Gemeinschaftswerk
"Alles umsonst. Meine ganze Kraft und Mühe habe ich da jetzt hinein gesteckt. Ich bin völlig fertig. Und dass es trotzdem nicht geklappt hat, macht mich erst recht frustriert." Diese Erfahrung kennen wir wohl alle.
Und an anderen Tagen läuft wieder alles wie am Schnürchen, ohne dass ich mich sonderlich anstrengen muss. Woran liegt das? Gerne würde ich jetzt sagen: Ja hör einfach auf Jesus, mach, was er dir sagt, dann geht alles wie von allein. Aber so einfach ist die Rechnung nicht.
Am Anfang steht (mal wieder) die Begegnung mit dem Bedürftigen Jesus. "Meine Kinder, habt ihr keinen Fisch zu essen? " Und indem er sich bedürftig und menschlich zeigt, lockt er das Bekenntnis der Jünger hervor: "Nein." Wir haben nichts gefangen.
Mir kommt vor, das Eingeständnis, dass ich etwas nicht schaffe, dass mir etwas zu viel ist, oder einfach nur der Mut, die Wahrheit auszusprechen, auch wenn sie schmerzhaft ist, ist die Eintrittskarte für Gott in unser Herz und in unser Handeln. Wenn wir aufgeben, kann er erst so richtig loslegen. Aber nicht ohne uns. Die Jünger setzen sich nicht an den Strand und Jesus geht für sie fischen oder bewirkt ein Wunder, dass die Netze von alleine voll werden. Das wäre kein Problem für ihn, aber er will uns mit einbeziehen in sein Wirken. Also schickt er die Jünger erneut mit einer fast lächerlichen Anweisung: Werft die Netze auf der rechten Seite aus. Was soll das bitte bringen? Und noch dazu morgens bei Helligkeit, wo man sowieso keine Fische erwischt? Hier beginnt für mich schon das eigentliche Wunder. Die Jünger vertrauen und sind gehorsam, obwohl sie weder einen Sinn dahinter erkennen, noch den fremden Mann am Strand schon als den auferstanden Jesus erkannt haben.
Die Arbeit ist nicht weniger anstrengend geworden, aber sie ist beglückend, weil sie Frucht bringt.
Und als würde die Fülle an Fischen, die ihnen nun geschenkt wurden nicht reichen, überrascht Jesus sie am Strand jetzt auch noch mit einem Frühstück am Lagerfeuer. Und trotzdem will er wieder ihr Werk in sein Werk miteinbeziehen: Bringt von den Fischen, die ihr gefangen habt.
Ihr Lieben, ich möchte euch ermutigen, in den kommenden Tagen, wenn wir wieder langsam in unseren Alltag zurückkehren, wenn wir planen, wie wir die aktuelle Situation am besten meistern können, immer wieder innezuhalten und zu fragen: Jesus, wie sollen wir die Sache angehen?
Es ist schade um jede Mühe, wenn wir uns deine guten Tipps und Überraschungen entgehen lassen. Amen.
Elfriede Demml