Wie ich den Karfreitag zuhause feiern kann …
Vorbereitung
- Bastel sechs Kreuze aus Papier oder binde Holzsteckerln, die du im Garten findest, zusammen
- 6 Blümchen (z.B. Gänseblümchen)
- Kreuzweg Bilder ausschneiden und anmalen
- Setz dich, wenn es möglich ist, mit deiner Familie im Kreis zusammen.
- Gestalte eine feierliche Mitte: Tischtuch, Kerze
Einleitung
Von Jesus können wir lernen: Manches kann ich in meinem Leben nicht ändern. Wenn ich versuche die schwere Situation anzunehmen und lerne auf Gott zu vertrauen, werde ich gestärkt hindurchgehen, Unglaubliches ertragen können und so wie Jesus in ein neues Leben eintauchen.
Lied: Macht den Himmel auf
Jesus Leben wurde durchkreuzt. Er, der nie jemanden etwas Böses angetan hatte, wird wie ein Verbrecher gefangen genommen und verurteilt. Auch unser Leben wird immer wieder durchkreuzt…
Gedanken (eventuell in verteilten Rollen lesen)
1. Station: Jesus wird zum Tod verurteilt
Jesus steht ganz allein. Seine Hände sind gefesselt. Er hat einen roten Mantel umgehängt bekommen. Die Menschen verspotten ihn. Sie wollen, dass er verurteilt wird. Er steht vor Pontius Pilatus, dem römischen Richter. Er verurteilt ihn zum Tod am Kreuz, obwohl er nichts Böses an Jesus feststellen kann.
(Kreuz legen) Auch wir sagen manchmal nicht die Wahrheit. Wir behaupten etwas, das nicht stimmt. Manchmal lassen wir Unrecht zu, weil wir Angst haben und nicht den Mut haben unsere Meinung zu äußern.
Guter Gott, hilf uns, andre Menschen nicht gleich zu beschuldigen.
Hilf uns, uns auf die Seite derer zu stellen, die falsch beschuldigt werden und sich nicht verteidigen können. Amen.
2. Station: Jesus begegnet seiner Mutter
Jesus trägt das schwere Kreuz. Die Menschen am Straßenrand schauen ihm zu. Maria kommt auf Jesus zu und tröstet ihn. Es ist schwer für Maria. Sie weint. Es tut ihr leid, dass Jesus diesen schweren Weg gehen muss.
(Kreuz legen) Auch wir sehen in der Klasse Mitschülerinnen und Mitschüler, die unseren Trost oder unsere Hilfe brauchen.
Guter Gott, hilf uns, nicht wegzuschauen. Lass uns füreinander da sein.
Hilf uns, gute Worte zu finden, damit wir andere aufrichten.
Schenke uns aufmunternde Worte, damit wir gut trösten können. Amen.
3. Station: Jesus von Zyrene hilft das Kreuz zu tragen
Jesus ist schwach und müde. Er hat keine Kraft mehr. Er kann das Kreuz nicht mehr tragen. Da kommt ein Mann von der Feldarbeit. Sein Name ist Simon. Die Soldaten halten ihn auf. Er muss Jesus helfen, das Kreuz zu tragen. Er nimmt es auf seine Schultern und trägt es für Jesus.
(Kreuz legen) Überall treffen wir auf Menschen, die Hilfe brauchen. Jesus war auf die Unterstützung von Simon von Zyrene angewiesen.
Guter Gott, bleibe bei uns. Zeige uns, wie wir einander helfen können.
Hilf uns, dass wir füreinander einspringen können.
Bleibe bei allen, die sich für andere Menschen einsetzen.
4. Station: Jesus wird seiner Kleider beraubt
Der Weg von Jesus ist zu Ende. Er ist am Platz der Kreuzigung angekommen. Die Soldaten nehmen ihm die Kleider weg und würfeln um sein Gewand. Jesus hat nun nichts mehr. Er ist schwach und kraftlos. Die Soldaten machen sich lustig über ihn.
