Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Ich bin seit 1993 als theologischer Mitarbeiter im Haus der Stille – Lebensraum für Spiritualität und Begegnung – in der Steiermark tätig. Zu meinen theologischen Arbeitsfeldern Liturgiegestaltung mit der Hausgemeinschaft und den Gästen des Hauses, Bibelgespräche, Kurs- und Reisebegleitung kam sehr bald auch der Bereich der Öffentlichkeitsarbeit, das heißt Redaktion und Gestaltung der vierteljährlichen Vereinszeitung „echo der stille“ und in weiterer Folge auch die Gestaltung und Betreuung der Website www.haus-der-stille.at, hinzu. Dies vor allem deshalb, weil ich damals die PC-affinste Person im Haus war. Ich konnte aber auch von einem entsprechenden Fortbildungsangebot der Katholischen Medien Akademie (KMA) profitieren.
Ein persönlicher Schwerpunkt, den ich einerseits in das Haus einbringen konnte, in dem ich aber durch mein Wirken im Haus der Stille auch immer neue Inspirationen erfahren habe, ist das Neue Geistliche Lied. Hier durfte ich wesentlich an der Neugestaltung der weitverbreiteten Liederbücher vom Haus der Stille (zuletzt „du mit uns“) mitwirken.
Schon von Kindheit auf in einer Franziskanerpfarre aufgewachsen, war das Erleben des Hauses der Stille als Jugendlicher für mich der letzte Anstoß, selbst den Weg in der Ordensgemeinschaft der Franziskaner zu wählen. Aufgrund einer gewachsenen Beziehung stand ich aber in einer neuen Entscheidungssituation und habe 1989 nach neun Jahren den Orden wieder verlassen, um zu heiraten. Mein begonnenes Theologiestudium habe ich dennoch abgeschlossen, obwohl mir der angestrebte Weg zum Priestertum nun nicht mehr offenstand. Schon während meiner Ordenszeit war mir klar geworden, dass mein Weg wohl nicht in die Pfarrpastoral führen würde. Und so sehe ich es als eine der großen „Fügungen“ meines Lebens an, dass nach Abschluss von Studium, Zivildienst, Unterrichts- und Pastoralpraktikum plötzlich in den Mitteilungen des Hauses der Stille die „Suche nach einem theologischen Mitarbeiter“ auftauchte.
Dankbar bin ich für die große Freiheit in der Gestaltung meiner Arbeit und für die spirituelle Bereicherung und Beheimatung, die ich selbst darin erfahren kann. Auch wenn ich selbst nie ein großer Theologe war (im Sinn der Theologie als Wissenschaft), so erfahre ich doch in Gesprächen in Gruppen und mit Einzelnen immer stärker, wie sehr einige markante Erkenntnisse im Lauf meines Theologiestudiums mich und meine Lebenseinstellung geprägt haben. Das erfüllt mich mit einer großen Dankbarkeit, unabhängig davon, welchen beruflichen Weg ich dann auch immer eingeschlagen hätte.
Ich bin kein Mensch, der selbst große Ideen entwickelt und Projekte initiiert. Aber ich lasse mich gerne von Ideen, die mich selbst berühren und überzeugen, begeistern und trage sie dann auch leidenschaftlich mit. An der Entstehung des Hauses der Stille in den 1970er-Jahren habe ich keinen Anteil, habe aber die ersten Meditationsgottesdienste in Graz als Jugendlicher mit Begeisterung miterlebt und später auch mitgestaltet, die Suche der daraus entstehenden Gemeinschaft nach einem eigenen Haus mitbekommen und mit jeweils meinen Möglichkeiten, zunächst als Jugendlicher, dann als junger Franziskaner und schließlich als angestellter Mitarbeiter dieses Zentrum gelebter Spiritualität (im aktuellen Sprachgebrauch unserer Diözese: „Kirchort“) mitgestaltet.
Drei Schwerpunkte prägen dieses Haus von Anfang an: Es soll einerseits ein Ort sein, der ein Kursangebot für Meditation und Lebens- und Glaubensvertiefung eröffnet, es soll Einzelgästen als Rückzugsort für persönliche Auszeiten (von einem Tag bis zu mehreren Monaten) offenstehen und es soll einer Gemeinschaft Platz bieten, die hier wirkt und diesen Erfahrungsraum erst ermöglicht. Anstoß für die Schaffung dieses Zentrums war einerseits die von Asien nach Europa schwappende Meditationsbewegung der 70er-Jahre und andererseits die Erfahrung, dass eine immer schneller und lauter werdende Welt immer mehr Menschen an persönliche Grenzen bringt (heute nennt man das „Burnout“) und darum heilsame Erfahrungsräume der Stille und der Entschleunigung braucht.
Als franziskanisch geprägter Mensch bin ich der Überzeugung, dass das Streben nach mehr Menschen- und Lebensnähe ein permanenter Reformauftrag der Kirche bleiben muss. Das bedeutet aber auch, an den Fragen und Problemen der Zeit dran zu bleiben. Aktuell sehe ich diese in den Fragen der Schöpfungsverantwortung, der Überwindung von Spaltungen, die quer durch Gesellschaft und Politik gehen, des Dialogs mit allen Religionen, der Suche nach gewaltfreien Konfliktlösungen in allen Bereichen (von der Familie bis zur Weltpolitik), des Lernens von Einheit in Vielfalt. Kirchliche Strukturfragen sehe ich dem gegenüber als sekundär, aber im Sinn der Glaubwürdigkeit ebenfalls notwendig an.
Ich könnte mir auch vorstellen, Schafhirt in der Bretagne zu sein. Aber grundsätzlich: ja!
Das Jubiläumsfest am 14. September 2024 beginnt am Vormittag mit einer festlichen Tauferinnerung im Salzburger Dom. Darauf folgt eine Entsendung zum "Weggottesdienst" durch die Salzburger Innenstadt. Am Nachmittag steht ein Festakt im Augustiner Bräustübl Mülln am Programm. Bereits am Vortag, dem 13. September, finden einige Workshops zu "einschlägigen" Themen wie etwa Wohnungslosenseelsorge, Gefängnisseelsorge oder Citypastoral statt. Das Fest steht unter dem Motto "begegnungsstark.segenszart.vielfaltsfit. 50". Eingeladen sind geweihte und gesendete Menschen aus dem gesamten Umfeld der katholischen Kirche.