Das LEBEN feiern - RITUALE gestalten

Es gibt eine Sehnsucht danach, die großen und kleinen Ereignisse im Leben rituell zu begehen. Rituale können dabei helfen, diese Lebens- und Glaubenserfahrungen zu vertiefen und die Veränderungen im Leben sinnerfüllt zu vollziehen.
Selbst im Alltag bieten sich vielfältige Möglichkeiten, das Leben zu feiern und die Abläufe der Natur, des Jahres oder des einzelnen Tages miteinzubeziehen.

Vom Leben der Menschen ausgehend

Im Lehrgang, der von April bis November 2025 in vier Module aufgeteilt stattfinden wird, geht es um die Befähigung, jene Menschen in den Blick zu nehmen, die in den Gottesdiensten nicht (mehr) zu Hause sind und diese in ihrer rituellen Suche anzusprechen und zu begleiten. Ausgehend von den unterschiedlichsten Lebenswelten der Menschen gilt es, deren Sehnsucht nach sinnstiftenden Feiern und Ritualen wahrzunehmen und mit ihnen Ritualformen zu finden, in denen sie ihr Leben und ihren Glauben feiernd zum Ausdruck bringen können. Christliche Werte sind hierbei Fundament und bieten Orientierung.

Neue christliche Rituale entwickeln

„Neue christliche Rituale sind ergänzende Feier-Formen neben den bewährten liturgischen Traditionen. Vielen Menschen sind liturgische Feiern heute fremd. Sie suchen und brauchen andere Ritual-Formen, die ihrem Leben und Glauben näherstehen. Deswegen ist der Ausgangspunkt jeder Ritual-Entwicklung der Mensch selbst: die Gründe für und Erwartungen an das Ritual, die persönlichen Werte und Glaubensvorstellungen, die Symbole aus der eigenen Lebenswelt und die bereits gemachten Lebens- und Glaubenserfahrungen“, so Bruno Almer, Leiter des Bereichs Seelsorge in der Diözese Graz-Seckau, der mit der freien Ritualgestalterin Johanna Neußl (Sozial- und Gestaltpädagogin, Leiterin der Akademie für Ritualgestaltung Österreich) ganz bewusst und aktiv eine Kooperation eingeht, die die einzelnen Praxisfelder verbindet und auf die Teilnehmenden inspirierend wirken soll.

Der Lehrgang bietet die Möglichkeit, Rituale zu erleben und dabei spirituelle Erfahrungen zu machen, diese im Nachklang theoretisch zu vertiefen und ein „Handwerkzeugs“ zu erlernen, um selbst Rituale begleiten, gestalten und feiern zu können.

Text: Bruno Almer / Bearbeitung: Hanna Prumofsky