Bewusste Schritte in die Zukunft
Im November beschloss die Österreichische Bischofskonferenz eine Strategie zur „Energiewende“ sowie für eine „ökosoziale Beschaffungsordnung“. Kernanliegen sind etwa die Entwicklung von Energiestandards für kirchliche Profangebäude (Pfarrhöfe, Verwaltungsgebäude, Kindergärten …), der totale Ausstieg aus fossilen Brennstoffen oder auch der Umstieg auf zertifizierten Öko-Strom. Im Bereich der Beschaffung sollen ebenfalls Mindeststandards umgesetzt sowie der Anteil an ökologischen Lebensmitteln in kirchlicher Gemeinschaftsverpflegung (Kantinen, Kindergärten, Ferienlager …) erhöht werden. Auch Pfarrfeste sollen vorwiegend mit regionalen, saisonalen und biologischen Lebensmitteln gestaltet werden.
Viele Mitdenkende
Für die Steiermark wurde Hemma Opis-Pieber, diözesane Umweltbeauftragte, mit der Koordination der Umsetzung geeigneter Maßnahmen betraut. Ihr zur Seite steht ein 14-köpfiges Team, das sich vorwiegend dem Thema Beschaffung widmen wird. Opis-Pieber erklärt: „Ich bin froh und dankbar, Mitdenkende aus den verschiedenen Bereichen und Abteilungen gefunden zu haben, die bereit sind, sich dieses wichtigen Themas anzunehmen. Allein wäre diese Aufgabe nicht zu bewältigen.“ Dass der Umgang mit der Schöpfung vielen Haupt- und Ehrenamtlichen in der Steiermark ein Anliegen ist, zeigte auch das Ergebnis von „Bischof auf dem Weg“: Schöpfungsverantwortung war eines der meistgenannten Themen. Der erste konkrete Schritt im Prozess ist die „Erforschung“ der jeweils eigenen Abteilungen. Wie wird wann, wo und von wem eingekauft? Danach wird es die Aufgabe des Teams sein, konkrete Möglichkeiten der öko-sozialen Beschaffung zu sammeln, auszuprobieren und danach anderen weiterzugeben. Das erste Treffen der Prozessgruppe fand Anfang April statt. Eine wichtige Erkenntnis dabei: „Information und Bewusstseinsbildung ist ein zentrales Thema. Man merkt allein in unserer Gruppe, wie unterschiedlich der Wissensstand ist“, so Opis-Pieber.
Mehrere Etappen
Die Umsetzung der einzelnen erarbeiteten Maßnahmen soll in drei Etappen erfolgen. „Zunächst werden wir mit den Häusern Bischofplatz 4 und Bischofplatz 2 beginnen, danach sind weitere Einrichtungen der Diözese an der Reihe. Im dritten Schritt werden wir versuchen, die entsprechenden Maßnahmen auch mit den Pfarren zu erarbeiten und umzusetzen“, erklärt Opis-Pieber. Bischof Wilhelm Krautwaschl betonte dieses Anliegen auch beim Diözesanen Studientag am 12. März: „Angesichts unserer föderalen Struktur möchte ich diese Ziele aber in der gesamten Diözese, in all ihren Einrichtungen und den Pfarren auf längere Sicht hin nicht nur besprochen, sondern auch eingebettet wissen.“ Opis-Pieber erklärt die Reihenfolge in der Umsetzung: „Bischof Wilhelm ist es wichtig, dass wir zuerst unsere Hausaufgaben erledigen, bevor wir die Einrichtungen und Pfarren damit befassen.“