Hier finden Sie Begriffe, die rund um die Diözesankonferenz in Dokumenten vorkommen, ihnen aber vielleicht nicht geläufig sind. Hier der Versuch, diese Worte in alphabetischer Reihenfolge zu erklären.
Administrator (Pfarradministrator)
Ein (Pfarr-)Administrator ist ein Priester, der mit der Vertretung eines „amtsbehinderten“ Pfarrers beauftragt ist.
Charisma, Charismaorientierung
Charismen sind die Gesamtheit der durch den Heiligen Geist im einzelnen Menschen bewirkten Gaben und Befähigungen (Geschenk göttlicher Gnade). Charismenorientierung nimmt diese Gaben und Befähigungen bewusst und achtsam in den Blick. Charismen dienen dem Aufbau der Gemeinden. (Zukunftsbild, Kapitel 6)
Collegium Consultorum
Das Collegium consultorum berät den Diözesanbischof bei wichtigen finanziellen und wirtschaftlichen Entscheidungen auch unter pastoralen Gesichtspunkten. Bestimmte Entscheidungen bedürfen der Zustimmung dieses Gremiums. Es hat besonders in der Zeit der Vakanz des Bischofsamtes wichtige Aufgaben. In der Diözese Graz-Seckau besteht es aus den Mitgliedern des Domkapitels.
Controlling
Controlling (Englisch für „steuern“) stellt für Führungskräfte Informationen bereit, die notwendig sind, um fundierte Entscheidungen treffen zu können.
Diakonische Kirche, Diakonisches Handeln
Diakonia (Dienst) bildet neben Martyria (Verkündigung), Leiturgia (Gottesdienst) und Koinonia (Gemeinschaft) einen der Grundvollzüge der Kirche. Diakonisches Handeln beschreibt den Dienst am Nächsten. (Zukunftsbild, Kapitel 3)
Diözesanrat
Der Diözesanrat ist ein den Bischof in pastoralen Fragen beratendes Gremium, in dem die Katholik:innen der Diözese repräsentativ vertreten sind.
Diözesankonferenz
Die Diözesankonferenz ist ein Beratungsgremium, das grundsätzliche Themen der Entwicklung der Diözese behandelt. Sie tagt in der Regel alle fünf Jahre und setzt sich aus Haupt- und Ehrenamtlichen zusammen.
Diözesaner Wirtschaftsrat
Der Diözesane Vermögensverwaltungsrat ist ein kirchenrechtlich vorgeschriebenes Fachgremium. Dieses heißt bei uns Diözesaner Wirtschaftsrat. Es ist verantwortlich für die finanziellen und wirtschaftlichen Angelegenheiten der Diözese.
Engagement-Strategie
Die Engagement-Strategie der Katholischen Kirche beinhaltet Ziele und Maßnahmen zur Schaffung einer engagementfreundlichen Kultur, die freiwilliges Engagement und Ehrenamt stärkt und ermöglicht. Sie leitet sich vom Zukunftsbild der Katholischen Kirche Steiermark ab und orientiert sich an Entwicklungen in der Freiwilligenarbeit.
Ehrenamt
Der Begriff Ehrenamt bezieht sich auf die freiwillige Übernahme einer Funktion. Dabei handelt es sich in der Regel um gewählte, ernannte oder auch bestellte Positionen, die unentgeltlich ausgeübt werden, wie beispielsweise Diözesanrat, Pfarrgemeinderat, Wirtschaftsrat, Wort-Gottes-Feier-Leitung, Ministrant:innen.
Die ehrenamtliche Funktion ist idealerweise genau beschrieben und hat klare Rahmenbedingungen.
Ehrenamtsentwicklung
Ehrenamtsentwicklung zielt auf ein gemeinschaftliches Miteinander und beachtet die (zeitlichen) Möglichkeiten und Erwartungen der Engagierten an ein Ehrenamt. Es geht um den systematischen und nachhaltigen Aufbau, Erhalt und eine Weiterentwicklung des freiwilligen Engagements in der Katholischen Kirche Steiermark auf Basis des Zukunftsbildes.
