Ein starkes Signal für Menschenwürde und Kinderrechte
„Um ein Lichtsignal für Menschenwürde und Kinderrechte zu geben und um unsere Stimme gegen unmenschliche und unsinnige Abschiebungen zu erheben“, wurde nach den Worten von Erich Hohl, dem Integrationsbeauftragten der Diözese Graz-Seckau, in der steirischen Landeshauptstadt gegen die Abschiebungen protestiert. Ein Demonstrationszug hatte sich am Wochenende ausgehend vom Grazer Griesplatz am Hauptplatz zur Schlusskundgebung mit rund 650 Personen eingefunden, mitorganisiert wurde diese Aktion von der Katholischen Aktion Steiermark mit KA-Präsidentin Andrea Ederer an der Spitze. Der Einladung der VeranstalterInnen, am abschließenden Lichtermeer teilzunehmen, ist auch Bischof Wilhelm Krautwaschl gefolgt.
Die „von Teilen der Bundesregierung bewusst gesetzten“ harten Abschiebeaktionen und die dabei erzeugten Bilder wirkten „wie ein Schlag in die Magengrube der Humanität“ und trügen zur gesellschaftlichen Polarisierung bei, sagte Erich Hohl in seinem Statement am Hauptplatz. Niemand erwarte, dass alle Asylanträge positiv beschieden werden, aber: Ziel müsse es sein, Asylverfahren besser als bisher durchzuführen – nämlich rasch, fair und qualitätsvoll, wie der Kirchenvertreter sagte. In strittigen Fällen wie dem jüngsten gelte es neben der rechtlichen Frage auch menschliche Komponenten stärker zu würdigen.
Die Regierung wäre laut Hohl gut beraten, eine offene Diskussion über eine Neugestaltung des humanitären Bleiberechts anzustoßen und dabei auch Länder und Kommunen einzubeziehen.
Die Generalsekretärin der Katholischen Aktion, Anna Hollwöger, die für die KA beim Start der Demonstration am Griesplatz das Wort ergriff, wies deutlich darauf hin, dass Menschenrechte „auch und gerade für Kinder gelten“. Sie verlieh der Überzeugung Ausdruck, dass nicht kaltherziges politisches Kalkül den Weg in die Zukunft weise, sondern die Achtung der Würde aller Menschen – ob jung oder alt, ob mit österreichischer Staatsbürger oder nicht – und solidarisches Handeln.
(Kathpress/EH/AH)