Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Am 22. Jänner feiert Kardinal Christoph Schönborn seinen 80. Geburtstag. Allgemein wird angenommen, dass Papst Franziskus zeitnah das Rücktrittsgesuch Schönborns als Erzbischof von Wien annehmen wird; Kardinal Christoph hat seinen Rückzug bereits zum 75er offiziell bekannt gegeben. Die große Abschiedsfeier findet am 18. Jänner im Wiener Stephansdom statt. Mehrere 1.000 Mitfeiernde, darunter viel Prominenz aus Kirche, Politik und Wirtschaft, werden erwartet. Der Dom ist ausgebucht. ORF2 überträgt live aus dem Stephansdom.
Unklar ist, ob rund um den 22. Dezember auch schon ein Nachfolger ernannt wird. Im aktuellen Interview mit Kathpress und den Medien der Erzdiözese Wien (Der Sonntag, Radio Klassik Stephansdom) meinte Schönborn, dass es auch nicht schlimm wäre, wenn es noch ein wenig bis zur Ernennung eines Nachfolgers dauern wird. Zugleich hat er nochmals Bilanz seiner fast 30-jährigen Amtszeit als Erzbischof von Wien gezogen. Zusammengefasst: "Ich habe es einfach gern gemacht."
Darauf angesprochen, ob es nun doch noch ein wenig dauern könnte, bis ein neuer Erzbischof von Wien ernannt wird, sagte der Kardinal wörtlich: "Ernennungsverfahren können schnell oder langsam gehen. Es kann die Situation geben, dass Kandidaten ins Auge gefasst werden, diese aber abwinken oder sich neue Fragen ergeben auf dem Weg der Entscheidungsfindung." Das sei nichts Außergewöhnliches "und gehört nicht in die Kategorie 'Drama'". Er habe großes Vertrauen in die zuständigen vatikanischen Behörden, das Dikasterium für die Bischöfe arbeite sehr umsichtig, so Schönborn.
Als Erzbischof von Wien ist Kardinal Schönborn auch Ordinarius - bischöflicher Letztverantwortlicher - für die katholischen Ostkirchen in Österreich. Er steht dem sogenannten Ostkirchenordinariat vor. Für beide Ämter - Erzbischof und Ostkirchenordinarius - gibt es jeweils eigene Ernennungen. Als er Mitte September 1995 Erzbischof wurde, habe es dann noch etwa zwei Monate gedauert, bis er auch per Dekret zum Ordinarius ernannt wurde, berichtete Schönborn. Er werde deshalb wohl auch nach der Annahme seines Rücktritts als Erzbischof von Wien noch Ordinarius bleiben. Nach einer Übergangsphase von vielleicht ein paar Monaten werde dann sein Nachfolger als Erzbischof auch das Amt des Ordinarius überantwortet bekommen.
Kardinal Schönborn wird künftig wohl zwischen dem Kloster der Schwestern vom Lamm im 20. Bezirk in Wien und Retz pendeln, wo sich früher ein Dominikanerkloster befand und wo Schönborn eine Wohnung hat. Darauf angesprochen, wie er nun seine nächsten Jahre konkret gestalten will, sagte er: "Ich habe bewusst keine Pläne. Ich möchte die neue Situation auf mich zukommen lassen und sie dann gestalten. Und deshalb habe ich ganz bewusst auf Pläne verzichtet." Er hoffe aber jedenfalls auf "mehr Zeit für persönliche Begegnungen und mehr Zeit fürs Gebet".
Auf sein bisheriges Arbeitspensum angesprochen, meinte er: "Es ist ein sehr, sehr dichtes Leben, aber das Elixier ist natürlich, dass ich die Arbeit für sinnvoll halte. Die Aufgabe hat mir im Großen und Ganzen und im Wesentlichen immer Freude gemacht hat. Ich habe es einfach gern gemacht."
Quelle: Kathpress, Red
Wenn der Rücktritt von Erzbischof Schönborn in Kraft tritt, gibt es bezüglich Nachfolge mehrere Möglichkeiten. Es kann etwa sein, dass der Papst vorerst keinen neuen Erzbischof ernennt und die Erzdiözese Wien von einem Administrator geführt wird, bis es einen neuen Erzbischof gibt. Dieser Administrator könnte Erzbischof Christoph selbst sein.
Es kann aber auch sein, dass ein neuer Erzbischof ernannt wird. Der Ablauf: Der apostolische Nuntius in Österreich – quasi der Botschafter des Papstes – schickt einen Dreiervorschlag an die Bischofskongregation im Vatikan. Die Kandidaten werden allesamt auf ihre Eignung hin überprüft. Das Prüfungsprocedere dauert üblicherweise Monate. Viele Spekulationen dazu sind im Umlauf, die Namen kennen nur der Nuntius und ausgewählte Leute in der Bischofskongregation.
Steht die Liste fest, schlägt die Bischofskongregation dem Papst ihren Favoriten vor. Sofern passend, wird der Kandidat befragt, ob er diesen Dienst annehmen möchte. Laut Statistik lehnt etwa ein Drittel der Befragten ab. Dann kommt die Nummer 2 an die Reihe – oder ein neuer Dreiervorschlag wird ausgearbeitet; inklusive Kandidatenprüfung. Wenn der Kandidat annimmt, wird die Bundesregierung informiert und der neue Erzbischof ernannt.