Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Anlässlich des Weltsuizidpräventionstags am 10. September haben Länder, Kirche und Caritas in Österreich auf ihre Beratungsangebote aufmerksam gemacht. Ihr gemeinsamer Ansatz: Egal ob telefonisch oder online, Betroffenen soll niederschwellig und anonym geholfen werden, da es vielen schwerfällt, um Unterstützung zu bitten.
In einer Expertenrunde in Linz stand am 5. September das erhöhte Suizidrisiko älterer Menschen im Mittelpunkt. "Das Suizidrisiko steigt im Alter erheblich an und ist bei Menschen über 70 Jahren fast zweieinhalbmal und bei den über 85-Jährigen fünfmal so hoch wie in der Durchschnittsbevölkerung", informierte Thomas Kapitany, Facharzt für Psychiatrie und ärztlicher Leiter des Kriseninterventionszentrums Wien. Männer seien dabei besonders gefährdet.
Die Gründe für Suizid und Suizidgedanken älterer Menschen könnten vielfältig sein: "Der Tod des Partners oder der Partnerin, eine lebensbedrohliche und/oder chronische Erkrankung, ein immer löchriger werdendes soziales Netz, der Verlust von Vitalität und Mobilität, die Angst davor, nicht mehr selbstbestimmt handeln zu können", so Lanzerstorfer-Holzner, Referentin der "TelefonSeelsorge OÖ-Notruf 142". Problematisch sei auch die gesellschaftliche Sicht auf das Alter: "Derzeit wird Jugendlichkeit geradezu gehypt", so die Telefonseelsorge-Expertin. Das führe dazu, dass die Menschen lange jung bleiben wollen und ihr Alter verdrängen. Machten sich dann Alterserscheinungen bemerkbar, könne das ebenfalls zu Krisen führen.
Die Sorge des Umfelds, dass der Suizidgedanke verstärkt wird, wenn man das Thema anspricht, sei unbegründet, versicherte Lanzerstorfer-Holzner: "Menschen, die einen Suizidversuch unternommen haben, berichten später häufig, dass es rettend gewesen wäre, wenn jemand ihre Verzweiflung wahrgenommen und sie gefragt hätte, wie es ihnen geht." Menschen mit Suizidgedanken wollten meist nicht sterben, sondern nicht so weiterleben wie bisher und suchten nach Lösungen und Auswegen.
Seit Mitte der 1980er-Jahre ist die Anzahl der Suizide in Österreich um mehr als 50 Prozent zurückgegangen. 2023 starben laut Statistik Austria österreichweit 1.310 Menschen durch Suizid - inklusive 98 assistierten Suiziden. Internationale Studien gehen davon aus, dass die Zahl der Suizidversuche jene der tatsächlich durch Suizid verstorbenen Personen um das 10- bis 30-Fache übersteigt. In Österreich wurden Hilfsangebote für suizidgefährdete Menschen und ihre Angehörigen in den vergangenen Jahrzehnten deutlich ausgebaut.
Die TelefonSeelsorge Graz Notruf 142 ist jeden Tag rund um die Uhr telefonisch und von 16 bis 23 Uhr via Chat unter www.onlineberatung-telefonseelsorge.at erreichbar.
Spezielle Hilfe für Jugendliche bietet "Rat auf Draht", Notrufnummer 147. Hilfsangebote für Personen mit Suizidgedanken und deren Angehörige bietet das Gesundheitsministerium unter www.suizid-praevention.gv.at