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Generationenwechsel im Krankenhaus der Schwestern von der Unbefleckten Empfängnis (Marienschwestern) in Vorau: Mutter Generaloberin Marianne Schuh und Direktorin Manuela Holowaty übergaben am 2. Juli 2024 bei einem Festakt im Barocksaal des Stiftes Vorau den Hausschlüssel an die neue Generaloberin Mirjam Schmedler und Direktor Bertram Gangl.
In seinem Impulsreferat eröffnete Erzbischof Franz Lackner interessante Einblicke in die Überlegungen des schottischen Priesters und Philosophen John Duns Scotus. Dieser machte sich im Hochmittelalter unbeliebt, weil er meinte, Jesus sei nicht auf die Welt gekommen, um die Menschen von der Erbsünde zu befreien. Für Duns Scotus kam er, um „als Gott auf Augenhöhe unter uns Menschen zu leben“. Seine Mutter Maria war für ihn „vorerlöst“. Nur so konnte sie einen Jesus gebären, der nicht der Sünde wegen zur Welt kam.
Was hat das mit den Vorauer Marienschwestern zu tun? Der Salzburger Erzbischof verwies darauf, dass der Mensch berufen sei, ohne Sünde mit Gott zu leben. Es gehe darum, ein guter Mensch zu sein, ohne Selbstzweck, dafür mit Vertrauen darauf, dass auch die anderen Menschen gut sind. „Leider überwiegt heute oft das Misstrauen“, bedauert er. Nicht jedoch in Vorau, im Spital der Marienschwestern, einem „Ort des Gut-Seins, in dem im medizinischen Bereich Größeres getan wird, als Jesus getan hat. Das hat er aber angekündigt“, so Erzbischof Lackner. Dankbar sei man in der Medizin den Ärztinnen und Ärzten, dem Pflegepersonal, aber selten Gott. Dabei sei die Rückbesinnung auf Gott, auf den letzten Grund, die Voraussetzung für alles. Dies ist im Ordensspital noch präsent.
Prof. Gerhard Stark, Vorstand der steirischen Krankenanstalten, hielt die Laudatio auf die scheidenden Leiterinnen von Orden und Spital. Mutter Generaloberin Marianne Schuh sei es geglückt, vielen Frauen den Orden näherzubringen. Sie stehe für ein prosperierendes Ordensleben in einer Zeit, aus der dieses gefallen zu sein scheint. Zusammen mit der Geschäftsführerin Manuela Holowaty wurden unter ihrer Leitung technische Neuerungen eingeführt, Um- und Zubauten bewältigt, die erste 5-Tages-Chirurgie sowie die erste Remobilisations- und Nachsorgestation der Steiermark eingeführt. Holowaty und Sr. Marianne verabschiedeten sich sichtlich gerührt mit den Worten: „Ihr alle seid in unseren Herzen.“
Die achte Generaloberin der Schwestern von der Unbefleckten Empfängnis in Vorau, Mirjam (Cornelia) Schmedler, übernahm den Schlüssel für den Konvent an die Ordensgründerin erinnernd. „Ich fühle mich ähnlich wie Mutter Barbara (Sicharter), die nicht wusste, was Gott mit ihr vorhat. Für sie war die Mission, hier vor Ort die Not zu sehen. Unser Auftrag ist, die Menschen hier in der Region gut zu versorgen.“ Diesem Auftrag kommt sie mit dem neuen Direktor Bertram Gangl nach. Der zuletzt kaufmännische Direktor der Barmherzigen Brüder dankte für das ihm entgegengebrachte Vertrauen: „Ich werde mit aller Kraft versuchen, dieses zu bestätigen.“
Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl sprach den beiden beim Festgottesdienst Mut zu. „Ich wünschen Ihnen für den Dienst an der Gemeinschaft und an den Menschen das Bewusstsein, durch Gottes Nähe zu leben und zu handeln, damit alle gut und segensreich zusammenleben“, so Bischof Wilhelm. Und fügte ein ein „großes steirisches Vergelt’s Gott“ an die Verabschiedeten und an die Neuen, an die Ordensfrauen und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Spitals in Vorau dafür an, dass „die Menschen hier jene Würde, die ihnen Gott zugedacht hat, in Krankheit und Not erfahren können“.
Die Vorauer Marienschwestern bzw. die „Schwestern von der Unbefleckten Empfängnis“ (Ordenskürzel: CCIM) haben heute 29 Mitglieder in Vorau und Graz. Sie sind besonders in der Alten- und Krankenpflege tätig und bekannt durch ihr Marienkrankhaus in Vorau und aufgrund der laufenden Verfahren zur Seligsprechung von zwei ihrer Mitglieder aus der Frühzeit, Mutter Barbara Sicharter und Schwester Maria Krückl. Der Orden wurde 1865 von Barbara Sicharter gegründet. 1928 wurden die Schwestern zu einer kirchlichen Kongregation diözesanen Rechts. Seit 2014 gibt es auch Familiaren der Immaculata und Barbara Sicharter, welche die Spiritualität der Marienschwestern im Alltag leben wollen.