Wie ich den Ostersonntag zuhause feiern kann
Vorbereitung
- Male/bastle aus Papier: Ei, Samenkorn, Baum, Igel, Schmetterling oder male und schneide die angehängten Bilder aus
- Setz dich, wenn es möglich ist, mit deiner Familie im Kreis zusammen.
- Gestalte eine feierliche Mitte: Tischtuch, Kerze
Einleitung
Das Leben ist ein Werden und Vergehen. Das Leben ist Verwandlung.
Heute wollen wir uns mit Symbolen beschäftigen, die scheinbar tot und doch lebendig sind. Die Natur hat davon viele Überraschungen für uns bereit.
Der Tod selbst ist ein großer Schrecken für uns alle, wenn wir den Blick auf das Leben verlieren. Jesus selbst hat den Menschen Mut gemacht. Er hat Wunder gewirkt und Tote wieder lebendig gemacht. Er selbst hat den Tod besiegt und ist auferstanden.
Die Natur erzählt uns, dass das Leben ein Kommen, Werden und Vergehen ist. Sei ein Teil davon und du wirst leben!
Lied: Liebe das Leben
Gedanken
Ein Ei erzählt
(Das Ei in die Mitte legen)
Schau mich an! Ich habe eine harte, weiße Schale und wenn man nicht wüsste, was ich bin, könnte man mich auch mit einem Stein verwechseln. Doch in mir wächst neues Leben heran. Noch kannst du es nicht sehen. Bitte sei geduldig! Wenn die Zeit reif ist, wird mein neues Leben meine Schale zerbrechen und mich nicht mehr brauchen…
Ein Samenkorn erzählt
(Das Samenkorn in die Mitte legen)
Schau mich an! Hart und klein liege ich in der Hand, wie unscheinbar ich doch bin und doch liegt in mir eine große Kraft. Lass mich in die Erde fallen und wenn die Bedingungen stimmen, dann wird aus mir eine große Ähre werden, die 60 bis 100fach Frucht bringen kann. Wenn aus mir eine Ähre gewachsen wird, wirst du mich kleines Korn nicht mehr in der Erde vorfinden. Ich werde verschwunden sein, aber in Ähre und Wurzeln wirst du meine Kraft entdecken.
Ein Baum im Winter erzählt
(Den Baum in die Mitte legen)
Schau mich an! Kahl und blattlos stehe ich da. Frost und Schnee decken mich zu und hüllen mich in ein weißes Kleid. Ich genieße die Ruhe und sammle Kraft für die kommende Zeit. Glaubst du, dass ich im Frühling zu neuem Leben erwachen werde? Ja, du weißt es! Du kennst meinen Jahreslauf. Ich freue mich schon, wenn ich wieder Knospen bekomme, die vom neuen Leben dir erzählen werden. Es wartet schon in mir.
Ein Igel erzählt
(Den Igel in die Mitte legen)
Schau mich an! Ich halte für mehrere Monate meinen Winterschlaf. Wenn du mich jetzt in meinem Unterschlupf findest, würdest du denken, dass ich tot bin. Ich habe meine Körpertemperatur an die kalte Umgebung angepasst und mein Herz schlägt so selten, dass es dir nicht auffallen würde. Deshalb lass mich, wo ich bin. Ich freue mich schon auf den warmen Frühling, wenn ich wieder durch deinen Garten spazieren darf…
Ein Schmetterling erzählt
(Den Schmetterling in die Mitte legen)
Schau mich an! Bin ich nicht wunderschön? Aber das war nicht immer so. Ich bin aus einem winzig kleinen Ei geschlüpft und musste als Raupe wochenlang fressen und von Blatt zu Blatt kriechen. Aus jetziger Sicht war das damals sehr mühsam und langweilig. Und dann kam auch noch die Zeit in diesem dunklen Kokon. Ich dachte: „Jetzt ist alles aus! Das war’s!“ Doch dann spürte ich eine neue Kraft in mir und es kam zu dieser wunderbaren Verwandlung. Ich hätte mir nie gedacht, dass das Leben so vielfältig sein kann!
