"Krisen und Auswege" – Andreas Gjecaj, Josef Riegler und Karl Steininger im Gespräch
„Die Zeit drängt und wir brauchen so rasch wie möglich akzeptable Lösungen, die für alle Menschen Verbesserungen bringen“, betonte Gjecaj als Motivation der Autoren, verschiedenste miteinander verzahnte Auswege zu bündeln mit dem Ziel, „eine Bewegung der Verbundenheit“ zu erreichen. Ausgehend von einem „Soziallehre-Fahrplan“ sei es wesentlich, durch Dialog- und Kompromissfähigkeit sowie Respekt dem/der Anderen gegenüber einen konstruktiven Beitrag zum Gesprächsklima unserer Zeit zu leisten. Darüber hinaus müssten sich Wege aus der Krise deutlich entfernen von unserer bisherigen Art zu leben und zu wirtschaften.
Josef Riegler, ehem. Vizekanzler und aktuell österreichischer Koordinator der ,Global Marshall Plan Initiative‘, präsentierte im Folgenden sein bereits 1986 entwickeltes ,Modell der Ökosozialen Marktwirtschaft‘ als zielführenden Weg, eine humane und lebensraumschonende Zivilisation zu schaffen. Als notwendiges „Kunststück politischer Balance“ ziele Ökosoziale Marktwirtschaft auf soziale, ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit ab und sei dementsprechend „eine Überlebensstrategie“. Jedoch sei, so Riegler, nur durch einen tiefgreifenden Bewusstseinswandel eine gedeihliche Zukunft gestaltbar.
Im anschließenden gehaltvollen Podiumsgespräch mit Kathrin Karloff, Leiterin des Bildungsforums Mariatrost, und den zahlreichen hochinteressierten Gästen erläuterten die beiden Referenten gemeinsam mit Wirtschaftswissenschaftler Karl Steininger, Direktor des Wegener Centers an der Universität Graz, welche globalen Mechanismen es jetzt konkret braucht, um diesen Bewusstseinswandel zu erreichen. Nicht zuletzt sei – und darin waren sich alle drei Referenten einig – der solidarische Einsatz jedes/r Einzelnen, die „private Mission im humanistischen Sinne“, wesentlich.