Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Wenn man das Wort Kirchenchor hört, fällt vielen schnell der Film „Sister Act“ ein. In diesem bringt Whoopi Goldberg als Ordensfrau verkleidet einen schrägen Chor auf Vordermann. Wieviel Wahrheit dahinter steckt, weiß Michael Schadler, Referent für Kirchenmusik in der Katholischen Kirche Steiermark. Die Kernbotschaften: In der Diözese Graz-Seckau gibt es rund 280 kirchliche Chöre, mehr als 4500 Sängerinnen und Sänger, gut 200 Chorleiterinnen und -leiter und mehr als 80 große Chorkonzerte pro Jahr. Und, so Kirchenmusik-Spezialist Schadler, das Interesse an der Kirchenmusik nimmt zuletzt zu.
Klingen diese Chöre nun wie Sister Act vor der Optimierung? Kann jede und jeder mitsingen? Letzteres hänge vom Chor ab, sagt Michael Schadler: „Kirchliche Chöre sind neuen Mitgliedern gegenüber sehr offen. Manche Chöre zeichnen sich aber durch eine hohe musikalische Leistungsfähigkeit aus. Hier wird musikalische Erfahrung für neue Mitglieder vorausgesetzt.“ Wer sich interessiert, solle jedenfalls mal bei der Pfarre vor Ort nachfragen. „Viele Pfarren präsentieren ihre Chöre – zu Recht mit Stolz – auf ihrer Website“, so der Referent für Kirchenmusik.
Wer schon sängerisch aktiv sei, könne die Stimme weiter trainieren. Für erfahrene Chorsängerinnen und Sänger bietet das Kirchenmusikreferat der Diözese etwa eine vierwöchige Ausbildung für den Kantorendienst bei kirchlichen Feiern an. „Bei der jährlichen Kirchenmusikwoche im Stift St. Lambrecht gibt es unterschiedliche Workshops, Stimmbildung und die Erfahrung, in einem großen Chor Werke zu singen, welche im kleinen Chor zu Hause nicht möglich wären“, so Musikreferent Schadler. Viele Chöre sind Mitglieder im steirischen Chorverband, was Zugang zu den Fortbildungsangeboten des Verbands eröffnet.
Was wird in der Steiermark besonders gerne gesungen? Eine regionale Spezialität sei das Admonter Krippenlied. „Ebenso beliebt ist 'unsere' Melodie des Osterliedes 'Der Heiland ist erstanden' von August Duck“, weiß Michael Schadler. Highlights im Chorwesen sind Orchestermessen zu speziellen Anlässen. „Wenn Laienchöre in Landpfarren oftmals in Kooperation mit Musikschulen eine Mozartmesse zur Aufführung bringen, leisten sie einen ganz zentralen Beitrag für das kulturelle Leben vor Ort“, sagt der Kirchenmusiker.
Die Nachwuchsarbeit ist ein Schwerpunkt der steirischen Kirchenmusik. „Wo hauptberufliche Kirchenmusikerinnen und -musiker angestellt sind, ist das eine wesentliche Aufgabe“, betont Michael Schadler. Kinder-, Jugend- und Erwachsenenchor bauen vielfach aufeinander auf, zum Beispiel beim Grazer Dom, der Graz Stadtpfarre, in Feldbach oder in Leibnitz. Die Grazer Dommusik mit Kapellmeisterin Melissa Dermastia bietet jedes Jahr eine sehr beliebte Sommermusicalwoche an. Das diözesane Konservatorium für Kirchenmusik verzeichne in den vergangenen Jahren einen regen Zulauf und eine deutliche Verjüngung der Studierenden.
Wie schafft man es, dass man, wie bei Sister Act, den Papst neugierig macht und dieser einem Konzert lauscht? Der letzte Papst in der Steiermark war Benedikt XVI. Bei seiner Festmesse in Mariazell setzt man letztendlich auf Musik von Profis: Die Mariazeller Messe von Joseph Haydn gab die Wiener Dommusik zum Besten.
Cäcilia soll um das Jahr 200 in Rom geboren worden sein. Schon als Kind soll sie Christin geworden sein und Jungfräulichkeit gelobt haben. Den Mann, mit dem sie ihre Eltern verheirateten, konnte sie davon überzeugen, sich taufen zu lassen und er willigte in eine Ehe in Keuschheit ein, nachdem er bei Cäcilia einen Engel sah. Beide kümmerten sich gemeinsam um verfolgte Christen - schlussendlich wurden sie selbst deshalb hingerichtet. Bei Cäcilia soll sich dies aber - wie die Legende besagt - als nicht einfach erwiesen haben: So konnte ihr etwa kochendes Wasser nichts anhaben. Drei Versuche, sie zu köpfen, misslangen, die "halsstarrige" Römerin soll noch drei Tage bis zum 22. November im Jahr 230 überlebt haben und vermachte ihren Besitz der Dienerschaft.
Ein Übersetzungsfehler dürfte Cäcilia ursprünglich zur Patronin der Kirchenmusik gemacht haben. Die junge Römerin im dritten Jahrhundert soll bei ihrer Hochzeitsfeier "im Herzen zu Gott gesungen" haben, mit dem Wunsch, eine Ehe in Keuschheit führen zu können. Im entsprechenden lateinischen Text aus dem fünften Jahrhundert ist von "cantatibus organis" die Rede. In der Antike bezeichneten "organa" beliebige Instrumente, im Mittelalter wurde das Wort aber als Orgel übersetzt. Zugleich dürfte man Cäcilia selbst zur Musikantin gemacht haben.
Der Cäciliensonntag fällt auf den letzten Sonntag im Jahreskreis, den Christkönigssonntag. Der folgende Sonntag ist bereits der erste Advent, mit dem ein neues Chor- und Kirchenjahr beginnt.