Erfahrungsraum von Kirche
Erfahrungsräume kirchlichen Lebens sind Orte, an denen Gottes Geist und Gegenwart (manchmal in unkonventionellen Formen) erfahrbar werden.
Forum Ordinariat & Caritas
Das Forum Ordinariat & Caritas ist ein Informations- und Konsultationsgremium des Ordinarius für Führungskräfte des Ordinariats und der Caritas.
Freiwilliges Engagement
Freiwilliges Engagement oder Freiwilligenarbeit betonen stärker den Aspekt der Freiwilligkeit. Sie bezeichnen häufiger punktuelles oder projektorientertes Engagement, wie beispielsweise die Mitarbeit bei der Nikolaus-Aktion, beim Pfarrfest oder bei 72 Stunden ohne Kompromiss. Diese Vielfalt und Unterschiedlichkeit der Engagementformen wird auf allen Ebenen berücksichtigt. Freiwilliges Engagement hat klare Rahmenbedingungen.
Geistlicher Prozess
Ein „Geistlicher Prozess“ ist eine Möglichkeit, mit Veränderungen umzugehen. Ausgehend von der Grundfrage „Was will Gott von uns hier und heute?“ werden Antworten in einem persönlichen und gemeinschaftlichen Prozess in einer bestimmten (meist begleiteten) Methodik entwickelt und reflektiert.
Gemeinsam verantwortete Leitung
„Gemeinsam verantwortete Leitung“ liegt vor, wenn das Führungshandeln in einem Bereich von mehreren Personen getragen und von ihnen gemeinsam verantwortet wird. Man findet sie in unterschiedlichen Ausprägungsformen, deren Kriterien genau definiert sind.
Generalvikar
Der Generalvikar ist das "andere Ich" (lat. "alter ego") des Diözesanbischofs und daher mit diesem zusammen "Ordinarius", was bedeutet, dass er mit stellvertretenden ordentlichen Vollmachten ausgestattet ist. Er unterstützt den Diözesanbischof in der Leitung der Diözese und steht ihm dabei zur Seite. Dem Generalvikar stehen ausführende Vollmachten zu, er ist hauptsächlich für die Verwaltung der Diözese zuständig. Er leitet die Verwaltungsbehörde der Diözese, das Bischöfliche Ordinariat. In der Diözese Graz-Seckau ist zurzeit Erich Linhart Generalvikar.
Grundvollzüge
Die Grundvollzüge der Kirche beschreiben Handlungsfelder und grundlegende Aufgaben der Kirche. Die Grundvollzüge wollen darstellen, welche Aufgaben die Kirche hat. Dabei wurden in der Tradition klassisch drei Grundvollzüge genannt: Diakonia (gelebte Nächstenliebe), Martyria (Verkündigung und Glaubenszeugnis) und Leiturgia (Gottesdienst und Feiern). Teilweise wird die Koinonia (Leben als Gemeinschaft) als vierter Grundvollzug bezeichnet, teilweise als das verbindende Element zwischen den drei Grundvollzügen.
Kennzahl
Kennzahlen fassen quantitative, d. h. in Zahlen ausdrückbare Informationen zusammen. Sie unterstützen bei Entscheidungen und dienen zur Regelung und Prüfung von Maßnahmen.
Kirchort
Ein kirchlicher Erfahrungsraum (siehe dort) ist dann Kirchort, wenn die, die sich dafür engagieren, das wollen und eine entsprechende kirchliche Beauftragung erfolgt. Kirchorte sind an Kriterien gebunden, die noch entwickelt werden. (Zukunftsbild, Kapitel 4)
Konsistorium
Das Konsistorium ist ein vom Bischof errichtetes Beratungsgremium und berät Fragen der (kurz- und mittelfristigen) Führung, Steuerung und Entwicklung der Diözese im Rahmen der (langfristigen) Vorgaben. Die Zuständigkeiten von Priesterrat und diözesanem Wirtschaftsrat bleiben davon unberührt.