Bibelstelle
Eine Erwachsene erzählt: „Ich bin Maria und komme aus Magdala am See Genezareth. Ich habe zu den engsten Freunden Jesu gehört. Bevor ich zu ihnen gestoßen bin, ging es mir sehr schlecht. Nichts in meinem Leben wollte mir gelingen, alles war schwer zu ertragen.
Schlimme Gedanken lähmten mich. Und dann bin ich Jesus begegnet und mein Leben hat sich völlig verändert. Ich war begeistert davon, wie er auf Menschen zuging und wie er mit ihnen umging.
Seine Art zu leben und seine Ideen, wie menschliches Leben glücken kann, haben mich sehr beeindruckt. Ganz lebendig hat er von Gott, seinem Vater erzählt, das hat mich gestärkt und mein Leben war wieder leichter und freier.
So ist eine tiefe Freundschaft zwischen uns entstanden und ich bin mit Jesus und den anderen Freunden durchs Land gezogen, um die frohe Botschaft vom Reich Gottes zu verkündigen.
Und dann wurde unsere Freundschaft plötzlich zerstört, denn Jesus musste am Kreuz sterben. Ganz verzweifelt war ich und ich glaubte, dass mein Leben jetzt keinen Sinn mehr hätte. Die anderen Freunde waren alle auch verschwunden – aus Angst hatten sie sich irgendwo versteckt.
Nun lag Jesus im Grab. Zum letzten Mal wollte ich ihm etwas Gutes tun. Am frühen Morgen des ersten Wochentages nahm ich all meinen Mut zusammen und ging hinaus zum Grab.
Wohlriechende Salben und Öle hatte ich dabei, um den Leichnam einzusalben. Doch was sah ich, als ich beim Grab angekommen war: Der Stein war weggerollt, die Tücher, in die der Leib Jesu eingewickelt war, lagen auf dem Boden. Ich weinte, weil ich das überhaupt nicht verstand – ganz verwirrt hat mich das.
Als ich mich umschaute, sah ich einen Mann, den ich für den Gärtner hielt: Er fragte mich, wen ich suchte, und ich erzählte ihm alles.
Da sagte er: „Maria!“ – und ich spürte sofort: Das kann nur Jesus sein. Keiner spricht mich so an wie er. Am liebsten hätte ich ihn festgehalten. Aber er schickte mich zu den anderen, um zu erzählen, was sich ereignet hatte.
Wie sollte ich weitererzählen, was ich selbst noch nicht begriffen hatte? Wie sollte ich als Frau, die in der Öffentlichkeit nichts zu sagen hatte, diese umwerfende Botschaft verkünden? Doch diese kurze Begegnung mit Jesus hat mir gezeigt: Das Leben ist stärker als der Tod. Und das konnte ich einfach nicht für mich behalten.“
Matthias Nägele
Lied: Halleluja
Gebet
So beten wir voll Vertrauen:
Vater unser im Himmel …
Segen
Jesus, du verwandelst unser Leben zum Guten.
Du schenkst Licht und Hoffnung, wo Menschen trauern und verzweifelt sind.
Wir wollen in und durch die Natur Kraft schöpfen und an das ewige Leben glauben,
für das wir alle bestimmt sind, durch Christus unseren Herrn. Amen.
Segne die Menschen auf unserer Erde.
Segne uns und unsere Familie und alle, die wir liebhaben.
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Nicht vergessen
Gestalte deinen Karwochen-Weg mit den Symbolen der Feier!
Idee: Helga Krenn, BEd
Quellen: Stephan Sigg: Das Kirchenjahr im Kindergarten (er)leben; Kath. Kirche Vorarlberg/Familien-Feiern;
Lieder: Kurt Mikula; Chris Herbring
Bilder: Pinterest von der Karwoche; Supercolouring.com; Labbe;