Es gibt viele Möglichkeiten, sich in der Kirche zu engagieren! Mehr Infos
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"Danke, dass Sie mich aushalten. Ohne die Telefonseelsorge würde es mich nicht mehr geben". Mit diesen berührenden Worten aus einem Beratungsgespräch eröffnete Brigitte Karner die 50er-Feier der Grazer Telefonseelsorge im ausgebuchten Minoritensaal in Graz. Am Programm standen Musik, Expertengespräche, Videokunst und eine Festrede der Autorin Nava Ebrahimi. "Das Gold unserer Zeit ist das wertfreie Gespräch und die uneingeschränkte Aufmerksamkeit", so die Bachmann-Preisträgerin, die meint, dass in unserer Gesellschaft die Spielräume für Beziehung und Verbindung verloren gehen. Deshalb sei es so wichtig, Hilfsbedürftigkeit zu sehen, Hilfe anzubieten und sich auch zu trauen, um Hilfe zu bitten.
Rund eine halbe Million Mal haben die Telefone der "TelefonSeelsorge Graz - Notruf 142" seit 1975 geläutet. Unter dem Motto "Immer in Verbindung" feiert die ökumenische Einrichtung, die Menschen in Krisenzeiten beisteht, am 20. März 2025 ihr 50-jähriges Jubiläum. Die kostenlose Beratungsstelle, die sich zunächst als telefonischer Hilfsdienst bei Suizidgefahr etablierte, ist mittlerweile Anlaufstelle bei diversen Problemen geworden, wie Leiterin Daniela Bauer erklärte. Aktuell ist das Hauptthema die zunehmende Einsamkeit.
Heute antworten rund 100 ehrenamtlich Mitarbeitende in der Steiermark auf rund 17.000 Anrufe, 7.700 Chats und 2.600 Mails jährlich und beraten bei psychischen Belastungen, bei Einsamkeit, Beziehungsproblemen oder Ohnmachtsgefühlen in Krisenzeiten. Und so dankte Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl allen herzlich, die bei der Telefonseelsorge engagiert sind, für das "Da-sein für Menschen in Not; eine der wichtigsten Ausprägungen von Kirche. Denn die Menschheit funktioniert nur, wenn wir verbunden sind, wenn wir im Gespräch bleiben. Und wenn wir nicht vergessen, dass wir auch mit oben, mit Gott verbunden sind, der mit uns ist".
Reagiert habe die Telefonseelsorge auf neue Herausforderungen mit Weiterbildungen der Mitarbeitenden, die zusätzlich zur Basisausbildung absolviert werden, und einem breiteren Kontaktangebot. Seit zwölf Jahren gibt es einen Online-Chat, den vor allem junge Leute in Anspruch nehmen. Inzwischen habe sich die österreichweite Telefonseelsorge mit ihrem Chat- und Maildienst zum größten Onlineberatungsangebot des Landes entwickelt und sei international vernetzt. Demnächst will die Telefonseelsorge mit einem Messenger-Dienst starten, um junge Menschen noch besser erreichen zu können.
Quelle: Red, Kathpress
Die "TelefonSeelsorge Graz" ist eine von der Diözese Graz-Seckau gegründete Seelsorgeeinrichtung und erste Anlaufstelle für Menschen, denen eine Gesprächspartnerin, ein Gesprächspartner fehlt. Sie wird durch Kirchenbeiträge und von der evangelischen Kirche Steiermark finanziell unterstützt wird. Österreichweit ist die Telefonseelsorge unter der Telefonnummer 142 rund um die Uhr erreichbar. Chatberatung wird von 16 bis 23 Uhr angeboten, Mails werden innerhalb von 48 Stunden beantwortet. Das Angebot ist vertraulich und kostenlos. Eine einjährige Ausbildung mit 15,5 ECTS macht bereit für den Hilfseinsatz am Telefon und Computer.
Infos, Kontakt, Onlineberatung unter: www.telefonseelsorge-graz.at/
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