KAÖ-Appell an die Bundesregierung – Präsident Wimmer: Folgen der Corona-Krise lassen sich nur gemeinsam bewältigen – Wirtschaftlicher Wiederaufbau braucht Förderung von Klimaschutz
Die Katholische Aktion ruft die Bundesregierung zur Aufnahme einer fairen Anzahl von Flüchtlingen und Vertriebenen in Österreich auf. „Die Bewältigung der Folgen der Corona-Krise verlangt uns allen viel ab, was die Wirtschaft, das Soziale und die Umwelt betrifft“, so der Präsident der Katholischen Aktion Österreich (KAÖ), Leopold Wimmer, in einer am Sonntag veröffentlichten Erklärung. „In der Krise hat sich die Bereitschaft vieler zu Gemeinsamkeit und Solidarität gezeigt. Es wäre fatal, wenn wir nun wieder beginnen würden, einzelne gesellschaftliche Gruppen, Lebensbereiche, Regionen oder Länder aus unserem Bemühen um einen solidarischen Wiederaufbau auszuschließen oder gegeneinander auszuspielen.“
„Es geht nicht um entweder Flüchtlinge oder die bereits hier lebenden Menschen, nicht um entweder Wirtschafthilfe oder soziale Unterstützung, nicht um Bildung und Arbeit für die Jugend oder Sicherung der Pflege, nicht um Wiederaufbau oder Umweltschutz und Nachhaltigkeit, sondern um ein Sowohl – als auch“, betont der KAÖ-Präsident. Österreichs Bischöfe haben in ihrem wegweisenden Hirtenwort zum Pfingstfest unter dem Titel „Für eine geistvoll erneuerte Normalität“ ein „starkes konstruktives Miteinander“ eingefordert, das „über die eigenen Grenzen hinausgeht, um mit denen zu sein, die heute physisch, psychisch, sozial und geistlich verwundet sind“.
„Wir werden aus dieser Krise nur gemeinsam herauskommen, in Österreich, in der EU und weltweit. Ich appelliere in diesem Sinne eindringlich an unsere Regierung, Flüchtlinge aus den Elendslagern an den Grenzen Europas aufzunehmen. Ebenso braucht es weiterhin Unterstützung vor Ort für die Menschen in den Konfliktregionen des Nahen Ostens“, so Wimmer.
Klimavolksbegehren unterzeichnen
„Die Flüchtlingskrise hat ihre Wurzeln auch in der Ausbeutung und Zerstörung unserer natürlichen Lebensgrundlagen und in der Klimakrise. Die Katholische Aktion setzt sich daher für den Klimaschutz ein. Mit der Forderung nach einer ökosozialen Steuerreform plädieren wir für ökologische und soziale Maßnahmen. Die Corona-Krise hat uns erfahren lassen, welche dramatischen Auswirkungen ernsthafte weltweite Krisen auf unser aller Leben haben. Die Krisen infolge der Klimaerwärmung können laut Experten ein noch größeres Ausmaß als die Corona-Krise erreichen, wenn jetzt nicht gehandelt wird. Die notwendige Wiederankurbelung der Wirtschaft darf den Klimaschutz und die Förderung nachhaltiger Lebensweise nicht zurückstellen, sondern muss gerade in diese investieren. Wir unterstützen daher auch das Klimavolksbegehren, das vom 22. bis 29. Juni zur Unterzeichnung aufliegen wird.“
Papst Franziskus hat zum 5. Jahrestag der Veröffentlichung seiner Umwelt- und Sozialenzyklika „Laudato si“ zu einem Aktionsjahr für den Umwelt- und Klimaschutz, für eine ganzheitliche und nachhaltige Entwicklung eingeladen. „Wir nehmen diese Einladung sehr gerne und werden entsprechende Initiativen dazu setzen“, kündigt der KAÖ-Präsident an.
Rückfragehinweis:
Mag. Josef Pumberger Generalsekretär
Tel: +43 1 51611-1601 0664 6216979