Kooperationsraum
Ein Kooperationsraum ist ein Übergangsmodell in der Entwicklung hin zu einem Seelsorgeraum.
Kirche vor Ort
„Kirche vor Ort“ ist ein „Arbeitsbegriff“ für jedes kirchliche Geschehen außerhalb des Ordinariates (Pfarren, Kirchorte, Krankenhausseelsorge, Bildungshäuser, …).
Krisenstab
Der Krisenstab ist ein Gremium des Ordinarius, das im Falle einer Krise aktiv wird. Er ist verantwortlich für die Einschätzung der Lage und für die Entwicklung von Strategien zur Krisenbewältigung.
Kurie (Diözesankurie)
Die Diözesankurie besteht aus jenen Einrichtungen und Personen, die dem Bischof bei der Leitung der ganzen Diözese helfen, insbesondere bei der Leitung der pastoralen Tätigkeit, bei der Besorgung der Verwaltung der Diözese sowie bei der Ausübung der richterlichen Gewalt.
Moderator
Moderator ist jener Priester, der gemäß can 517 § 2 CIC in einer Pfarre gemeinsam mit dem/der Pfarrverantwortlichen bzw. einem pfarrverantwortlichen Team mit der Leitung der Seelsorge beauftragt ist.
Ordinariat
Das Ordinariat unterstützt den Bischof bei der Leitung der ganzen Diözese (Seelsorge, Verwaltung und Gericht).
Ordinariatskanzlei
Die Ordinariatskanzlei hat als "Kanzlei des Ordinarius" (des Diözesanbischofs, des Generalvikars und der Bischofsvikare) für die "Ausfertigung und Herausgabe der Akten" des Ordinariates und ihre Aufbewahrung im Archiv Sorge zu tragen (lt. Codex des kirchlichen Rechtes, can. 482 § 1).
Rechtlich relevante Akten des Ordinarius bedürfen der Unterschrift des zuständigen Ordinarius und zugleich des Kanzlers (can. 474). Dazu gehören beispielsweise Dekrete, Ernennungen, Erlaubnisse, Dispensen, Verordnungen, Verträge und Ähnliches.
Kanzler und Vizekanzler haben die vorhin genannte "notarielle" Funktion. Die von ihnen ausgestellten Bestätigungen haben "öffentliche Glaubwürdigkeit".
Ordinariatsleitungskonferenz (OLK)
Die Ordinariatsleitungskonferenz ist ein Beratungsgremium des Ordinarius und behandelt Fragen der laufenden Administration der Diözese.
Ordinarius
Der Ordinarius ist kirchenrechtlich der Inhaber der ordentlichen Jurisdiktionsvollmacht. Ordinarien sind – neben dem Papst – die Diözesanbischöfe sowie deren Stellvertreter (Generalvikar, Bischofsvikare) und gewisse höhere Ordensobere.
Partizipation
Partizipation meint Beteiligung, Teilhabe, Mitwirkung an Entscheidungen. Partizipation gibt es in unterschiedlichen Formen (Information, Beratung, Zustimmung beziehungsweise Entscheidung).
Pastoral
Pastorales Handeln beschreibt hier jedwedes kirchliche Handeln (Seelsorge, Bildungsarbeit, Verwaltung, …).
Pastoralplan
Pastoralpläne sind Arbeitshilfen zur Koordination des pastoralen Handelns und beschreiben für den jeweiligen Seelsorgeraum Schwerpunkte der Arbeit und pastorale Ziele.
Priesterrat
Der Priesterrat ist ein vom Kirchenrecht vorgegebenes Gremium. Er repräsentiert die Gemeinschaft der Priester (Presbyterium) der Diözese und ist als „Senat des Bischofs“ berufen, den Bischof in der Leitung der Diözese zu unterstützen.
Provisor
Ein Provisor ist ein Priester, dem die Leitung einer Pfarre nur vorübergehend anvertraut ist.
