Zuständig für "eh alles"

Mutter sein in Zeiten von Corona ist echt herausfordernd. Und das behaupte ich als Mutter von vier Kindern, die eigentlich schon selbständig sind - beim Studium, im Beruf und der Schule.

Sechs statt drei

Doch im Moment (und der begann mit den Ausgangsbeschränkungen mit Homeoffice, Homeschooling und geschlossenen Unis Mitte März) sind wir wieder ein 6-Personen-Haushalt. Nicht mehr zu dritt mit vielen Auswärtsterminen, langen Schultagen und Essen zumeist in der Schulkantine, studieren in Wien und arbeiten in Deutschland.

Das bedeutet für mich: Homeoffice, einkaufen bzw. kochen für Frühstück, Mittag und Abend, Wäsche machen, Haus in Ordnung halten - und all das ohne Ende. Natürlich helfen die Kinder mit, doch sie brauchen meistens einen konkreten Auftrag. Als Mama bin ich wieder – wie früher – zuständig für ALLES, so kommt es mir vor. 

Alltagsheldinnen

Wie muss es erst Müttern gehen, deren Kinder im normalen Leben ohne Corona im Kindergarten und/oder in der Volksschule wären und die nun den ganzen Tag betreut, bekocht, bespaßt, belernt werden müssen? DAS sind die Heldinnen des Alltags, die neben den offiziellen systemrelevanten Berufsgruppen großartige Leistungen vollbringen. 

Es ist schön, dass den Beschäftigten im Handel Provisionen und monetäre Abgeltung versprochen werden – sie haben es echt verdient! Aber verdient hätten es auch die Mütter, die zum „normalen Alltag“ nun die enorme Mehrfachbelastung haben als Pädagogin, Köchin, Nachmittagsbetreuerin und Mädchen bzw. Frau für "eh alles". 

Ein trauriges Detail am Rande - für die Gleichberechtigung von Mann und Frau bedeutet diese Krise in den meisten Fällen: Willkommen in der Vergangenheit!