Wie ich den Palmsonntag zuhause feiern kann
Vorbereitung
- Geh mit deinen Eltern (oder allein) in den Garten oder geh spazieren und sammle Blumen und Zweige, die zu blühen oder zu grünen beginnen. Für jedes Familienmitglied mindestens eine Pflanze.
- Bastelarbeit: Krone aus Papier, deine abgezeichnete Hand, ein Herz aus Papier/Stein,
- Gestalte eine feierliche Mitte:
Tischtuch, Kerze, deine gepflückten Blumen, - Weitere Materialien: buntes Papier oder Puppenkleidung für den Weg,
1-2 Scheiben Brot - Setz dich, wenn es möglich ist, mit deiner Familie im Kreis zusammen.
Einleitung
Jesus, wir wollen heute an deinen Einzug in Jerusalem denken.
Du bist in Jerusalem wie ein König begrüßt worden. Du hattest keine Krone und auch keinen Thron. Die Menschen haben gewusst, dass du sie über alles liebst. Du hast dich um die gekümmert, die arm und schwach oder ausgeschlossen wurden. Du warst ein König der Herzen, der damals und heut die Menschen berührt. Amen.
Geschichte
Es war an einem Sabbat [1]. Jesus ging auf einem Weg nahe bei der großen Stadt Jerusalem. Seine Jünger waren bei ihm und noch viele andere Menschen. Sie sahen alle ehrfurchtsvoll [2] auf Jesus und fragten einander: ,Wird er jetzt nach Jerusalem gehen, um dort König zu werden?“ Sie wollten so gern, dass Jesus ihr König würde, denn im Land waren Feinde, die Römer, und die quälten [3] die Menschen zuweilen sehr. Wenn aber Jesus König wäre, könnte er gegen sie kämpfen und sie alle vertreiben. Er war ja so mächtig. Er konnte alles!
Jesus ließ einen Esel holen. Die Menschen zogen ihre Mäntel aus und legten sie auf den Rücken des Esels. Dann halfen sie Jesus hinauf, und er ritt los. Die Jünger gingen nebenher. Und die Menschen liefen auch mit. Plötzlich begannen sie zu rufen: „Da reitet unser König! Hosanna [4], unser König!“ Es kamen immer mehr Menschen hinzu. Aus Jerusalem kamen sie auch schon gelaufen. Dort hatten sie gehört, dass Jesus käme. Und alle Menschen riefen und sangen: ,,Unser König kommt! Gesegnet sei er, der da kommt im Namen des Herrn [5]. Hosanna, unser König!“
Sie pflückten lange Palmblätter von den Bäumen und winkten damit. Die Blätter waren wie große Fahnen. Sie zogen ihre Mäntel aus und breiteten sie auf dem Weg aus. Darüber sollte der Esel laufen. So brauchte ihr König nicht über den staubigen Boden zu reiten. Sie jauchzten [6] und sangen. Und sie dachten: „Nun wird Jesus unser König werden, unser Kampfkönig. Dann wird er in einem schönen Palast [7] wohnen, genauso wie früher der König David. Und uns alle wird er reich und glücklich machen.“ Je näher sie an die Stadt kamen, um so lauter sangen sie: „Hosanna, Hosanna!“
Am Wegrand aber standen reiche und vornehme Männer. Das waren die Priester [8] und Pharisäer [9]. Die sangen nicht mit. Sie waren eifersüchtig [10], weil die Menschen Jesus so liebten und ihm so gern zuhörten. Sie dachten: „Die Menschen müssen auf uns hören, wir wissen, was sie tun sollen.“ Jetzt sahen sie Jesus heranreiten und hörten, was die Menschen riefen. Da sagten sie zu ihm: „Meister, sag doch deinen Jüngern, dass sie das nicht rufen dürfen!“
Aber Jesus ließ sie ruhig rufen. Es stimmte ja: Er war ein König, aber ein anderer König, als die Menschen dachten: Kein gewöhnlicher König, kein Kampfkönig, ein Friedenskönig war er! Die Menschen verstanden das nicht. Sie dachten, dass er sofort König werden würde. Darum waren sie so froh. Sie lachten und sangen und jubelten.
