Es gibt viele Möglichkeiten, sich in der Kirche zu engagieren! Mehr Infos
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Die Katholische Kirche im deutschsprachigen Raum steht vor tiefgreifenden Veränderungen. Auch in der Steiermark, wo von rund 1,27 Millionen Menschen etwa 739.000 katholisch sind (Stand 1. Jänner 2024), zeigt sich der Wandel. Der Anteil der Katholikinnen und Katholiken sinkt langsam, aber kontinuierlich durch Austritte, demografische Entwicklungen und den Zuzug anderer Religionsgemeinschaften. Gleichzeitig wächst die Vielfalt der Gesellschaft und immer mehr Menschen haben nur noch punktuell oder gar keinen Bezug zur Kirche. Vor diesem Hintergrund entstand 2018 das Zukunftsbild der steirischen Katholischen Kirche „Gott kommt im Heute entgegen“. Dieses setzt auf neue Formen kirchlichen Lebens und eine moderne Auseinandersetzung mit Glauben und Spiritualität.
Die kirchlichen Einrichtungen in der Steiermark mit Wäldern im Eigentum sehen sich zunehmend mit der Frage konfrontiert: „Warum besitzt die Kirche überhaupt Wald?“ Das hat wirtschaftliche Gründe zum Finanzieren der Pfarren. Der Wald ist aber auch ein Ort der Erholung und Besinnung und der Spiritualität. Rituale, Meditation, gemeinsames Schweigen oder Gebet können im Wald eine tiefe Verbundenheit mit der Natur entstehen lassen. Zudem spielt der Wald eine zentrale Rolle gegen den Klimawandel. Viele Menschen sorgen sich um die Zukunft der Wälder, deren Schutz eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung ist. Papst Franziskus brachte diese Sorgen bereits 2015 in seinem Schreiben Laudato si’ zum Ausdruck und wies auf die wachsenden ökologischen und sozialen Herausforderungen hin.
Die Frage, wie kirchliche Wälder als positive Berührungspunkte für Menschen gestaltet werden können, steht im Zentrum der Forschungsarbeit „Soziale Innovationen in kirchlichen Wäldern“. Die Autorin Martina Laubreiter – eine Försterin mit Zusatzqualifikationen in Innovation und Green Care und Mitarbeiterin der Katholischen Kirche Steiermark – geht gemeinsam mit dem Bundesforschungszentrum für Wald (BFW) diesem Thema wissenschaftlich nach. Das Forschungsprojekt beleuchtet zunächst die Grundausrichtung der katholischen Kirche und setzt sich dann mit sozialen Innovationen sowie gesellschaftlichen, kirchlichen und forstwirtschaftlichen Trends auseinander.
„Der Praxisteil umfasst fünf methodische Zugänge, darunter ein Ideenworkshop als Ausgangspunkt, ein Austauschtreffen mit kirchlichen Forstbetrieben, eine repräsentative Befragung zur Wahrnehmung kirchlicher Wälder, Interviews mit kirchlichen Verantwortungsträgerinnen und -trägern und Praxisbeispiele sozialer Innovationen in kirchlichen Wäldern“, fasst der Green-Care-Leiter am BFW, Dominik Mühlberger die Vorhaben zusammen. Auf Basis der Forschungsarbeit werden nun weitere Schritte gesetzt, um den Wald neu zu denken und zu sehen.
Nicht nur die Kirche befindet sich in einem Umbruch, sondern auch die Forstwirtschaft steht vor neuen Herausforderungen. Beim Projekt "Kirche & Wald" geht es darum, kirchliche Wälder als wertvolle Orte für Mensch, Natur und Gesellschaft weiterzuentwickeln. So wurden u.a. diese zukünftigen Handlungsfelder für die Katholische Kirche abgeleitet:
„Ein nächster Schritt wird die Vernetzung kirchliche Forstbetriebe in Österreich zu den ökologisch-pastoralen Fragestellungen sein sowie gemeinsam mit interessierten Menschen, Vereinen, Organisationen bestehende bzw. neue positive Berührungspunkte in kirchlichen Wäldern (weiter)zu entwickeln“, erklärt die Autorin und Projektleiterin Martina Laubreiter.
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