.
Aber trotz bester Absichten Gottes und trotz unserer großen Sehnsucht nach Leben und erfüllten Dasein, erfahren wir, dass es - bei Gott – in unserem Leben nicht immer so fröhlich und festlich zugeht, wie wir uns das wünschen.
Darum spricht Jesaja vom Fest Gottes in der Zukunft, am Ende der Tage.
Jesus in seiner Gleichnisrede kommt ins Jetzt. Mit dem Himmelreich ist es wie mit einer Einladung zur königlichen Hochzeit. Aber leider verplempern viele diese Einladung mit Alltäglichkeiten oder sind einfach nicht bereit mitzufeiern wie sich an dem Mann zeigt, der kein Hochzeitskleid anhat. Die große Einladung zur königlichen Hochzeit wird zugleich eine scharfe Warnung im Munde Jesu.
Aber wie können wir jetzt feiern, mitten in einer Pandemie? Abstand halten! Da vergeht uns die Lust auf Feiern. Das muss nicht so sein. Jede Zeit und auch jede Herausforderung hat einen eigenen Zugang zum Fest des Lebens. In einer Fabel von Peter Spangenberg wird davon erzählt, dass „die Häsin krank lag“. Der Igel kam zu Besuch, brachte frische Kleeblätter mit und sagte: „Kommt Zeit, kommt Rat.“ Die Eule sah herein und meinte: „Gut Ding will Weile haben.“ Als die Feldmaus durchs Fenster guckte, fiepte sie: „Kopf hoch, Frau Nachbarin!“ Auch die alte Katze erkundigte sich kurz nach dem Befinden. „Es wird schon werden“, bemerkte sie schnurrend und meinte es ja auch ehrlich. Als dann noch der Maulwurf durchs Fenster rief: „Keine Sorge! Ende gut, alles gut!“, empfand die Häsin nur noch Bitterkeit.
In der Küche tobten die Jungen, nichts war fertig geworden. Dazu noch die Angst. Es sollte witzig klingen, als die Elster hoch vom Baum rief: „Kommen wir über den Hund, kommen wir über den Schwanz, Geduld, Geduld!“
„Können die sich denn gar nicht vorstellen, wie mir zumute ist?“, dachte die Kranke.
„Müssen die alle solch gut gemeinten Unsinn reden?“
Während sie noch enttäuscht darüber nachdachte, dass all der beiläufige Trost keiner war, kamen die Ameisen herein, grüßten kurz, stellten Feldblumen auf den Tisch, machten die Küche sauber, versorgten die jungen Hasen, waren bei alledem sehr leise und verabschiedeten sich geräuschlos.
Da kehrte Ruhe ein. Und die Hoffnung wuchs.
Dasein füreinander und unaufgeregt das Notwendige tun, lässt uns auch das Fest des Lebens erahnen. Hoffnung kann auch in einer Pandemie wachsen. AMEN!