Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Maria Ladenhauf (ML) ist mit ihrem Start im Jahr 2022 die neueste Pastoralreferentin der Katholischen Kirche Steiermark und in der Krankenhausseelsorge tätig. Franz Tiefengrabner (TF) arbeitet seit 1986 für die Kirche, ist der längst gediente Pastoralreferent, und widmet sich seit zehn Jahren der Pflegeheimseelsorge. Die beiden verbindet ein Beruf, der viel mit Menschen zu tun hat und viele tolle Erfahrungen bereithält.
Maria Ladenhauf: Ich bin derzeit Krankenhausseelsorgerin am Uniklinikum Graz. Das umfasst vor allem Gespräche mit Patientinnen und Patienten, Angehörigen und dem Personal, die Begleitung unserer ehrenamtlichen Seelsorgerinnen und Seelsorger und auch kleine, sehr persönliche liturgische Feiern. Zum Beispiel das Segnen eines totgeborenen Kindes, Kommunionfeiern am Krankenbett, die Verabschiedung eines Verstorbenen gemeinsam mit den Angehörigen, die sonntägliche Wort-Gottes-Feier auf einer Station.
Franz Tiefengrabner: Seit fast zehn Jahren bin ich nun in der Pflegeheimseelsorge tätig. Also in der Begleitung von hochaltrigen Menschen, meist mit großen körperlichen, sozialen und geistigen Einschränkungen (Rollator, Rollstuhl, neue Situation im Pflegeheim, Seh- und Hörprobleme, zunehmende Demenz...). Ein Stück gemeinsam gehen, Orientierung geben, erinnern, gemeinsam singen oder beten, zuhören, die Hand halten, begrüßen und Abschied nehmen. Mein Arbeitsgebiet sind drei Pflegeheime südlich von Graz mit etwa 300 Bewohnerinnen und Bewohnern; die meisten davon sind Frauen.
FT: Ich bin noch klassisch katholisch sozialisiert, in einer katholischen Familie, die jeden Sonntag in die Kirche geht, Jungschar und Jugend, Knabenseminar, Theologiestudium. Es gab immer eine ehrenamtliche Verbundenheit mit Pfarre und Kirche. Und das wurde mein Beruf.
ML: Das ist gar nicht so leicht zu beantworten, denn zunächst habe ich mich für das Theologiestudium entschieden, erst viel später für den Beruf der Pastoralreferentin. Ausschlaggebend war für mich, dass mir die Kirche als Arbeitgeberin die Möglichkeit gibt, ganz „nahe dran an den Menschen“ zu sein und immer wieder mit ihnen gemeinsam sich gehalten und getragen zu fühlen. Das lässt mich oft dankbar staunen – und ist wunderschön.
ML: Da gibt es vieles. Ich erinnere mich an eine Patientin, die sich aufgrund einer neurologischen Erkrankung mit dem Sprechen schwertut, bei der Kommunionfeier aber plötzlich mit einer so kräftigen und sicheren Stimme gesungen hat, dass wir Gott zweistimmig loben konnten. Es war wunderbar, ihre Freude und ihren Stolz mitzuerleben!
FT: In jungen Jahren war ich viel mit Kindern unterwegs (Jungscharlager, Spielefeste, Ausflüge, Abenteuer...). Jetzt sind "meine Leute" etwas älter geworden, aber es gibt viele schöne Parallelen.
FT: Wir haben einen großen Schatz an Feiern, Ritualen, Gebeten, Liedern. Das gibt uns Halt und Sicherheit, auch wenn unser Körper und Geist schwächer werden. So singt eine ängstliche Frau immer wieder "... auf dich vertrau ich und fürcht mich nicht".
ML: „Die Kirche“ kann genau das, was die getauften Christinnen und Christen in ihrer ganzen Vielfalt können – und das ist sehr, sehr viel (erst recht, wenn wir darauf vertrauen, dass Gott mit dabei ist!).
ML: Am allerwichtigsten ist aus meiner Sicht, das Klerikalismus-Problem anzugehen – denn damit hängen viele andere Themen (Missbrauch, Machtgefälle, …) zusammen. Und Klerikalismus geht bei weitem nicht nur von den Klerikern aus. Fragen wir uns doch (alle!) immer wieder, was Jesus zu unserem Handeln sagen würde. Und am allerbesten fragen wir ihn selber, im Gebet!
FT: Vieles hat sich völlig verändert. Alles ist anders als früher. So bleibt eigentlich nur ein kleiner Kern – inhaltlich und personell.
FT: Ich würde in mein jetziges Arbeitsfeld wieder einsteigen, aber nicht als junger Mensch. Mit meinen Erfahrungen würde ich mich als junger Theologe mit aktuellen Strukturen und Entwicklungen recht schwertun. Es ist ein anderer Beruf geworden und eine andere Sicht.
ML: Ich weiß nicht, ob ich meinen beruflichen Weg nochmal ganz genau so gehen würde. Aber meine jetzige Arbeit mache ich mit viel Freude. Ich habe viele Freiheiten in meinem Tun, unterstützende Kolleginnen und Kollegen und das Privileg, täglich ganz unterschiedlichen Menschen zu begegnen – und in diesen Begegnungen immer auch Gott; egal ob das Wort „Gott“ vorkommt oder nicht.
Das Jubiläumsfest am 14. September 2024 beginnt am Vormittag mit einer festlichen Tauferinnerung im Salzburger Dom. Darauf folgt eine Entsendung zum "Weggottesdienst" durch die Salzburger Innenstadt. Am Nachmittag steht ein Festakt im Augustiner Bräustübl Mülln am Programm. Bereits am Vortag, dem 13. September, finden einige Workshops zu "einschlägigen" Themen wie etwa Wohnungslosenseelsorge, Gefängnisseelsorge oder Citypastoral statt. Das Fest steht unter dem Motto "begegnungsstark.segenszart.vielfaltsfit. 50". Eingeladen sind geweihte und gesendete Menschen aus dem gesamten Umfeld der katholischen Kirche.