Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Es war eine erschütternde Nachricht, die die VinziWerke am 19. Juli 2023 erreichte: Ihr Gründer, tragende Säule und Wegbegleiter, Pfarrer Wolfgang Pucher, war während seines Urlaubs in Kroatien verstorben. Zahlreich waren seine Errungenschaften im Kampf für die Benachteiligten unserer Gesellschaft und gegen Ausgrenzung, wertvoll sein Beitrag für mehr Toleranz und Bewusstsein für armutsbetroffene, wohn- und obdachlose Menschen. Ein Leben im Dienst an den Armen führte Wolfgang Pucher als Lazarist, als Priester und letztendlich als Christ – so wie es er der erste Lazarist, der Hl. Vinzenz von Paul, vorgelebt hat – und er starb mit einem festen Glauben an die Vorsehung, die ihn besonders in herausfordernden Zeiten nie im Stich ließ.
Herausfordernd empfanden die VinziWerke das erste Jahr ohne ihren Gründer. VinziWerke-Obmann Thomas Ferk: „Nicht nur eine reiche Quelle an Erfahrung und Wissen ist uns mit dem Ableben von Pfarrer Pucher verloren gegangen, sondern auch eine einnehmende Persönlichkeit, die es verstanden hat, Menschen für eine Sache zu begeistern und sie davon zu überzeugen, dass sie durch ihre Unterstützung eine bessere Zukunft für uns alle schaffen.
Mitarbeiter:innen, Spender:innen, langjährige Unterstützer:innen, vor allem aber viele unserer Bewohner:innen waren zutiefst von unserem gemeinsamen Verlust betroffen. Aber gleichzeitig war uns eine Sache bewusst: Es muss weitergehen. Und so setzen wir auch weiterhin all unsere Energien darin, die Arbeit der 40 Einrichtungen und Projekte, die die VinziWerke bilden im Sinne jener, denen wir helfen, bedarfsorientiert weiterzuentwickeln. Gott sei Dank haben wir in diesem Jahr auch eine enorme Welle der Solidarität erfahren und merken tagtäglich, dass den Menschen der Fortbestand der VinziWerke am Herzen liegt.“
Dennoch stehen die VinziWerke vor großen Herausforderungen: Multiple Krisen der letzten Jahre machen sich in der angespannten wirtschaftlichen Lage und schlussendlich in der Spendenbereitschaft bemerkbar. Förderungen bleiben meist auf dem gleichen Niveau und stehen teils enorm gestiegenen Kosten für den Betrieb der Einrichtungen gegenüber. „Einen Satz hört man häufig unter unseren Gästen: ‚Ich hätte nie gedacht, dass mir das passieren kann.‘ In diesem Sinne bitte ich weiterhin alle, denen es möglich ist, um Unterstützung – durch ihre Spende oder ihre Bereitschaft, ein Ehrenamt zu bekleiden“, richtet Thomas Ferk einen Appell an die Öffentlichkeit.
Seit 1973 war Wolfgang Pucher Pfarrer von St. Vinzenz. Der Fortbestand seiner Pfarrgemeinde wurde mit 1. Oktober 2023 sichergestellt, als Pater Bernhard Pesendorfer als neuer Pfarrer eingeführt wurde. Gemeinsam mit dem „Seelsorge-Organisations-Team“ möchte er die Pfarre zukunftsfit machen: „Mit unserem verstorbenen Mitbruder und Pfarrer Wolfgang Pucher bleibt sicher eine wichtige Frage, wo die blinden Flecken in der Wahrnehmung von Not und Elend der Ärmsten um uns sind. Als Pfarre stellt sich uns auch die Frage immer drängender, wie wir damit umgehen, dass Spiritualität und Religiosität für immer weniger Menschen Teil ihres konkreten Lebensvollzuges sind.
Und dann möchte ich auch ein Fragezeichen setzen, bei Formaten und Traditionen, die zwar wenig hinterfragt werden, aber immer mehr verblassen. Es braucht heute mehr Mut zur qualitativen Kreativität im Umgang mit religiösem Leben und Feiern aber auch bei Gemeinschaftsbildung und caritativem Tun“, so Pater Bernhard Pesendorfer.
Den ersten Todestag begehen die Pfarre St. Vinzenz und die VinziWerke gemeinsam mit den Lazaristen für alle Angehörigen, Wegbegleiter:innen und Mitarbeiter:innen, die dem Leben und Wirken von Pfarrer Pucher gedenken möchten: