Online ökologisch nutzen
Im Lockdown sind direkte Treffen und Weiterbildungen nur sehr eingeschränkt möglich, da ist online oft ohnehin die einzige Möglichkeit. Aber für die Zeit nach dem Lockdown gilt: Es geht nicht darum, möglichst alles vor Ort und mit direkter Anwesenheit zu organisieren - oder möglichst alles online anzubieten. Es gilt, die laufend wachsende Vielfalt an Möglichkeiten, auch im Bereich online oder im Mix von Vor-Ort und online gezielt einzusetzen und dabei auch ökologische Kriterien zu beachten.
Einige Überlegungen zu diesen ökologischen Kriterien:
Auch wenn die Energieverbräuche im Hintergrund (Provider, Geräteherstellung) mitberücksichtigt werden, sind die Energieverbräuche und Emissionen bei einer Online-Videokonferenz deutlich niedriger als bei einer Anreise per Auto(s) - und erst recht im Vergleich zu einer Fluganreise.
Der Daten- und Hardwareverbrauch soll bei Online-Formaten dennoch möglichst reduziert werden. Tipps dazu:
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- Videostreaming reduzieren
- Audio braucht deutlich weniger Datenmenge und damit weniger Energie als Video
- Internetzugang nach Möglichkeit über das Netz nutzen statt über Mobilfunk.
- Das automatische Abspielen (Autoplay) von Videoinhalten auf Webseiten soll standardmäßig ausgeschaltet sein.
- Geräte: Lebensdauer von Computer und Handys verlängern, neue Geräte gut auswählen, richtig entsorgen. Fair produzierte Hardware ist zu bevorzugen oder wieder aufbereitete Hardware. (vgl. Südwind 2020)
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Hintergrundinfos zum Energieverbrauch bei der Datenübertragung: Glasfaser ist die klimafreundlichste Übertragungstechnik[1]. Der Netzzugang über kabelgebundene Breitbandnetze ist grundsätzlich dem über Mobilfunknetze vorzuziehen. Moderne Mobilfunknetze (5G) sind – was den Energieverbrauch betrifft - um einen Faktor von mehr als 20 effizienter und damit klimaschonender als alte Mobilfunknetze (3G). Um den CO2-Fußabdruck verschiedener Netzwerktechnologien transparent zu machen, sollten die Anbieter diese regelmäßig erfassen und für ihr eigenes Nachhaltigkeitsmanagement und ihre Kunden öffentlich zugänglich machen. (Quelle UBA 2020).
[1] Vergleich Treibhausgasemissionen im Rechenzentrum und im Netzwerk pro Stunde Videostreaming Glasfaser 2g CO2e/h, Kupferkabel 4g, Mobilfunk 5G 5g, Mobilfunk LTE (4G) 13 g, Mobilfunk 3G 90 g. Quelle: UBA (2020, S. 4f.)
Verfasst von Anna Kirchengast, 18.11.2020