So zog Jesus in Jerusalem ein und ritt durch die Straßen zum Tempel. Eines Tages würde er doch König sein.
aus: Anne de Vries, Die Kinderbibel © Friedrich Bahn Verlag, Neukirchen-Vluyn, 1999.
Erklärung
- [1]: der Sabbat: der jüdische Feier-/Ruhetag am Samstag
- [2]: ehrfurchtsvoll: (hier) voller Respekt vor der Würde einer Person
- [3]: quälen [kwä:len]: jmdm. seelische oder körperliche Schmerzen bereiten
- [4]: hos(i)anna: Freudenruf, Begrüßungsruf („Hilf doch!“)
- [5]: (im Namen Gottes)
- [6]: jauchzen: mit lauter (hoher) Stimme jubeln
- [7]: der Priester: (hier) ein Mann, der ein religiöses Amt im Tempel (= der Ort, an dem Gott in Israel verehrt wurde) hatte
- [8]: der Palast: ein großes, teures und prachtvolles Gebäude, in dem ein König o.ä. lebt
- [9]: der Pharisäer: ein Mann, der versuchte, ganz genau die Gesetze Gottes einzuhalten, es aber oft nicht tat
- [10]: eifersüchtig: voller Angst, die Liebe oder Aufmerksamkeit eines anderen Menschen an eine dritte Person verlieren
Spiel
Wenn du magst, spiel nun die Geschichte mit deiner Familie nach.
Mit der Jesus Figur. Du und deine Familie seid das Volk. Die Puppenkleider oder buntes Papier für den Königsteppich. Die Zweige zum Jubeln nicht vergessen!
Überlegung
Lege nun folgenden Symbole und überlege dir dabei:
Was für ein König wollte Jesus sein? → lege deine Krone in die Mitte
- ein König der Liebe → lege das Herz
- ein König, der hilft und heilt → lege die Hand
- ein König, der Freude und Licht bringt → Entzünde mit deinen Eltern die Kerze
... Vielleicht findest du nun noch andere Zeichen, die du mit Jesus und seinem Königreich verbinden kannst?
als Letztes:
- ein König, der Hungrige satt macht → lege das Brot
Gebet
Jesus, du hast nicht nur den Hunger nach Brot gestillt, sondern du nährst auch unsere Seele. Du weißt, was wir Menschen brauchen, damit es uns gut geht an Leib und Seele.
Wir können dir all unsere Sorgen und unser Leben anvertrauen und alles sagen. (Formuliere positiv.)
So bringen wir dir unsere Bitten und unseren Dank:
Jesus, ich danke dir für mein Zuhause. Jesus, wir danken dir. (nach jedem Danke)
Jesus, ich bitte dich, lass uns gesund bleiben. Wir bitten dich erhöre uns. (nach jeder Bitte)
Jesus, ich bitte dich um Geduld und Zuversicht …
Nun wollen wir das Gebet miteinander beten, das alle Christen auf der Welt verbindet:
Vater unser im Himmel,
geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft
und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.
So wollen wir nun das Brot segnen und miteinander teilen.
Segne es und sprich:
Danke Jesus, dass du uns stärkst und uns Mut machst diese schwere Zeit jetzt gut zu überstehen. Danke, dass du mit uns gehst und immer bei uns bist.
und teile es dann an deine Familie aus – so wie wir es in der Schule immer machen!
Tipp: Kau den ersten Bissen 20 mal und denke an das gesprochene Gebet.
Segen
Jesus, wir sagen dir Dank für unsere Gemeinschaft.
Segne die Menschen auf unserer Erde,
segne uns und unsere Familie und alle, die wir liebhaben.
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.
Nicht vergessen
Gestalte deinen Karwochen-Weg mit den Symbolen deiner Feier!
Idee: Helga Krenn, BEd
Quellen: Stephan Sigg: Das Kirchenjahr im Kindergarten (er)leben; Kath. Kirche Vorarlberg/Familien-Feiern;
Lieder: Kurt Mikula; Chris Herbring