Es gibt viele Möglichkeiten, sich in der Kirche zu engagieren! Mehr Infos
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„Kältetelefon der Caritas, Guten Abend!“ – 716 Anrufe haben Mitarbeiter:innen der Caritas im vergangenen Winter am Kältetelefon entgegengenommen; das waren so viele Meldungen wie noch nie.
„Die Hilfe des Kältetelefons ist im Bewusstsein der Gesellschaft angekommen“, resümiert Jakob Url, Leiter der Winternothilfe der Caritas: „Die Grazer kennen das Angebot, zeigen Zivilcourage und holen Hilfe, wenn sie jemanden in der Kälte wahrnehmen.“ Die Notschlafstellen waren gleichzeitig stark ausgelastet, die Caritas verzeichnete 1.000 Nächtigungen mehr als im vergangenen Winter allein in der Winternotschlafstelle. „Wir hatten über längere Zeit um die 100 Prozent Auslastung an allen Standorten, das haben wir so zum ersten Mal erlebt“, zieht Url zum Ende der Winternothilfe Bilanz.
Von November bis April ist die Winternothilfe aktiv, um durch Kälte gefährdeten Menschen Hilfe und Wärme zu bringen. Das Angebot wird von der Stadt Graz und vom Land Steiermark unterstützt. Die Familie Gady stellt das Fahrzeug zur Verfügung, mit dem die Teams in kalten Winternächten zu gefährdeten Menschen unterwegs sind. Url hebt besonders den Einsatz der Ehrenamtlichen hervor, die das Kältetelefon betreuen und in den Teams gemeinsam mit Caritas-Sozialarbeiter:innen zu den Einsätzen fahren.
Bei den Ausfahrten im vergangenen Winter trafen sie 588 Mal einen Menschen im Freien an. 488 Mal haben sie wärmenden Tee und Snacks ausgegeben und 95 Materialpakete mit Isomatte, Schlafsack und warmer Kleidung übergeben. In 58 Fällen ist es gelungen, einen Platz in einer Notschlafstelle zu vermitteln. „Leider gibt es Menschen, die das Angebot nicht wahrnehmen. Wir können niemanden zwingen, Hilfe anzunehmen“, so Url.
In Zusammenarbeit von Hilfsorganisationen und städtischen Einrichtungen ist es im vergangenen Winter gelungen, die Menschen auch in Spitzenzeiten zu versorgen. „Die Tätigkeit für obdachlose Menschen ist Netzwerkarbeit“, so Caritas-Verantwortlicher Url und Nicola Baloch/Svjetlana Wisiak von den VinziWerken: „Das soziale Netz ist in der Stadt verlässlich geknüpft und auch die Unterstützung der Bevölkerung mit Anrufen und Spenden hilft“.
Die ständigen Einrichtungen stehen auch nach Abschluss der Winternothilfe für bedürftige Menschen offen, betonen Caritas und VinziWerke. Hilfe sei weiterhin nötig: „Not kennt keine Jahreszeit und Obdachlosigkeit ist ein Ganzjahresthema“, so Url.
In den beherbergenden Einrichtungen der VinziWerke bleiben die Bettenkapazitäten auch nach Ende der Winternothilfe erhalten, wie Nicola Baloch unterstreicht: „Rund 200 Schlafplätze stehen ganzjährig für Menschen in Not bereit. Notbetten sind weiterhin verfügbar, auch wenn sie in der warmen Jahreszeit weniger nachgefragt werden. Insgesamt verzeichneten die VinziWerke in der Steiermark 43.400 Nächtigungen im vergangenen Jahr, den Großteil davon in unseren Notschlafstellen VinziNest und VinziSchutz, die sich derzeit einer dringend notwendigen Kernsanierung unterziehen.
Quelle: Caritas Steiermark / Bearbeitung: Katrin Leinfellner
Aktuell bittet die Caritas um Sachspenden für die Notschlafstelle Arche 38 und die Bahnhofsmission, ein Tageszentrum für Menschen, die obdachlos sind oder Anschluss suchen. Dort werden Kaffee, Tee, Zucker, Süßigkeiten und Hygieneartikel wie Einwegrasierer, Zahnbürsten und Duschgel für Männer benötigt.
Abgabe von Sachspenden in der Arche 38, Eggenberger Gürtel 38, 8020 Graz ist möglich Montag bis Freitag von 10 bis 15 Uhr, Samstag, Sonntag und Feiertag von 10 bis 12 Uhr.
0316/8015 730, arche@caritas-steiermark.at
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