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Zum Gedenken an die Opfer der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki am vor 79 Jahren luden zahlreiche Friedensinitiativen am 6. August wieder zu einer Friedenskundgebung auf den Wiener Stephansplatz ein. Dutzende Vertreterinnen und Vertreter der Kirchen haben dazu Grußbotschaften an die Veranstalter gerichtet, in denen sie zur Abrüstung, der Vernichtung aller Atomwaffen und verstärkten Friedensinitiativen aufriefen.
Die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki markierten einen "tragischen Wendepunkt in der Dimension unkontrollierbarer Zerstörungswut", so etwa der Innsbrucker Bischof Hermann Glettler in seiner Grußbotschaft. Den Opfern ein bleibendes Andenken zu bewahren, "liegt dabei ebenso in unserer ethischen Verantwortlichkeit wie den globalen Rüstungswettlauf endlich zu durchbrechen". Nur mit vereinten Kräften könne man den kriegstreibenden Ungerechtigkeiten von weltweitem Hunger, Unterdrückung und Ausbeutung von Ressourcen wirksam entgegentreten, so der Bischof.
Militärbischof Werner Freistetter spricht in seinem Grußwort von einer "besonders beunruhigenden Entwicklung, dass die Drohung mit dem Einsatz von Nuklearwaffen in aktuellen bewaffneten Konflikten als Mittel zur Einschüchterung des militärischen Gegners und seiner Verbündeten wieder gebräuchlich geworden ist". Gerade der Krieg in der Ukraine offenbare einen besorgniserregenden Verlust jenes Vertrauens, das zwischen den ehemaligen Großmächten zur Begrenzung und Reduktion der Atomwaffenarsenale geführt hatte.
Kardinal Christoph Schönborn übt harsche Kritik an der steigenden Zahl einsatzbereiter atomarer Sprengsätze und den explodierenden Rüstungsausgaben. Trotz des Wissens um die katastrophalen humanitären und ökologischen Auswirkungen von Atomwaffen finde derzeit ein neues Wettrüsten satt, so Schönborn in seinem Grußwort. Die Atombombenabwürfe von Hiroshima und Nagasaki hätten 1945 die katastrophalen Auswirkungen von Atomwaffen gezeigt, so der Kardinal, der kein Verständnis für "die irrsinnige Logik der atomaren Abschreckung" zeigt.
Für Brigitte Knell, Vizepräsidentin der Katholischen Aktion Österreich (KAÖ), gibt es zur verstärkten Friedensarbeit keine Alternativen. "Ja, die Schaffung und der Erhalt von Frieden ist aufwendig und eine ständige Aufgabe, die uns alle fordert", so Knell in ihrem Grußwort. Es gelte, "nie aufzuhören an die Entscheidungsträger der Staaten zu appellieren, ihre Macht zu nutzen und Geschichte zu schreiben - als Architekten einer nuklearwaffenfreien Erde, die sich ihrer Verantwortung für die Zukunft bewusst ist, und dieser Technologie einen Platz in Museen und Archiven zuweist".
Der Ökumenische Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) plädiert eindringlich für eine Welt ohne Atomwaffen. Atomwaffen und die dahinter stehende Logik der Abschreckung schafften bestenfalls eine "trügerische Sicherheit, die nicht mit echtem Frieden verwechselt werden darf", heißt es in einer Erklärung des ÖRKÖ-Vorstands, die am Montag auf der Website des ÖRKÖ (www.oekumene.at) veröffentlicht wurde. Eine globale Sicherheitsarchitektur, die auf der potenziellen völligen Zerstörung der Welt basiert, sei eine Illusion, "letztlich eine Perversion".
Die aktuellen vielfältigen Konflikte auf der Welt machten zum einen deutlich, "wie groß die Gefahr eines unkontrollierbaren Einsatzes von Massenvernichtungswaffen tatsächlich ist". Und zum anderen zeigten die gegenwärtigen Kriege einmal mehr, "dass Gewalt noch nie mehr Frieden und Sicherheit geschaffen hat". Auch eine gerechtfertigte militärische Verteidigung müsse zugleich immer mit Bemühungen um gewaltfreie Konfliktlösungen einhergehen.
Quelle: Kathpress
Am 6. August 1945 hatte die US-Luftwaffe eine Atombombe über der japanischen Großstadt Hiroshima abgeworfen, drei Tage später eine zweite über Nagasaki. Nach Schätzungen starben insgesamt mehr als 250.000 Menschen sofort oder teils Jahre später an Verbrennungen und Strahlenschäden.
Am Freitag, 9. August, wird um 20 Uhr mit einer traditionellen buddhistischen Lichterzeremonie bei der Wiener Friedenspagode der Opfer von Hiroshima und Nagasaki gedacht. Am Tag darauf findet am 10. August von 10 bis 13 Uhr eine Gedenkaktion zu Hiroshima und Nagasaki in der Fußgängerzone in Melk vor dem Rathaus statt.