(Kreuz legen) Auch wir machen uns manchmal über andere Kinder lustig, weil sie etwas nicht so gut können oder weil sie etwas anhaben, das uns nicht gefällt. Manchmal zeigen wir auf andere. Wir tuscheln über sie. Wir reden hinter ihrem Rücken über sie.
Guter Gott, hilf uns, nicht über die Schwächen unserer Mitmenschen zu lachen.
Hilf uns, jene zu stärken, die verspottet und ausgelacht werden.
Hilf uns, die Menschen zu verteidigen, die mit Worten verletzt werden. Amen.
5. Station: Jesus stirbt am Kreuz
Die Soldaten haben Jesus gekreuzigt. Die Freunde von Jesus sind aus Angst weggelaufen. Jesus leidet und hat Durst. Trotzdem bete Jesus für die Menschen, die oft nicht wissen, was sie tun.
Dann stirbt er am Kreuz. – Stille – Zur gleichen Zeit verdunkelt sich der Himmel und im Tempel reißt der Vorhang entzwei.
(Kreuz legen) Manchmal geht es uns sehr schlecht und die Sonne will einfach nicht mehr scheinen. Wir brauchen dann liebe Menschen, die bei uns sind und uns zur Seite stehen.
Guter Gott, hilf uns, wen es in unserem Herzen dunkel ist.
Hilf uns, die Hoffnung nicht aufzugeben, dass es in unseren Herzen wieder heller wird. Amen.
6. Station: Jesus wird von den Toten auferweckt
Es ist Sonntag, der erste Tag der Woche. Die Frauen gehen zum Grab. Sie sind traurig und sie fragen sich, wer ihnen wohl den schweren Stein vom Grab wegrollen wird. Doch etwas Wunderbares war geschehen. Der Stein war schon weg und das Grab ist leer. Ein Engel spricht: „Fürchtet euch nicht! Jesus lebt! Erzählt allen die frohe Botschaft: Gott hat Jesus von den Toten auferweckt!“
(Kreuz legen) Wir begegnen auch Menschen, die voll Trauer sind. Manchmal scheint es so als würde ein schwerer Stein ihr Herz bedrücken und nichts kann sie erfreuen.
Guter Gott, nimm uns die Last von unseren Herzen. Erhelle unsere Traurigkeit.
Hilf uns, dass wir deine Botschaft weitertragen. Freude und Hoffnung sollen die Menschen wieder erfüllen. Amen.
Lied: Macht den Himmel auf 3. und 4. Strophe
Gebet
Nach jeder Bitte sprich: Wir bitten dich erhöre uns. Und legen ein Gänseblümchen zum Kreuz dazu.
- Menschen leiden und sterben vor Hunger –
Du bist da! Und wir teilen, was wir haben. Wir bitten dich… - Menschen verlieren ihr Zuhause oder ertrinken in den Fluten –
Du bist da! Und wir helfen, so gut wir können. Wir bitten dich… - Menschen verlieren ihre Angehörige, weil sie am Virus erkranken –
Du bist da! Und wir lassen die Trauernden nicht allein und trösten sie. Wir bitten dich… - Menschen werden unheilbar krank –
Du bist da! Und wir besuchen sie und sind für sie da. Wir bitten dich… - Menschen fühlen sich einsam und allein –
Du bist da! Und wir grüßen sie und schenken ihnen ein Lächeln. Wir bitten dich…
So lassen wir all unsere Sorgen und Ängste in das Vater unser einfließen.
Gebet
Jesus, wir danken dir für die gemeinsam Feier!
Wir danken dir, dass du das alles ertragen und durchlitten hast.
Segne die Menschen auf unserer Erde, lehre uns in Frieden und Liebe miteinander zu leben und lehre uns füreinander da zu sein.
Segne uns und unsere Familie und alle, die wir liebhaben.
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Nicht vergessen
Gestalte deinen Karwochen-Weg mit den Symbolen deiner Feier!
Idee: Helga Krenn, BEd
Quellen: Stephan Sigg: Das Kirchenjahr im Kindergarten (er)leben; Kath. Kirche Vorarlberg/Familien-Feiern;
Lieder: Kurt Mikula; Chris Herbring