Integrieren statt ausschließen

"Als Katholische Aktion Steiermark haben wir auf eine Zeitungsmeldung hin zahlreiche negative Rückmeldungen bekommen. Demnach hat der berichtete Inhalt der Predigt in Pöllauberg viele Menschen schwer gekränkt und persönlich verletzt", so das Präsidium der steirischen Katholischen Aktion, "wir können gesagte Worte nicht ungeschehen machen, betonen aber ausdrücklich, dass eine freie Meinungsäußerung nur so weit gehen darf, dass dadurch niemand in seinen Rechten und seiner Haltung verletzt oder diffamiert wird".

Homosexualität sei – wie es der renommierte Pastoraltheologe Paul M. Zulehner formulierte – weder "göttlicher Pfusch" noch Sünde. Auch Papst Franziskus sei eine "Barmherzigkeitspastoral" wichtiger als eine "Buchstabengerechtigkeit"; er fordert bezüglich der Segnung homosexueller Paare Feingefühl und Klugheit in der Seelsorge ein, worum sich die Diözese Graz-Seckau aktiv bemühe.

In diesem Sinne ist auch das Institut für Familienberatung und Psychotherapie (IFP) der Diözese Graz-Seckau, eine Teilorganisation der Katholischen Aktion, engagiert. Die Zertifizierung des IFP als „a&o“ (akzeptierend und offen) sei ein Zeichen dafür, dass Menschen unterschiedlicher sexueller Orientierung und Geschlechtsidentität sowie ihre Familien selbstverständlich einen Platz im IFP haben - ebenso wie in der steirischen Kirche.

"Als Präsidium der KA Steiermark distanzieren wir uns darüber hinaus – weil im Bericht über die Predigt, in der sie gelobt worden sein soll, ebenfalls genannt – ganz entschieden von der Machtpolitik, die Donald Trump als Präsident der USA derzeit betreibt. Diese ist mit christlichen Grundsätzen nicht vereinbar", schreiben Andreas Gjecaj, Elisabeth Kapper-Weidinger und Ulf Tomaschek für das Präsidium der Katholischen Aktion Steiermark. Die Diözese Graz-Seckau teilt dies uneingeschränkt.