Prozess
Ein Prozess ist eine standardisierte Abfolge von Tätigkeiten und Entscheidungen, die jeweils erforderlich sind, um ein bestimmtes Ergebnis zu erreichen.
Prozessbereich
Ein Prozessbereich ist eine genau definierte Organisationseinheit in der Aufbaustruktur der Katholischen Kirche Steiermark.
Die Prozessbereiche sind:
Qualitätsmanagement
Unter Qualitätsmanagement versteht man die organisatorischen Maßnahmen, die zur Absicherung einer Mindestqualität von Ergebnissen angewendet werden. Grundprinzipien des Qualitätsmanagements werden auch in der Pastoral angewendet (z. B. qualifizierte Aus- und Weiterbildungen der in der Pastoral Tätigen, Qualitätsstandards für Pfarrverwaltung, …).
Qualitativer Stellenplan
Der qualitative Stellenplan ist ein Steuerungsinstrument für das diözesane Personal, der beschreibt, wie das Personal eingesetzt wird.
Ressort
Das Bischöfliche Ordinariat ist in drei Ressort und drei Prozessbereiche unterteilt - quasi Abteilungen.
Unterstützungsprozesse, die für alle Bereiche in der Diözese relevant sind, sind in drei Prozessbereichen verortet:
Seelsorgeraum
Seelsorgeräume bezeichnen Netzwerke aus Pfarren sowie aus bewährten und neuen Formen von Kirche-Sein.
Spiritualität
Spiritualität hat ihren Ursprung in der Suche nach dem “Mehr”. Christliche Spiritualität ist ein Beziehungsgeschehen zwischen Gott und Mensch. Die Bibel bezeugt, dass Gott jeden Menschen in je eigener Einzigartigkeit ins Leben ruft und für uns ansprechbar ist.
Strategische Ziele
Strategische Ziele beschreiben auf Basis des Zukunftsbildes, wie etwas in Zukunft sein soll (nicht den Ist-Zustand). Diese Formulierung eines mittel- und langfristigen Zieles dient der Steuerung und ist ein Führungsinstrument.
Subsidiaritätsprinzip
Das Subsidiaritätsprinzip ist ein Prinzip der katholischen Soziallehre und besagt, dass eine übergeordnete Einheit nur solche Aufgaben an sich ziehen darf, zu deren Erfüllung eine untergeordnete Einheit nicht in der Lage ist.
Synodale Kirche, Synodalität
Synodalität (griech.: gemeinsamer Weg) ist ein Strukturprinzip des Handelns der Kirche, das charakterisiert ist durch kollegiale Verantwortung und die Einbeziehung von Laien – bei Beratungen und in Entscheidungsfindungsprozessen.
Teampfarrer, Teammoderator
Mehrere Priester (Pfarrer), die gemeinsam eine oder mehrere Pfarren leiten, bilden ein Priesterteam. Einer von Ihnen wird zum Moderator ernannt (can 517 § 1 CIC). Die Priester haben im Wesentlichen dieselben Rechte und Pflichten.
Unterscheidung der Geister
Die „Unterscheidung der Geister“ (Ignatius von Loyola) beschreibt den Suchprozess, um zwischen den verschiedenen Geistern zu unterscheiden, also zwischen wahr und unwahr, richtig und falsch, angemessen und unangemessen.
Wirkungsbereiche von Kirche
Wirkungsbereiche von Kirche sind organisatorische Einheiten, für die jemand Verantwortung trägt: Seelsorgeräume, Pfarren, kirchliche Einrichtungen, Kategorialseelsorge, Ressorts und (Prozess-)Bereiche des Ordinariates.
Zukunftsbild
Das Zukunftsbild der Katholischen Kirche Steiermark vereint Ziel, Inhalt und Ausrichtung für den weiteren Weg der katholischen Kirche in der Steiermark. Es ist verbindliche Grundlage für das kirchliche Arbeiten in der Steiermark.
Zukunftsradar
Der Zukunftsradar ist eine repräsentativen Befragung der steirischen Bevölkerung zur Katholischen Kirche Steiermark.
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