Die Diözese Graz-Seckau, 1218 gegründet, umfasst 388 Pfarren. Diözesanbischof ist seit 2015 Wilhelm Krautwaschl. Mehr zur Diözese
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Der Arbeitsschwerpunkt der Tagung des steirischen Diözesanrates am 29. Juni 2024 in Seggau galt den sieben Sakramenten (Taufe, Firmung, Ehe, Weihe, Eucharistie, Versöhnung und Krankensalbung), die man, so die Theologin Marlies Prettenthaler-Heckel, „als Geschenk Gottes an die Menschen“ vermitteln möchte. Die wichtigsten Fragen: Wie offen kann die Kirche sein, wenn es doch Grenzen gibt, über die man nicht hinaus kann? Ist es denkbar, dass auch Laien Sakramente spenden? Wie kann man die Menschen nach den Feiern begleiten? Die Fragen werden nun in einer Gruppe von Expertinnen und Experten der Diözese ausgearbeitet.
Bei der Vorstellung der sieben Seelsorgeräume in der Region Oststeiermark mit 62 Pfarren und 183.000 Einwohnerinnen und Einwohnern zeigten sich einmal mehr das Engagement und die Vielfalt der Katholischen Kirche Steiermark und auch die Sorgen. Auf der Habenseite stehen tausende Ehrenamtliche, hunderte Ministrantinnen und Ministranten, tolle Aktionen wie Fahrradgottesdienste, Segensfeiern für Nutz-, Haus- und sogar Kuscheltiere, ein „Way of Hope“ für Flüchtlinge in Weiz, Diskussionen über Gott und die Welt im Wirtshaus, pfarrübergreifende Aktionen von Ministrantinnen und Ministranten bis zur „Miniwallfahrt“ nach Rom, Online-Gottesdienste oder die ewige Anbetung in Pöllau. Sorgen macht allen das schwindende Interesse der Jugend und wenn Menschen „still aber geschwind“ die Kirche verlassen.
Die zunehmende Bereitschaft zum Kirchenaustritt sprach auch Michael Axmann an, Superintendentialkurator der evangelischen Kirche Steiermark; Bezug nehmend auf eine aktuelle Studie der evangelischen und katholischen Kirchen in Deutschland. Gleichzeitig attestiere die Untersuchung der Kirche eine wichtige Rolle in der Gesellschaft. „Es gibt für die Kirche genug Chancen, gesellschaftsrelevant zu sein und Gutes zu tun“, ist Axmann überzeugt.
Dieses Gute erstreckt sich in der Diözese Graz-Seckau über 48 Seelsorgeräume, über deren Weiterentwicklung Peter Possert-Jaroschka informierte. Wenn die Ernennungsurkunden von Führungsteams mit Ende der ersten Arbeitsperiode im August 2026 ablaufen, werde sich die eine oder andere Änderung ergeben, so der Assistent des Generalvikars. Bis dorthin wird in Treffen, Befragungen und Besprechungen in Gremien analysiert, ob die Arbeit vor Ort und die Strukturen passen, was erneuert oder angepasst gehört und was man beenden müsse. Beibehalten wolle man die gemeinsam verantwortete Leitung zwischen Priestern und Laien. Einführen möchte man Verwaltungszentren in Seelsorgeräumen zwecks besserer Erreichbarkeit für die Menschen. Die pastorale Betreuung vor Ort bleibt jedenfalls gewährleistet. Möglicherweise werden kleinere Seelsorgeräume zusammengelegt.
Zur ersten Diözesankonferenz der Katholischen Kirche Steiermark im nächsten Jahr gab es einen Sonderpunkt auf der Tagesordnung. Auf Antrag von Sozialarbeiter Johannes Eder aus dem Seelsorgeraum Bruck/Mur soll es einen offenen Arbeitskreis geben für Menschen, die sich derzeit in der Kirche nicht wiederfinden, um das Ziel, die Diözese zukunftsfit zu machen, gesellschaftlich breiter anzugehen.
„Die Vollversammlung war motivierend und spannend. Besonders wertvoll finde ich den Austausch untereinander. Man fühlt sich am Ende des Tages nie alleine, da man merkt, dass alle mit dem gleichen Wasser kochen und auch Ängste und Sorgen Platz finden. So konnte ich unser Anliegen, dass die Not an pastoralem Personal in den Randregionen bitte gehört und gesehen wird, dass niemand alleine gelassen wird und dass eine gerechtere Verteilung der hauptamtlich Mitarbeitenden wichtig ist, vorbringen“, sagt Evamaria Frieß aus dem Seelsorgeraum Steirisches Salzkammergut.
Elisabeth Kapper-Weidinger, Vertreterin der Katholischen Aktion: „Die Vollversammlungen sind bereichernd und stets gut aufbereitet. Heute war besonders die Arbeit zum Thema Sakramente toll. Egal woher man ist, man kann sich mit dem, wo man steht, immer gut einbringen, die Sicht von außen hineintragen und man wird immer gehört.“
Gerlinde Paar, geschäftsführende Vorsitzende des Diözesanrats: „Unsere Arbeit für die Diözese ist wichtig und ich bin dankbar, dass so viele dabei waren und ihre kostbare Zeit geopfert haben, obwohl so schönes Wetter ist und so viele andere Veranstaltungen stattfinden.“